"Erfolg und Misserfolg": Sport als globaler Gamechanger

Wie funktioniert der Sport als Treiber des gesellschaftlichen Wandels? Um über dieses Thema zu diskutierten, fand sich beim 4GAMECHANGERS Festival eine prominente Runde zusammen. Eva Pinkelnig, Österreichs Sportlerin des Jahres: "Das Ziel ist es nicht, einen Weltcup zu gewinnen."

"Bleib beim Sport" ["stick to sports"] gilt seit Jahren als Phrase, die die internationale Welt des Sports spaltet - und besonders auch die Ahtletinnen und Athleten immens bewegt. Für viele sei der Sport nicht mehr nur ein Ort des Wettbewerbes, sondern auch eine Plattform, um positive Veränderungen voranzutreiben. Man denke nur an die Black-Power-Bewegung bei Olympia 1968.

Zum Thema "Sport als Treiber gesellschaftlichen Wandels" kam am Schlusstag des 4GAMECHANGERS Festival 2024 eine prominente Runde zusammen. Wie gehen wir mit dem Umbruch der Sportwelt um? Gehostet wurde die sportliche Debatte von Markus Gull (Gull + Company GmbH). Das Panel im Überblick: 

  • Andreas Onea (Behindertensportler, ORF-Moderator)
  • Eva Pinkelnig (Skispringerin, Sporthilfe-Athletin)
  • Marc Janko (ehemaliger Fußballspieler, Laureus-Botschafter)
  • Nina Ortlieb (Skirennläuferin)
  • Martin Konrad (Sky Sport Austria)
  • Patrick Minar (Österreichische Lotterien GmbH)

Sportliches 4GAMECHANGERS Festival

Um die Außenwelt als Profisportlerin inspirieren zu können, würde Eva Pinkelnig ihren Fokus auf dem Training des persönlichen Mindsets legen: "Das Ziel ist es nicht, einen Weltcup zu gewinnen, sondern dass die Eva ihre bestmögliche Leistung abliefert." Nur so würde man stärker werden, sagte die amtierende Sportlerin des Jahres beim 4GAMECHANGERS Festival 2024.

Mit besonders viel Rückschlägen hatte auch Nina Ortlieb bereits zu kämpfen. Mehr als 20-mal musste die ÖSV-Athletin operiert werden. Warum tut sich die Absolventin eines Wirtschaftsstudiums das immer noch an? "Jeder Mensch, der ein bisschen Hausverstand hat, würde sich denken, dass es reicht. [...] Mit Durchhaltevermögen ist aber vieles möglich."

Nina OrtliebAPA/AFP/NTB/Geir Olsen

Nina Ortlieb

Die Rolle der Medien

"In allen Bereichen gibt es Erfolg und Misserfolg", ist Martin Konrad der Meinung. Deshalb sei es laut dem Sportmoderator umso wichtiger, wie die Medien mit den Sportlerinnen und Sportlern umgehen. Man denke nur an Dominic Thiem, der vor wenigen Tagen sein Karriereende verkündete. "Wir müssen uns in der Berichterstattung immer bewusst sein, dass es um Menschen geht", so Konrad

Für Marc Janko sei der Sport eine "Turbo-Lebensschule" gewesen. Für den ehemaligen ÖFB-Star sei seine Zeit als Berufsfußballer "nicht immer einfach, aber lehrreich" gewesen. Janko weiß, wovon er spricht: 2008 wurde der Stürmer nicht für die Heim-EM nominiert, in der darauffolgenden Bundesliga-Saison erzielte er unfassbare 39 Tore.

Video: Wären Sie nach Saudi-Arabien gewechselt, Herr Janko?

"Zeigen, was alles geht"

Andreas Onea sieht sich nicht nur als Behindertensportler, sondern auch eine öffentliche Person, die andere Menschen mit seinen Leistungen inspirieren kann. Im Alter von sechs Jahren verlor der Niederösterreicher seinen linken Arm, mittlerweile zählt er zu den besten Paraschwimmern der Welt. "Ich möchte zeigen, was alles geht", so Onea.

Eine ähnliche Einstellung haben Patrick Minar und die Österreichische Lotterien. Insachen Inklusion sei man ein "Partner der ersten Stunde". Es ginge im Sponsoring "nicht nur um das Platzieren eines Logos", wie Minar sagte: "Wir unterstützen Projekte, die auch einen gesellschaftspolitischen Wert haben."

ribbon Zusammenfassung
  • Eva Pinkelnig, Österreichs Sportlerin des Jahres, sieht ihren Erfolg nicht im Gewinnen von Weltcups, sondern in der Erbringung ihrer besten persönlichen Leistung, wie sie beim 4GAMECHANGERS Festival 2024 betonte.
  • Martin Konrad, Sportmoderator, hebt hervor, dass die Medien eine verantwortungsvolle Rolle im Umgang mit Sportlern spielen sollten, besonders nach dem kürzlichen Karriereende von Dominic Thiem.
  • Andreas Onea, ein führender Paraschwimmer, der im Alter von sechs Jahren seinen linken Arm verlor, möchte durch seine sportlichen Leistungen andere inspirieren und zeigen, was trotz Behinderung möglich ist.