Impfgremium empfiehlt "Booster-Impfung" nach sechs Monaten
Die Infektionszahlen sind in den vergangenen Tagen stark angestiegen, sagt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Man habe nun den Schwellenwert von 300 Intensivbetten erreicht. Vor allem unter Ungeimpften und nicht vollständig Geimpftem würden derzeit die Infektionszahlen in die Höhe schnellen. Aber auch bei Geimpften lässt der Impfschutz nach.
Deswegen hat sich das Nationale Impfgremium (NIG) darauf geeinigt, dass die dritte Impfung (Booster), sechs Monate nach der Zweitimpfung möglich ist. Das betrifft alle Menschen ab 18 Jahren. Besonders wichtig ist sie für Menschen über 65 Jahren und Immungeschwächte sowie medizinisches Personal. Diese Gruppen sollen "so schnell wie möglich" gehen, Jüngere in sechs bis zwölf Monaten nach der zweiten Impfung. 320.000 Menschen hätten den dritten Stich bereits erhalten.
Der Gesundheitsminister appelliert zudem an alle, die sich mit "Johnson & Johnson" impfen haben lassen, die zweite Impfung, "bestenfalls mit einem mRNA-Impfstoff" nachzuholen. Dies sei ein Monat nach der ersten Impfung möglich.
Keine Antikörpertests nötig
Mückstein betonte zudem, dass vor der dritten Impfung kein Antikörpertest nötig sei - dieser würde keine Aussagen darüber ermöglichen, ob ein sicherer Schutz bestehe. Der Gesundheitsminister erwartet zudem eine "heftige" Grippewille und ruft zur Influenza-Impfung auf.
Wien und Vorarlberg nahmen die Entscheidung bereits vorweg und bieten bereits Termine für die Booster-Impfung für alle ab zwölf an. 11.500 Termine sollen bis Dienstagmittag bereits vergeben worden sein, wie man aus dem Büro von Wien Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hört.
Mückstein kündigte auch an, dass nach der Überschreitung des Schwellenwertes von mehr als 300 mit Covid-Patienten belegten Intensivbetten am kommenden Montag (8. November) Stufe zwei des Stufenplans der Regierung in Kraft tritt. Die Verordnung dazu sei bereits fertig. Sollte die nächste Schwelle mit 400 belegten Intensivbetten vorher überschritten werden, treten Stufe zwei und drei gemeinsam in Kraft - ohne weitere Nachfrist.
Aktuell sind 62 Prozent der Österreicher voll immunisiert (5.596.709 Personen). 5.905.637 Personen haben den ersten Stich, 5.298.007 den zweiten Stich und bisher 322.670 die Booster-Impfung bekommen. Der Großteil der Empfänger von Auffrischungs-Impfungen sind Ältere, Bewohner von Pflegeheimen oder Mitarbeiter im Gesundheitsbereich.
Zusammenfassung
- Die Infektionszahlen sind in den vergangenen Tagen stark angestiegen, sagt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Man habe nun den Schwellenwert von 300 Intensivbetten erreicht.
- Vor allem unter Ungeimpften und nicht vollständig Geimpftem würden derzeit die Infektionszahlen in die Höhe schnellen. Aber auch bei Geimpften lässt der Impfschutz nach.
- Deswegen hat sich das Nationale Impfgremium (NIG) darauf geeinigt, dass die dritte Impfung (Booster), sechs Monate nach der Zweitimpfung möglich ist.
- Das betrifft alle Menschen ab 18 Jahren. Besonders wichtig ist sie für Menschen über 65 Jahren und Immungeschwächte.
- Der Gesundheitsminister appelliert zudem an alle, die sich mit "Johnson & Johnson" impfen haben lassen, die zweite Impfung, "bestenfalls mit einem mRNA-Impfstoff" nachzuholen. Dies sei ein Monat nach der ersten "J&J"-Impfung möglich.
- Wien und Vorarlberg nahmen die Entscheidung vorweg und bieten bereits Termine für die Booster-Impfung für alle ab zwölf an.