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Burgenland: Doskozil will eigenes Antigen-Test-System aufbauen

Auch das Burgenland verschärft die Corona-Maßnahmen. Die FFP2-Maskenpflicht wird ausgebaut. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) übte heftige Kritik am Krisenmanagement der Regierung.

Auch das Burgenland schärft bei den Corona-Maßnahmen nach. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) sieht vor allem die Regierung in der Verantwortung dafür, dass das nun nötig sei. Die Bundesregierung sei "nicht in der Lage, mit der aktuellen Situation umzugehen", so Doskozil. Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) würden keine Einigkeit zeigen. Sogar bezüglich eines möglichen Gipfels am Mittwoch herrsche zwischen den beiden Uneinigkeit, kritisiert der Landeshauptmann. 

Ein weiterer Kritikpunkt Doskozils ist die Teststrategie des Bundes: Der Bund habe die Testkapazitäten zur Verfügung gestellt, aber "diese reichen bei weitem nicht aus." Das PCR-Testsystem sei überlastet, die Menschen müssten zu lange auf Ergebnisse warten. Deswegen wolle man das Testsystem im Burgenland selbstständig ausbauen. Außerdem kritisiert Doskozil die von Mückstein aufgebracht Debatte über eine Impfpflicht im Gesundheitsbereich. Für Doskozil ist jetzt der falsche Zeitpunkt dafür, weil in dem Bereich dadurch Personal verloren gehen könnte. 

Der Landeshauptmann appelliert erneut, sich impfen zu lassen und kündigt weitere Impfaktionen an. Er glaubt außerdem, dass das Burgenland bald Patienten aus anderen Bundesländern aufnehmen wird müssen. 

"Es muss klare Ansagen geben und klare Entscheidungen. Die müssen entsprechend kommuniziert werden", fordert Doskozil von der Bundesregierung auch bezüglich Kinderimpfung. Da werde zu wening kommuniziert, wie vorzugehen sei.

Neue Maßnahmen im Burgenland

FFP2-Maskenpflicht

Ab Mittwoch gilt im Burgenland in allen öffentlich zugänglichen Innenräumen FFP2-Maskenpflicht. Das gilt für körpernahe Dienstleistungen, Gastronomie, Veranstaltungen, Hotels, Öffis und öffentliche Gebäude. Ausgenommen ist der Arbeitsplatz. 

Impfangebote

83 Prozent der impfbaren Bevölkerung im Burgenland sei geimpft, betont Doskozil. Das ist der beste Wert in Österreich. Aber natürlich steigen auch die Inzidenz-Zahlen. Bei der Hospitalisierung stehe man aber noch gut da, sagt Doskozil - das sei der Vorteil aus der Impfung.

"Impfen, impfen, impfen", sei daher weiterhin das Motto. Von Mittwoch bis Sonntag soll es daher in allen Bezirken Impfaktionen ohne Anmeldung geben. Mobile Impfteams werden ab kommender Woche in die Bezirke kommen. Jeder, der eine Impfung benötigt, kann dorthin kommen. Zusätzlich zu diesem Angebot gibt es das Angebot, beim Hausarzt die Impfung zu bekommen

Testangebot

Zusätzlich zu den PCR-Tests wird im Burgenland ein Antigen-Testsystem aufgebaut - unter Beobachtung. Künftig werde man sich in jedem Straßenbauamt ab 5 Uhr und bis 22 Uhr diesen Test abholen können, um die 3-G-Regel erfüllen zu können. Das Ergebnis ist am Arbeitsplatz für 24 Stunden gültig.

"Ich kann aber nicht garantieren, dass diese Aussagen in einer oder zwei Wochen noch gelten werden", meinte Doskozil angesichts der hohen Dynamik der Pandemie. "Ich appelliere an die Bevölkerung, die Impfung ernst zu nehmen. Die dritte Impfung ist ein wesentlicher Faktor: Nehmen Sie dieses Angebot an."

ribbon Zusammenfassung
  • Ab Mittwoch gilt im Burgenland in allen öffentlich zugänglichen Innenräumen FFP2-Maskenpflicht. Das gilt für körpernahe Dienstleistungen, Gastronomie, Veranstaltungen, Hotels, Öffis und öffentliche Gebäude. Ausgenommen ist der Arbeitsplatz. 
  • Von Mittwoch bis Sonntag soll es daher in allen Bezirken Impfaktionen ohne Anmeldung geben. Mobile Impfteams werden ab kommender Woche in die Bezirke kommen.
  • Zusätzlich zu diesem Angebot gibt es das Angebot, beim Hausarzt die Impfung zu bekommen
  • Zusätzlich zu den PCR-Tests wird im Burgenland ein Antigen-Testsystem aufgebaut - unter Beobachtung.
  • Künftig werde man sich in jedem Straßenbauamt ab 5 Uhr früh diesen Test abholen können, um die 3-G-Regel erfüllen zu können.