APA/APA/AFP/JOE KLAMAR

Verstappen in Spielberg voran, Bottas nach Dreher bestraft

Max Verstappen hat das erste Wochenende auf dem Red Bull Ring in Spielberg mit einer starken Ansage eröffnet. Der Niederländer war in beiden Einheiten am Freitag der Schnellste und erzielte mit einer Runde in 1:05,412 Minuten die Tagesbestzeit. Der minimale Vorsprung von Red Bull gegenüber Mercedes bestätigte sich, was ein spannendes Rennen am Sonntag (15.00 Uhr/live ServusTV, Sky) garantieren sollte. Für einen gefährlichen Moment sorgte Mercedes-Pilot Valtteri Bottas.

Im zweiten Training kam der erwartete Regen nur minimal, die Strecke blieb weitgehend trocken. Dennoch kämpfte Bottas mit Grip-Problemen in der Boxengasse. Als er mit einem neuen Satz Reifen wieder auf die Strecke zurückkehren wollte, drehten die Reifen seines Wagens durch und er kam ins Schlingern - aufgrund der anwesenden Mechaniker in der benachbarten McLaren-Box eine brandgefährliche Situation.

Bottas driftete wenige Meter und kam dann zum Stillstand, ohne dass jemand zu Schaden gekommen wäre. Eine Untersuchung der Renn-Stewards folgte sofort, nach Anhörung des Finnen wurde eine Drei-Plätze-Strafe für die am Samstag (15.00 Uhr) im Qualifying ermittelte Startaufstellung ausgesprochen. Beim Anfahren im zweiten Gang habe es sich um eine "potenziell gefährliche Fahrweise" gehandelt. "Er hat sich da ziemlich fest weggelassen", kommentierte Mercedes-Boss Toto Wolff auf ServusTV. "Auf gut Wienerisch hätte man gesagt: Der hat das einfach nicht derlenkt."

Hinter Verstappen waren am Nachmittag McLarens Australier Daniel Ricciardo (+0,335 Sek.) und der Franzose Esteban Ocon (+0,3789) im Alpine-Auto die Schnellsten. Weltmeister Lewis Hamilton (+0,384) schaffte mit seinem Mercedes die viertschnellste Zeit. Der Brite fuhr in der letzten Kurve 10 mehrmals über die Randsteine hinaus, weshalb ihm einige Zeiten gestrichen wurden. Darunter auch eine schnellere Runde, mit der er Verstappen von der Spitze geholt hätte.

Der zweite Red Bull mit dem Mexikaner Sergio Perez (+0,677) am Steuer stand am Ende auf dem neunten Platz, Bottas (+0,839) war Zwölfter. Der Franzose Pierre Gasly von AlphaTauri verpasste die Session am Nachmittag wegen eines vermuteten Problems der Antriebseinheit.

Verstappen gab sich für den Großen Preis der Steiermark zuversichtlich. "Wir haben in den letzten Jahren immer gute Resultate gehabt. Auch mit den holländischen Fans hier", sagte er vor der ersten Session am Vormittag. "Ich hoffe, dass wir jetzt wieder ein positives Wochenende haben werden. Ich habe viel Vertrauen." Er sei ziemlich zufrieden damit, "wo das Auto im Moment steht".

Der 23-Jährige ist heuer erstmals als Favorit an die Strecke von Rennstall-Besitzer Dietrich Mateschitz gekommen. Red Bull hat die jüngsten drei Grands Prix gewonnen, Verstappen davon zwei. Der Mann mit zwei Spielberg-Siegen in der Bilanz liegt in der Fahrer-WM zwölf Punkte vor Hamilton, Dritter ist Perez. "Ich denke, wir sind definitiv der Jäger", sagte Wolff, gab aber sofort danach eine für seinen Rennstall günstigere Einschätzung ab: "Es schwingt in beide Richtungen." Hamilton konstatierte: "Red Bull wird definitiv schwierig zu schlagen sein." Sein hohes Tempo in der zweiten Session gab Mercedes jedoch Hoffnung.

Die offizielle Streckenrekord liegt seit dem Steiermark-Grand-Prix 2020 bei 1:05,619 Min., der spanische Ferrari-Pilot Carlos Sainz hatte diesen im Vorjahr noch mit seinem McLaren herausgefahren. Die schnellste jemals gefahrene Rundenzeit auf dem Red Bull Ring erzielte Bottas im Qualifying des letztjährigen Österreich-Grand-Prix in 1:02,939 Min.

ribbon Zusammenfassung
  • Max Verstappen hat das erste Wochenende auf dem Red Bull Ring in Spielberg mit einer starken Ansage eröffnet.
  • Der Niederländer war in beiden Einheiten am Freitag der Schnellste und erzielte mit einer Runde in 1:05,412 Minuten die Tagesbestzeit.
  • Der minimale Vorsprung von Red Bull gegenüber Mercedes bestätigte sich, was ein spannendes Rennen am Sonntag garantieren sollte.
  • Hamilton konstatierte: "Red Bull wird definitiv schwierig zu schlagen sein."