Salzburg will auch gegen Rapid "richtig Gas geben"
Nach dem 1:1 an der Stamford Bridge gegen Chelsea kehrte Salzburg am Donnerstag aus London zurück. Am Freitag stand Regeneration auf dem Programm, die Spieler bekamen frei. "Rapid wird uns alles abverlangen. Wir versuchen von morgen weg, die Jungs wieder zu schärfen, dass sie London vergessen", meinte Jaissle, der bereits voll auf den nächsten Gegner fokussiert war. Die Grün-Weißen werden "etwas frischere Beine haben als wir. Es war schon ein absoluter Kraftakt, den wir auf den Platz bringen mussten. Die Jungs waren mental und vor allem körperlich richtig müde." Trotzdem werde man "eine Mannschaft auf den Platz bringen, um Rapid zu schlagen". Der Trainer deutete an, dass es auf der einen oder anderen Position durchaus einen Wechsel geben könnte.
Der Liga-Fünfte aus dem Westen der Bundeshauptstadt ist nach zuletzt unterdurchschnittlichen Leistungen und wenig Zählbarem in die Krise gerutscht. Nach heftigen Reaktionen der Fans hat Club-Präsident Martin Bruckner ebenso seinen Rückzug angekündigt wie Geschäftsführer Christoph Peschek. "Was hier außen passiert, das lassen wir so gut wie möglich weg", erklärte Feldhofer und sprach von einer guten Trainingswoche. "Wir sind ganz weit weg von Weltuntergangsstimmung. Wir arbeiten, wir kommunizieren gut miteinander." Auf dem Spielfeld sei Rapid dieses Mal gegen Salzburg "vielleicht noch ein bisschen mehr Außenseiter" als üblich, glaubt Feldhofer. Intern rechne man sich aber trotzdem etwas aus.
Die historische Europacup-Abfuhr in Rotterdam will Sturm Graz schnell abhaken. Das Heimspiel gegen Aufsteiger Lustenau wird für die Steirer zum "Charaktertest", wie Torhüter Jörg Siebenhandl nach dem 0:6 bei Feyenoord meinte. Sturm ist gegen Lustenau in der Bundesliga noch ungeschlagen, hat nach einem Remis im ersten Duell (26. Juli 1997) alle elf Begegnungen gewonnen. Verzichten muss Trainer Christian Ilzer auf Stürmer Emmanuel Emegha, der bei einer Attacke von Gernot Trauner eine Schulterverletzung erlitten hat, und Albian Ajeti, der sich gegen Klagenfurt eine Muskelverletzung zugezogen hat. Wie lange das Angreifer-Duo ausfällt, ist offen. Dafür kehrt der in Rotterdam gesperrt gewesene Kapitän Stefan Hierländer zurück, auch Otar Kiteishvili steht nach seinem Comeback für ein paar Minuten bereit.
Lustenau-Trainer Markus Mader hat sich das Grazer Debakel im Fernsehen nicht angeschaut. "Das sind zwei völlig verschieden Spiele", begründete er. "Wir können uns mit Feyenoord nicht vergleichen. Die Rollenverteilung war anders, da war Graz klarer Außenseiter, am Sonntag ist das eher umgekehrt", erklärte er. Mader kann auch in der Höhe der Niederlage nichts Positives für seine Mannschaft sehen. "Ich finde das Ergebnis gefährlich, alles wird auf Wiedergutmachung aus sein, sie wollen zu Hause die Scharte ausmerzen. Wir sind wahrscheinlich die Leidtragenden, vielleicht kommt da der Aufsteiger gerade recht", meinte er.
Im internationalen Geschäft unter den eigenen Ansprüchen, will die Wiener Austria indessen im "täglich Brot" Bundesliga ihre Chancen wahren. Die in der Conference League ins Hintertreffen geratenen Wiener dürfen national nach vorne blicken. Als Sechster liegt die mit der Hypothek von drei Minuspunkten gestartete Austria in der oberen Tabellenhälfte. Vor der zweiwöchigen Länderspielpause sollen gegen die SV Ried noch einmal alle Kräfte mobilisiert werden.
"Das Wichtigste ist unsere Zukunft und das Spiel am Sonntag zu gewinnen", betonte Trainer Manfred Schmid. Inwiefern das Thema Rotation strapaziert wird, bleibt abzuwarten. In den jüngsten Spielen vertraute Schmid auf eine eingespielte Elf. Noch einmal "alles raushauen" lautet das Motto. "Wenn wir voll anschreiben, gehen wir mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause und können ein paar Tage runterkommen. Dann geht es wieder Schlag auf Schlag", sagte Rechtsverteidiger Reinhold Ranftl. In der Conference League wartet Anfang Oktober das Doppel gegen Villarreal, in der Liga Partien gegen Sturm Graz und Rapid.
Die Rieder reisen als offensiv schwächstes Team der Liga an. Nur vier Treffer gelangen ihnen in acht Ligapartien. Nur eines davon verbuchte die Offensivabteilung. Aus dieser kehrt Christoph Monschein an eine alte Wirkungsstätte zurück. "Wir müssen jetzt endlich den Spielverlauf auf unsere Seite kippen, damit wir wieder mehr Selbstvertrauen bekommen", meinte der bei einem Saisontor haltende Stürmer.
Zusammenfassung
- Am Sonntag besucht Rekordmeister Rapid den Tabellenführer - die Ausgangssituation ist dabei klar.
- Von seinem Team erwarte niemand etwas, brachte es der angezählte Rapid-Coach Ferdinand Feldhofer auf den Punkt.
- Schon ab 14.30 Uhr spielen die Wiener Austria gegen SV Ried und Sturm Graz gegen Austria Lustenau.
- "Das Wichtigste ist unsere Zukunft und das Spiel am Sonntag zu gewinnen", betonte Trainer Manfred Schmid.