Weltweite IT-Ausfälle: Flughäfen, Airlines und Spitäler betroffen
Große Flughäfen wie Sydney, Berlin, Köln, Japan, Mallorca, Delhi, Hongkong und Neuseeland berichten weltweit über Störungen bei ihren IT-Systemen.
Zwischenzeitlich konnten am Flughafen Berlin-Brandenburg keine Flugzeuge starten und landen. Mittlerweile läuft der Betrieb wieder an. "Die Systeme des Flughafens sind wieder hochgefahren und wir kehren sukzessive zum Normalbetrieb zurück", teilte eine Sprecherin mit.
Auch der Hafen von Rotterdam meldet laut "Telegraaf" Störungen.
Windows-Systeme stürzen ab
Der Grund für die weltweiten Ausfälle dürfte ein fehlerhaftes Update der Sicherheitsfirma Crowdstrike sein, die Windows-Systeme zum Absturz bringt, berichten mehrere Medien übereinstimmend.
Auch Crowdstrike kündigte am Freitag an, dass das Problem "identifziert, isoliert" ist und "behoben wird". Crowdstrike arbeite aktuell mit betroffenen Kunden daran, erklärte Unternehmenschef George Kurtz in den Onlinediensten X und Linkedin.
Gesamtes Netzwerk von Airlines down
Aber auch Fluglinien sind betroffen. Die niederländische Fluglinie KLM etwa schreibt auf X, dass sie den Betrieb "weitgehend einstellen" müsse.
https://twitter.com/KLM/status/1814215826301448539
Folgende Airlines warnen vor Störungen:
- United Airlines
- KLM
- Ryanair
- IndiGo
- Alaska Airlines
- American Airlines
- Delta
- SpiceJet
- Frontier Airlines
- Eurowings
- SAS
Die Billigflug Ryanair bestätigt auf X (vormals Twitter) von Störungen betroffen zu sein. "Wir raten allen Passagieren an, drei Stunden vor Abflug am Flughafen anzureisen", heißt es. Eurowings schrieb ebenfalls, dass kein online Check-in derzeit möglich sei. Es könne zu Verspätungen und Flugausfällen kommen.
Auf PULS 24 Anfrage erklärten die Austrian Airlines (AUA) derzeit noch nicht von den Ausfällen betroffen zu sein.
https://twitter.com/Ryanair/status/1814199381798658382
In Großbritannien klagen auch die Londoner Börse sowie die Bahn über Ausfälle.
Auch der Club Manchester United erklärte, dass wegen der IT-Probleme der Ticketverkauf pausieren muss.
Der deutsche Lebensmittelhändler Tegut musste 300 Filialen wegen Problemen bei den Kassensystemen schließen.
Krankenhäuser sagen OP-Termine ab
Betroffen dürften auch einige Arztpraxen in England sein, es gebe Probleme mit der online Terminbuchung und dem Zugriff auf Patientenakten. Eine Ordination in Barnsley meldete etwa auf X, dass man ein "großes Problem" habe und "keinen Zugang" zum klinischen System habe.
Das Universitätsklinikum in Schleswig-Holstein musste wegen der technischen Störungen geplante Operationen absagen, wie sie auf ihrer Website mittelte.
Auch in einigen Spitälern in New York wird von Ausfällen berichtet.
https://twitter.com/GrimethorpeSur1/status/1814187687978361116
Auf PULS 24 Nachfrage bestätigte das Allgemeine Krankenhaus Wien (AKH), derzeit nicht von Störungen betroffen zu sein.
Anders sah es in Vorarlberg und Tirol aus. Dort meldeten zwei Krankenhäuser, dass sie nur mehr im Notbetrieb arbeiten würden.
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Probleme bei Bahnen
Die Website der dänischen Bahngesellschaft DSB war am Vormittag nicht aufrufbar. Die ÖBB können auf PULS 24 Nachfrage von keinen IT-Problemen berichten. Die Software Crowdstrike würde bei der ÖBB nicht verwendet, die Lage werde aber beobachtet.
Später wurde von der ÖBB über technische Störungen in einem Stellwerk zwischen Dornbirn und Bregenz berichtet. Betroffen war besonders der Nahverkehr, Fernverkehrszüge warteten die Sperre ab. Ein Zusammenhang zu den weltweiten IT-Störungen bestand nicht, so ÖBB-Sprecher Robert Mosser.
TV-Sender off-air
Das größte australische Kommunikationsunternehmen "Australia's Telstra Group" kämpft ebenfalls mit Störungen. Auch im Parlament von Neuseeland kommt es zu Ausfällen.
Sky News war ebenfalls off-air. Mittlerweile konnte man die Dienste wieder aufnehmen. In Frankreich sind gleich mehrere Fernsehsender betroffen. Der Bezahlsender Canal+, aber auch der Sender TF1, berichtet etwa die "Bild".
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Österreichische Banken bisher verschont
Österreichische Banken scheinen bislang von Ausfällen verschont geblieben zu sein.
Wie der Konzernsprecher der Raiffeisen Bank International, Christof Danz, gegenüber PULS 24 bestätigt, „liegen derzeit keine Störungsmeldungen vor“.
Auch bei der Raiffeisenbank Niederösterreich Wien gibt es aktuell keine Berichte von Systemausfällen.
Selbiges gilt für die Erste Group, wie Konzernsprecher Christian Hromatka gegenüber PULS 24 bestätigt.
Die BAWAG erklärte PULS 24, dass man von den Störungen derzeit nicht betroffen ist. "Unsere Kunden können Überweisungen tätigen, Geld abheben, mit der Karte bezahlen. Filialen, SB-Geräte und Geldausgabegeräte funktionieren", so Sprecher Manfred Rapolter.
Keine Störungen bei Blaulichtorganisationen
Bei den Wiener Blaulichtorganisationen sind am Freitag keine technischen Schwierigkeiten aufgetreten. Sowohl Polizei als auch die Wiener Berufsrettung und Berufsfeuerwehr sprachen gegenüber der APA von einem normalen Betrieb.
In Kopenhagen sorgte der Ausfall indes dafür, dass die Feuerwehr Probleme hatte, Feueralarme zu empfangen.
Energieversorger geben vorläufig Entwarnung
Die Stromproduktion bzw. Stromversorgung sei in Österreich nicht gefährdet. Sowohl der Verbund, bei dem zwischenzeitlich die Homepage nicht aufgerufen werden konnte, als auch der Netzbetreiber APG gaben Entwarnung.
Die EVN sei bereits in der Nacht von Microsoft informiert worden und stehe in Kontakt mit dem Unternehmen. Bisher gab es jedoch keine Probleme, teilte der niederösterreichische Landesversorger mit.
Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.
Zusammenfassung
- Derzeit kommt es weltweit zu massiven Ausfällen von IT-Dienstleistungen.
- Derzeit kommt es weltweit zu massiven Ausfällen von IT-Dienstleistungen. Zahlreiche Fluglinien, Flughäfen, aber auch Banken, TV-Sender und Krankenhäuser klagen über technische Probleme.
- Grund für die Ausfälle sollen Abstürze von Windows-Systemen sein.