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15 Festnahmen nach verheerendem Hotelbrand in der Türkei

Nach einem verheerenden Hotelbrand in einem türkischen Skigebiet mit 78 Toten hat die Polizei einem Medienbericht zufolge 15 Personen verhaftet. Der Eigentümer, der Manager, der Direktor und zwölf weitere Personen seien im Rahmen der Ermittlungen festgenommen worden, wie die Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag berichtete. Gegen einen stellvertretenden Bürgermeister aus der Provinz Bolu und den Leiter der örtlichen Feuerwehr liefen die Ermittlungen noch.

Sechs weitere Personen seien unterdessen unter Auflagen freigelassen worden. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Samstag gesagt, die Justiz arbeite daran, alle Verantwortlichen zu bestrafen.

Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die Brandschutzmaßnahmen. Auch die Behörden stehen in diesem Zusammenhang zunehmend in der Kritik. Überlebende berichteten, dass während des nächtlichen Brandes kein Feueralarm ausgelöst worden sei und Gäste in völliger Dunkelheit in Gängen voller Rauch nach Fluchtwegen in dem zwölfstöckigen Gebäude suchen mussten.

Augenzeugen zufolge kam es dabei zu dramatischen Szenen: Menschen sprangen in Panik aus Fenstern, andere versuchten, sich mit zusammengeknoteten Leintüchern abzuseilen und sich so vor den Flammen in Sicherheit zu bringen.

Das Feuer war laut den Behörden in der Nacht im Hotelrestaurant ausgebrochen und hatte sich dann auf das ganze Gebäude ausgeweitet. Zu dem Zeitpunkt waren 238 Gäste in dem Hotel registriert. In der Türkei sind momentan Schulferien. Viele Familien aus Istanbul und Ankara sind daher zum Skifahren in die Bergregion Bolu im Nordwesten des Landes gereist. Erdogan rief einen Tag Staatstrauer aus.

Zusammenfassung
  • Nach einem verheerenden Hotelbrand in der Türkei mit 78 Todesopfern wurden 15 Personen, darunter der Eigentümer und der Manager, festgenommen.
  • Die Ermittlungen konzentrieren sich auf unzureichende Brandschutzmaßnahmen, da während des Brandes kein Feueralarm ausgelöst wurde.
  • Präsident Erdogan versprach, alle Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, und rief einen Tag Staatstrauer aus.