APA/EXPA/JOHANN GRODER

Ski alpin: Odermatt holte in Sölden Sieg für die Red-Bull-Familie

An einem traurigen Tag für die Red-Bull-Familie hat Skirennläufer Marco Odermatt einen Sieg mit Symbolkraft geschafft. Der Gesamtweltcup- und Olympiasieger, der Red Bull als Privatsponsor hat, gewann am Tag nach dem Tod von Dietrich Mateschitz in Sölden den Weltcup-Auftakt der Alpinen.

Erst Sonntagfrüh hatte er die Nachricht erfahren. Danach fuhr der Riesentorlauf-Konkurrenz um die Ohren. "Heute wollten wir Red-Bull-Athleten für Didi Gas geben", sagte der Schweizer.

"Es ist natürlich ein trauriger Tag. Ich hoffe, dass ich ihm so etwas mit auf den Weg geben konnte", meinte Odermatt, der seit ein paar Jahren Teil zum Kreis der Red-Bull-Athleten im Ski-Weltcup zählt, für die unter anderem der Tiroler Robert Trenkwalder zuständig ist. Im Gegensatz etwa zu anderen Red-Bull-Stars wie Henrik Kristoffersen, Lindsey Vonn oder Marcel Hirscher, der in dieser Hinsicht ein Paradebeispiel war, ist Odermatt jedoch nicht mit einem Privatteam unterwegs, sondern vollends Teil der Schweizer Mannschaft.

In dieser ist der 25-Jährige die herausragende Figur - besonders im Riesentorlauf. Von den jüngsten acht Bewerben in der Disziplin inklusive Schweizer Meisterschaften und Olympische Spiele gewann Odermatt fünf. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Slowenen Zan Kranjec betrug am Sonntag 0,76 Sekunden, Kristoffersen lag fast eine Sekunde (0,97) zurück. "Es war einmal eine erste Standortbestimmung", spielte er die Bedeutung des Sieges aber herunter. Im zweiten Durchgang sei er froh gewesen, "dass ich auf den Beinen geblieben bin".

Der Saisonauftakt sei immer speziell. "Man weiß nicht, was über den Sommer passiert ist, ob irgendeine Nation plötzlich eine neue Technik erfunden hat und zwei Sekunden schneller ist", sprach er jedoch zumindest von einer Erleichterung. In Bezug auf den Gesamtweltcup habe es nichts zu bedeuten, dass potenzielle Konkurrenten wie Alexis Pinturault (20.) und Aleksander Aamodt Kilde (Ausfall) in Sölden ausließen.

Mateschitz Tod über Medien erfahren

Die Nachricht über das Ableben des Österreichers Mateschitz ereilte ihn via Medien "schlussendlich heute Morgen, in der Früh", berichtete Odermatt. "Dann habe ich natürlich mit Red-Bull-Team, das hier zahlreich vertreten ist, auch gesprochen und mein Beileid ausgesprochen." Das Zeichen, das er anschließend mit seinem zwölften Weltcup-Sieg gesetzt hat, wäre wohl ganz im Sinne des Red-Bull-Gründers gewesen. "Marco und ich, das war für ihn heute", sagte Kristoffersen.

Kannte Mateschitz nicht "face-to-face"

Wirklich gekannt habe er Mateschitz nicht. "Richtig persönlich nicht, face-to-face", erklärte Odermatt. Einmal im Jahr sei er im Red-Bull-Trainingszentrum in Salzburg, verriet sein österreichischer Trainer Helmut Krug vor Kurzem.

Zudem kam er hin und wieder in den Genuss von erleichterten Transportmöglichkeiten zu Weltcup-Events per Flugzeug, das Mateschitz zur Verfügung stellte. Ein privates Betreuerumfeld, das zum Teil von Red Bull unterstützt würde, lehnt Odermatt jedoch ab und will das auch in Zukunft so beibehalten.

"Sag niemals nie"

"Sag niemals nie. Man weiß nie, was passiert, wenn es einmal Wechsel gibt, wenn die Kollegen älter werden und manche dann nicht mehr dabei sind. Aber momentan und in den nächsten Jahren gibt es für mich absolut keinen Grund, weil ich ein Teamplayer bin und mir Kollegen und Freundschaften sehr wichtig sind", sagte der Mann aus dem Kanton Nidwalden. Mit Gino Caviezel, Loïc Meillard, Justin Murisier oder Semyel Bissig habe er "sehr, sehr enge Freundschaften, die über den Sport hinausgehen".

ribbon Zusammenfassung
  • An einem traurigen Tag für die Red-Bull-Familie hat Skirennläufer Marco Odermatt einen Sieg mit Symbolkraft geschafft.
  • Der Gesamtweltcup- und Olympiasieger, der Red Bull als Privatsponsor hat, gewann am Tag nach dem Tod von Dietrich Mateschitz in Sölden den Weltcup-Auftakt der Alpinen.