2020 wärmstes Jahr in Europa seit Aufzeichnungsbeginn
Der Klimawandeldienst erhebt eigene Daten und nutzt weitere Aufzeichnungen von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen. In Europa war 2020 durchschnittlich 1,6 Grad Celsius wärmer als im 30-jährigen Referenzzeitraum 1981 bis 2010.
Weltweit schnitt das Vorjahr genauso ab wie das Hitze-Rekordjahr 2016. Die Temperaturen lagen 0,6 Grad höher als im Referenzzeitraum 1981 bis 2010. Vergleicht man 2020 mit den Temperaturen des vorindustriellen Zeitalters, war es sogar 1,25 Grad wärmer. In einigen Fällen nutzt der Klimawandeldienst auch Datenreihen bis 1850. Auch die CO2-Konzentration in der Atmosphäre stieg dem Bericht zufolge erneut an.
"2020 sticht hervor aufgrund der außergewöhnlichen Hitze in der Arktis und einer Vielzahl an Tropenstürmen im Nordatlantik", kommentiert der Direktor des Copernicus-Klimawandeldienstes Carlo Buontempo. "Es überrascht nicht, dass das letzte Jahrzehnt das wärmste je aufgezeichnete war und darüber hinaus ist es ein erneutes Warnsignal, dass die ambitionierten Reduzierungsmaßnahmen von Treibhausgasen noch dringender umzusetzen sind, um weitere schlimme Folgen durch den Klimawandel zu verhindern."
Der Klimawandeldienst der EU (Copernicus Climate Change Service, C3S) erstellt monatlich Berichte über die Lufttemperatur, das Meereis und den Wasserkreislauf. Dabei wird auf Daten von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen rund um den Globus zurückgegriffen.
Nach ersten Analysen der Weltwetterorganisation WMO vom Dezember dürfte 2020 eines der drei wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts werden. Genauere Daten wollte sie später bekanntgeben. Für Deutschland war 2020 nach ersten Analysen des Deutschen Wetterdienstes das zweitwärmste Jahr seit Messbeginn 1881. Es handle sich um das zehnte Jahr in Folge, in dem die Durchschnittstemperatur das vieljährige Mittel übertraf.
Zusammenfassung
- Weltweit gesehen sei 2020 genauso warm gewesen wie das bisherige Rekordjahr 2016.
- Das teilte der europäische Copernicus-Klimawandeldienst am Freitag in London mit.
- Mit dem Jahr 2020 wurde der Auswertung zufolge außerdem die wärmste bisher aufgezeichnete Dekade beendet.
- In Europa war 2020 durchschnittlich 1,6 Grad Celsius wärmer als im 30-jährigen Referenzzeitraum 1981 bis 2010.
- Genauere Daten wollte sie später bekanntgeben.