Molekularbiologe Elling: "Nie wahrscheinlicher als jetzt, sich anzustecken"
Am Mittwoch wurden fast 50.000 Neuinfektionen gemeldet, gleichzeitig sind Corona-Maßnahmen im großen Stil in der Vorwoche aufgehoben worden und auch die Impfpflicht wurde nun ausgesetzt. Die hohe Zahl der Neuansteckungen sei "eine Katastrophe", urteilt Molekularbiologe Ulrich Elling im PULS 24 Interview, welche aber zu erwarten gewesen sei.
"Kein Verständnis" für politische Entscheidungen
"Die Öffnungen und die BA.2-Variante, die jetzt erst langsam dominant wird, sorgen für Rekordwerte und ich habe kein Verständnis dafür, dass wir auf die Maske in Innenräumen verzichten." Diese Entscheidung sei "politisch und von keinem der Experten der GECKO so empfohlen".
Die Impfpflicht sei erfolglos gewesen. Sie könne nur der "Aufschlag für eine massive Informationskampagne" sein. Man hätte auch zu den Ungeimpften gehen müssen, "um nachzuhelfen, dass sie sich impfen lassen". Beides sei aber nicht passiert.
"Massive Wellen" noch in diesem Jahr
Um im Herbst geschützt zu sein, reiche es nicht, sich kurz vorher impfen zu lassen oder von Omikron genesen zu sein. Stattdessen nehme die Corona-Immunität aber voraussichtlich weiter ab, weil der Impfschutz bei vielen ausläuft. Selbst Delta und Omikron könnten also in diesem Jahr noch "massive Wellen bescheren". "Wir werden mit einer Varianten-Welle im Herbst oder Winter zu kämpfen haben, vielleicht sogar schon vorher", prognostiziert der Molekularbiologe. Man wisse nicht, wann sie kommt, habe nur wenige Wochen Vorlaufzeit, um sich vorzubereiten, wenn sie sich ankündigt und dann sei es für die Impfpflicht und den Aufbau einer Grundimmunisierung zu spät. Einzig boostern sei dann noch möglich.
Durchseuchte Kinder: "50 Prozent schon geschafft"
"Wir durchseuchen momentan in den Schulen alle Kinder, 50 Prozent haben wir schon geschafft", urteilt Elling. Das heiße aber nicht, dass im Herbst nicht die nächste Durchseuchungswelle startet, weil zum Beispiel eine Delta-Genesung nicht gegen eine Omikron-Ansteckungen schütze.
Der Tipp des Molekularbiologen an alle Österreicher: Auf jeden Fall weiter Masken in Innenräumen zu tragen und überall wo viele Menschen zusammenkommen und eine Ansteckung möglich ist. "Es muss einem bewusst sein, dass es nie wahrscheinlicher war als jetzt, sich anzustecken."
Zusammenfassung
- Die hohe Zahl der Neuansteckungen sei "eine Katastrophe", urteilt Molekularbiologe Ulrich Ellling im PULS 24 Interview, seien aber zu erwarten gewesen.
- "Die Öffnungen und die BA.2-Variante, die jetzt erst langsam dominant wird, sorgen für Rekordwerte und ich habe kein Verständnis dafür, dass wir auf die Maske in Innenräumen verzichten."
- Diese Entscheidung sei "politisch und von keinem der Experten der GECKO so empfohlen". Selbst Delta und Omikron könnten in diesem Jahr noch "massive Wellen bescheren", weil die Immunität abnimmt.
- "Wir durchseuchen momentan in den Schulen alle Kinder, 50 Prozent haben wir schon geschafft", urteilt Elling.
- Der Tipp des Molekularbiologen an alle Österreicher: Auf jeden Fall weiter Masken in Innenräumen zu tragen und überall wo viele Menschen zusammenkommen und eine Ansteckung möglich ist.
- "Es muss einem bewusst sein, dass es nie wahrscheinlicher war als jetzt, sich anzustecken."