Sam Antonitsch: Der etwas andere Sporterbe
Es hat Vor- und Nachteile, das Kind einer bekannten Sportpersönlichkeit zu sein. Die sportliche DNA wird einem bereits in die Wiege gelegt, viel bessere Voraussetzungen gibt es nicht. Gleichzeitig herrscht ein Druck, die Fußstapfen der Vorfahren gebührend zu füllen. Und dann gibt es noch den Weg von Sam Antonitsch, dem Eishockey-Crack der Moser Medical Graz99ers.
Antonitsch stammt aus einer wahren Sportfamilie. Der 27-jährige Stürmer ist der Sohn von Alexander Antonitsch, ehemalige Nummer 54 der Tennis-Welt und seit 2011 Turnierdirektor der Generali Open in Kitzbühel. Großvater Arno war sogar Gründungsmitglied des EC VSV. In seinen jungen Jahren spielte Sam sowohl Tennis als auch Eishockey.
Eishockey statt Tennis
Im Vergleich zu Sportkindern wie Mick Schuhmacher (Formel 1) und Marcel Sabitzer (Fußball) entschied sich sich der damals 13-jährige Antonitsch dazu, einen anderen sportlichen Weg als sein Vater einzuschlagen.
"Für mich war es schon immer logisch, dass ich lieber in einer Mannschaft spiele anstatt allein auf dem Platz zu stehen“, sagte Antonitsch vor wenigen Monaten im "nICE to hear you"-Podcast der win2day ICE Hockey League. Dem noch nicht genug: Sogar sein Vater Alexander habe immer gesagt, er hätte lieber Eishockey gespielt.
Ob Tennis oder Eishockey, eines ist klar: Antonitsch habe den Sport zu Hause "vorgelebt bekommen". Nicht nur den aktiven, sondern auch das Fantum. Sein Großvater - im Vorjahr 81-jährig verstorben - hätte sogar zu Villach gehalten, wenn der Enkel für das gegnerische Team im Einsatz war.
ICE-Bummler gelandet
Der Karrierestart von Sam war trotz seines Sporterbes kein einfacher. Nach drei Junior-Jahren in den USA folgten Stationen in Villach, Innsbruck und Dornbirn. Seit dem Vorjahr spielt Antonitsch nun in Graz - und absolvierte mit elf Toren und sechs Assists gleich seine bisher stärkste Profisaison.
Die Belohnung: eine Vertragsverlängerung bei den 99ers für zwei weitere Jahre. Der Deal kommt für Antonitsch sehr passend, die Offseason verbrachte er nämlich erstmals als Vater. Abseits von Babyzimmer und Kraftkammer war Antonitsch im Sommer gemeinsam mit seiner Frau damit beschäftigt, ihr erstes Haus fertig zu bauen.
https://twitter.com/win2dayICE/status/1639279492400140290
99ers in früher Krise
Das Pre-Season-Ziel war klar, wie Antonitsch vor knapp zwei Monaten festhielt: "Die Play-offs müssen dieses Jahr gespielt werden." Doch nach neun Saisonpartien könnten selbst die im Vorjahr erreichten Pre-Play-offs schwierig werden.
Nur drei Punkte stehen bisher auf dem Grazer Konto - letzter Tabellenplatz. Bedingt auch durch die zwei von der Liga belegten 0:5-Niederlagen, nachdem die 99ers vor einer Woche beide Spiele krankheitsbedingt absagen mussten.
Antonitsch - in der Freizeit leidenschaftlicher Koch ("Chicken tikka Masala habe ich perfektioniert") - konnte in den sieben auf dem Eis umkämpften Spielen bisher drei Scorer-Punkte verbuchen.
Ob die 99ers ihren ICE-Fehlstart überwinden können oder nicht, zumindest eines steht jetzt schon fest: Antontisch ist seinen familiären Wurzeln treu geblieben. Für seinen Eishockey-Schläger verwendet er nämlich nicht das übliche Tape, sondern ein Tennisgriffband.
Die win2day ICE Hockey League im Free-TV: PULS 24 und Joyn übertragen am Sonntag, den 12 . September, live ab 17:05 Uhr das Spiel zwischen den Moser Medical Graz99ers und dem EC-KAC.
Zusammenfassung
- Bereits zahlreiche Kinder versuchten in die sportlichen Fußstapfen ihrer Eltern zu treten.
- So auch Sam Antonitsch, der Sohn von Tennis-Ass Alexander.
- Sam entschied sich jedoch für einen besonderen Weg - und stürmt für die Graz99ers in der ICE-Liga.