Wrestling-Liga WWE gelingt Milliarden-Verkauf
Wenn WWE etwas macht, dann so groß und pompös wie möglich - selbst wenn es um eigentlich trockene Finanz-Deals geht. Während die Performer:innen bei "WWE WrestleMania 39" am vergangenen Wochenende in Los Angeles die größte Wrestling-Show des Jahres lieferten, steht hinter den Kulissen ein wahres Erdbeben an.
Die größte Wrestling-Liga der Welt, ein an der New Yorker Börse notiertes Unternehmen, wurde am Montag für 9,3 Milliarden US-Dollar (8,55 Mrd. Euro) verkauft. Neue Besitzerin ist die US-amerikanische Endeavor Group. Zum Vergleich: Die Dallas Cowboys, das laut Forbes wertvollste Sportteam der Welt, ist rund acht Milliarden US-Dollar wert.
WWE unter einer Decke mit UFC
Das Besondere an diesem Deal: Zu den Tochtergesellschaften von Endeavor zählt Ultimate Fighting Championship (UFC), die weltweit größte Mixed-Martial-Arts-Organisation. Zwar basiert Wrestling auf einem Drehbuch und Mixed Martial Arts nicht, das Ziel der beiden ist jedoch dasselbe: Mit präsentierten Kämpfen so viel Aufmerksamkeit (und US-Dollar) wie möglich zu generieren.
UFC-Präsident Dana White gilt mit seiner Art und Weise als jüngere Version des 77-jährigen Vince McMahon, dem Mehrheitseigentümer von WWE. Mit dem Endeavor-Deal sind die beiden Promotions erstmals Tag-Team-Partner. Durch den Deal entstehe ein globaler Sport-Entertainment-Riese mit einem Unternehmenswert von insgesamt mehr als 21 Mrd. Dollar (19,31 Mrd. Euro).
Nach Reihe an Skandalen: McMahon will raus
Wenn es um kontroverse Schlagzeilen geht, ist McMahon alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Von Steroide-Missbrauch seines Kaders bis zu McMahons Verwendung des rassistischen "N-Worts" im Live-TV - der US-Amerikaner konnte seine Position an der WWE-Spitze jahrzehntelang stets verteidigen.
Nach dem Aufkommen eines Skandals rund um sexuelle Belästigung im Sommer 2022 blieb McMahon jedoch nichts anderes übrig als zurückzutreten. Den kreativen Teil seines Jobs übernahm sein Schwiegersohn Paul Levesque, besser bekannt als Triple H. Die TV-Quoten befinden sich seit dem Wechsel stets im Aufwärtstrend.
Seit wenigen Monaten ist McMahon - übrigens gut befreundet mit Ex-US-Präsident Donald Trump - wieder zurück im Tagesgeschehen. McMahon soll sich aber rein um den Verkauf kümmern, ist er ja immer noch Mehrheitseigentümer von WWE. Endeavor werde mit 51 Prozent die Kontrollmehrheit an dem neuen Konzern halten, der nach Abschluss der Übernahme in der zweiten Jahreshälfte an die Börse gehen soll. Die restlichen 49 Prozent erhalten die bestehenden WWE-Aktionäre.
Zusammenfassung
- World Wrestling Entertainment (WWE), die größte Wrestling-Organisation der Welt, ist ein Mega-Deal gelungen.
- Käuferin ist die US-Agentur Endeavor Group, der ausgerechnet einer der größten Konkurrenten von WWE gehört.