11-Jähriger in Argentinien erschossen: Krawalle nach Beerdigung
Angehörige und Freunde der Familie zerstörten nach der Beisetzung des Buben am Montag fünf Häuser, die eine örtliche Drogenbande zum Verkauf von Kokain genutzt haben soll.
Mit Hämmern und Stahlstangen rissen sie die aus Backsteinen gemauerten Häuser ein, wie im Fernsehen zu sehen war. Die Polizei feuerte Gummigeschosse in die aufgebrachte Menge, aus deren Reihen Steine auf die Beamten geschleudert wurden.
Auf offener Straße erschossen
Mutmaßliche Drogenhändler hatten den Elfjährigen aus der indigenen Gemeinschaft der Qom am Sonntag auf offener Straße aus einem Auto heraus erschossen. Drei weitere Kinder wurden bei dem Angriff verletzt. Die Anrainer gehen davon aus, dass die Drogenbande Los Salteños hinter der Bluttat steckt.
Gewaltwelle in Rosario
Rosario leidet unter einer Welle der Gewalt. Mehrere Drogenbanden ringen um die Kontrolle in der Stadt nordwestlich von Buenos Aires. In diesem Jahr wurden in Rosario bereits 64 Menschen getötet. Immer wieder greifen Mitglieder der Drogengangs auch öffentliche Gebäude, Gefängnisse und Polizeiwachen an. In der vergangenen Woche feuerten Unbekannte 14 Schüsse auf den Supermarkt des Schwiegervaters von Fußball-Superstar Lionel Messi ab und hinterließen einen Zettel, auf dem zu lesen war: "Messi, wir warten auf dich".
Zusammenfassung
- Nach dem Mord an einem elfjährigen Buben ist es in der argentinischen Stadt Rosario zu schweren Ausschreitungen gekommen.
- Mutmaßliche Drogenhändler hatten den Elfjährigen aus der indigenen Gemeinschaft der Qom am Sonntag auf offener Straße aus einem Auto heraus erschossen.
- Drei weitere Kinder wurden bei dem Angriff verletzt.
- Angehörige und Freunde der Familie zerstörten nach der Beisetzung des Buben am Montag fünf Häuser, die eine örtliche Drogenbande zum Verkauf von Kokain genutzt haben soll.