APA/APA (AFP)/JUSSI NUKARI

Vlhova-Sieg im Levi-Slalom vor Shiffrin und Liensberger

Das Duell zwischen Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin um die Slalomkrone setzt sich auch in der neuen Saison fort. Mit Katharina Liensberger schickt sich aber eine Österreicherin an, aus dem Zwei- möglicherweise einen Dreikampf zu machen. Die Vorarlbergerin war am Samstag im ersten von zwei Weltcup-Torläufen in Levi starke Dritte, es siegte die slowakische Kugelverteidigerin Vlhova 0,18 Sekunden vor der US-Amerikanerin Shiffrin, die nach 300 Tagen Pause ihr Comeback gab.

Liensberger hatte als Beste eines starken Damenteams - mit Katharina Truppe auf Platz sieben, Chiara Mair auf acht und Katharina Huber auf zehn landete ein Quartett in den Top Ten - vergleichsweise nur 0,57 Rückstand auf die Siegerin. Die viertplatzierte Schweizerin Wendy Holdener lag bereits 1,35 zurück. Schon am Sonntag hat die 23-jährige Liensberger die nächste Chance, noch enger heranzurücken bzw. möglicherweise selbst den Coup zu landen.

"Ich bin mit Herz Ski gefahren und es hat mega viel Spaß gemacht. Im Flachen muss ich einfach mit wenig Speed das Maximum herausholen. Ich hoffe, dass das morgen noch besser gelingen wird", sagte Liensberger im ORF-TV-Interview. Tadellos war ihre Performance im Steilen. Die Österreicherinnen setzten damit auch die Podestplatzserie in Levi dort, 2018 war Bernadette Schild, 2019 Truppe Dritte geworden.

Nach 10. Jänner 2017, als die Schwedin Frida Hansdotter in Flachau gewann, haben nur Shiffrin oder Vlhova Weltcup-Slaloms gewonnen. Das sind nun 27 in Folge. " Der zweite Lauf war schwieriger. Ich stand als Letzte oben, ich wollte das bestätigen, da war schon etwas Druck da", erklärte Vlhova, die im Gesamtweltcup nach zwei Rennen in Führung liegt.

Shiffrin gelang wie erwartet ein starkes Comeback. Nach dem Sieg Ende Jänner im Bansko-Super-G hatte sie der plötzliche Tod ihres Vaters emotional aus der Bahn geworfen. Eine frühere Rückkehr in den Skizirkus verhinderten im März die Corona-Pandemie und im Oktober Rückenprobleme, weshalb sie beim Weltcup-Auftakt in Sölden nicht dabei war. "Es ist ein bisschen komisch, wieder zurück zu sein, aber auch wunderbar. Ich bin einfach nur glücklich, hier zu sein", sagte Shiffrin.

Zweitbeste Österreicherin wurde Truppe als Siebente, die im ersten Durchgang am Anfang nicht in Schwung gekommen war. "Ich habe es vom Start weg verschlafen, das sollte morgen besser funktionieren. Der zweite war schon viel aktiver, deshalb bin ich mit dem Ergebnis zufrieden", sagte die Vorjahresdritte. Chiara Mair katapultierte sich von Platz 16 mit der siebentbesten Laufzeit auf acht nach vorne. "Ich habe mir sehr schwergetan, ich hatte keine guten Erfahrung mit Levi. Deshalb war der erste Lauf schon ein Erfolg für mich", erklärte Mair.

Magdalena Egger legte in ihrem erst dritten Weltcuprennen mit Platz 19 eine Talentprobe ab. "Im oberen Teil habe ich attackieren können, im Steilen habe ich mir das nicht so zugetraut. Für morgen nehme ich aber viel Selbstvertrauen mit." Nicht in den zweiten Durchgang geschafft hatte es als 35. Bernadette Schild, für sie war es der erste Slalom nach dem im Oktober 2019 erlittenen Kreuzbandriss. Franziska Gritsch, Katharina Gallhuber und Bernadette Lorenz schieden im ersten Lauf aus, ebenso wie im Finale Gesamtweltcupsiegerin Federica Brignone (Italien).

Nicht am Start waren die Schwedinnen. Nachdem ein Trainer positiv auf Covid-19 getestet worden war, wurde die gesamte Mannschaft von den finnischen Behörden unter Quarantäne gestellt, obwohl die Läuferinnen negative Tests hatten. ÖSV-Damen-Rennsportleiter Christian Mitter bedauerte im ORF-Interview deren Abwesenheit: "Man möchte sich ja mit den Besten messen. Das ist brutal schwierig, aber davor ist keiner gefeit. Das ist ein Riesenunsicherheitsfaktor, der im Hintergrund läuft", sprach er die Corona-Pandemie und mögliche Infektionen an.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Duell zwischen Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin um die Slalomkrone setzt sich auch in der neuen Saison fort.
  • Mit Katharina Liensberger schickt sich aber eine Österreicherin an, aus dem Zwei- möglicherweise einen Dreikampf zu machen.
  • Der zweite Lauf war schwieriger.
  • Franziska Gritsch, Katharina Gallhuber und Bernadette Lorenz schieden im ersten Lauf aus, ebenso wie im Finale Gesamtweltcupsiegerin Federica Brignone.