1.357 Menschen in Frankreich bei Drogen-Razzien festgenommen
"Wir ziehen Dealer langfristig aus dem Verkehr", sagte der Minister und trat damit auch dem Vorwurf entgegen, die Polizeiaktionen hätten keine langfristigen Auswirkungen in den vom Drogenhandel geplagten Stadtvierteln. Die Polizei-Razzien in Frankreich unter dem Namen "Place nette" (sauberer Platz) sind Bestandteil einer im vergangenen Sommer gestarteten Strategie, die die Beseitigung der rund 4.000 Drogenverkaufspunkte im Land zum Ziel hat. Polizeibeamte werden dazu an den entsprechenden Stellen der Städte über eine längere Zeit rund um die Uhr eingesetzt. Sie sollen Drogenhändler dingfest machen und verhindern, dass diese ihr Geschäft nach einer kurzen Polizeiaktion ein paar Meter weiter gleich wieder erneut starten.
Gerade in den Hochhaussiedlungen vieler Großstädte in Frankreich agieren Drogenbanden und machen den übrigen Bewohnern das Leben schwer. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Abrechnungen zwischen Banden, bei denen auch Unbeteiligte ums Leben kommen. Besonders problematisch ist die Situation in der Hafenstadt Marseille, wo im vergangenen Jahr 49 Menschen bei Abrechnungen im Drogenmilieu ums Leben kamen.
Zusammenfassung
- Bei einer großangelegten Drogen-Razzia in Frankreich wurden 1.357 mutmaßliche Dealer und Kriminelle festgenommen, darunter 751 bereits gesuchte Personen.
- Die Aktion 'Place nette' zielt darauf ab, die rund 4.000 Drogenverkaufspunkte im Land zu eliminieren, wobei Polizeibeamte permanent präsent sind, um den Handel zu unterbinden.
- In den Hochhaussiedlungen französischer Großstädte herrscht durch Drogenbanden Gewalt; in Marseille gab es im letzten Jahr 49 Todesopfer bei Bandenkriegen.