Wiener Derby im Zeichen des Kampfes um Platz drei
Meister und Vizemeister stehen mit Red Bull Salzburg (45 Punkte) und Sturm (34) bereits drei Runden vor Saisonende fest. Dahinter bleibt es aber spannend im Kampf um die Europacup-Plätze. Rapid (24) steht derzeit auf dem begehrten dritten Platz, der einen Fixplatz in einer europäischen Gruppenphase im Herbst und zumindest drei Millionen Euro bedeutet. Dahinter folgen in der Tabelle die Wiener Austria (22), vor dem punktegleichen WAC (22) und Austria Klagenfurt (20).
Ob Rapid oder Erzrivale Austria im Derby an der Situation vorentscheidendes ändern können, ist fraglich. Sechs Spiele sind es in Summe bereits, in denen keine Mannschaft als Sieger vom Platz gehen konnte. Die bisherigen drei Saisonduelle endeten jeweils 1:1. Bei Rapid will man diesmal aber unbedingt den vollen Erfolg einfahren. "Egal wie - wenn wir drei Punkte machen, können wir zufrieden sein", sagte Trainer Ferdinand Feldhofer im Vorfeld. In diesem Fall wäre Endrang drei nahezu fixiert, betonte der Steirer, der den verletzten Stürmer Ferdy Druijf und den gesperrten Tormann Niklas Hedl ersetzen muss.
Aber auch die Austria hat Personalsorgen: Eric Martel ist gesperrt, Matthias Braunöder fällt verletzt aus. Dafür könnte Stürmer Marco Djuricin wieder in die Startaufstellung rücken. Dennoch will die Austria ihre aktuelle Negativserie von sechs Runden ohne Sieg beenden und hofft dabei auf eine volle Kulisse. "Welcher Zeitpunkt wäre schöner, als im Derby wieder zu siegen zu beginnen?", fragte Manfred Schmid. Der Austria-Trainer erwartet große Emotionen. Druck aufgrund der Tabellensituation verspürt er keinen. "Wir haben eine Riesenausgangssituation, jetzt hängt es an uns, was wir daraus machen", meinte Schmid.
Der WAC will im spannenden Rennen um die Europacup-Startplätze bei Serienmeister Salzburg wertvolle Punkte entführen. WAC-Trainer Robin Dutt wolle gegen "jeden Gegner, egal, gegen wen", etwas Zählbares mitnehmen, sagte der Deutsche vor dem Duell in Wals-Siezenheim. Für die Salzburger geht es im Meisterschaftsfinish noch um zwei Rekorde. Sie könnten mit drei Dreiern den Bundesliga-Siegrekord der Wiener Austria (26) aus der Saison 1985/86 egalisieren und außerdem den Punkterekord (52) seit der Bundesliga-Reform vor vier Jahren knacken. Deshalb versicherte Trainer Matthias Jaissle vollsten Einsatz seiner Spieler: "Die Ziele bleiben gleich und der Anspruch bleibt gleich hoch. Wir wollen am Sonntag hier vor eigener Kulisse natürlich wieder einen Sieg einfahren."
Auch Sturm Graz will nach der Fixierung der Vizemeisterschaft nicht nachlassen."Wir spielen jetzt nicht die letzten drei Spiele um die Ehre - wer das glaubt, der kennt mich nicht und der kennt meine Mannschaft nicht", betonte Trainer Christian Ilzer vor der Partie in Klagenfurt. Drei Punkte sollen her, so wie bereits sechs Mal in den jüngsten sieben Partien. Für die Klagenfurter ergibt sich die hohe Motivation von selbst, auch der dritte Rang ist bei vier Zählern Rückstand noch nicht gänzlich außer Reichweite. "Es liegt an uns, wenn wir einen internationalen Startplatz erreichen wollen. Wir müssen punkten, um dabei zu bleiben", sagte Trainer Peter Pacult.
Zusammenfassung
- Rapid verteidigt am Sonntag in der Auswärtspartie bei der Austria nicht nur den dritten Platz in der Meistergruppe, sondern könnte den Stadtrivalen mit einem Erfolg auch entscheidend distanzieren.
- Rang drei bedeutet einen Fixplatz in einer europäischen Gruppenphase im Herbst.
- Dahinter bleibt es aber spannend im Kampf um die Europacup-Plätze.
- Ob Rapid oder Erzrivale Austria im Derby an der Situation vorentscheidendes ändern können, ist fraglich.