Salzburg baut Ligaführung mit 2:0 im Schlager bei Sturm aus
Vor allem für Capaldo war es ein besonderer Treffer, hatte er doch im Anfang Februar verlorenen ÖFB-Cup-Viertelfinale gegen die Grazer im Elfmeterschießen als letzter Schütze seines Teams vergeben. Für die Salzburger war es der erste Sieg im direkten Duell nach vier erfolglosen Anläufen in Bewerbspielen. Die Grazer hatten dem Meister der vergangenen neun Saisonen in der 2. Runde (1:2) die bisher einzige Saisonniederlage zufügen können.
Bei den Grazern gab es gleich fünf Änderungen gegenüber dem 2:0-Heimsieg bei Austria Klagenfurt. Die Verteidigung war bis auf Alexandar Borkovic neu formiert, Abwehrchef Gregory Wüthrich gab im Zentrum sein Comeback nach Verletzungspause. In der Offensive saßen Spielmacher Otar Kiteishvili und Albian Ajeti zu Beginn nur auf der Bank. Vorne stürmte Manprit Sarkaria neben Emanuel Emegha.
Bei den stark ersatzgeschwächten Salzburgern war die Startformation im Vergleich zum torlosen Remis gegen den LASK an drei Position verändert. Für die am Oberschenkel angeschlagenen Andreas Ulmer und Lucas Gourna-Douath spielten Bernardo und Amankwah Forson. In der Offensive bekam Junior Adamu gegenüber Oscar Gloukh den Vorzug.
Bei beiden Teams merkte man, dass im absoluten Schlagerspiel extrem viel auf dem Spiel steht. Sowohl die Gastgeber als auch die "Bullen" waren darauf bedacht vor allem hinten keine brenzlichen Aktionen zuzulassen, was auch gelang. Dementsprechend wenig offensive Highlights wurden den 16.000 Zuschauern geboten. Zumindest sorgten zweimal strittige Situationen für Aufsehen.
Zuerst wurde ein Treffer von Salzburgs Sesko zurecht wegen Abseits nicht anerkannt (25.). Auf der anderen Seite reklamierten die Grazer nach einem leichten Foul an Emegha vergeblich Elfmeter (35.). Auch hier war die Entscheidung von Schiedsrichter Harald Lechner wohl die richtige. Aus dem Spiel heraus kam nur Sarkaria einmal nach einem Hierländer-Einwurf im Bereich des Elfmeterpunktes im Fallen zum Abschluss, brachte den Ball aber nicht aufs Tor (41.).
An der Charakteristik der Partie änderte sich auch nach Wiederbeginn wenig. Zumindest etwas gefährlicher wirkte der Serienmeister. Bernardo prüfte Sturm-Tormann Arthur Okonkwo (50.). Vier Minuten später legten die Gäste vor. Sekou Koita setzte sich auf der Seite durch und fand mit einem Querpass den aus dem Rückraum kommenden Capaldo, der völlig ungedeckt durch die Beine von zwei Sturm-Kickern einschoss. Das fünfte Saisontor des 24-jährigen Argentiniers war ein besonders wichtiges.
Danach schied Adamu an der Schulter angeschlagen aus. Sein Ersatzmann Karim Konate fügte sich gleich blendend ins Spiel ein, bediente mit einer Flanke ideal Sesko, der sich den Ball mit einer Direktannahme zuerst herrichtete und dann auch sehenswert mit dem zweiten Kontakt verwandelte. Sesko fehlen damit nur zwei Treffer in der Schützenliste auf die beiden Spitzenreiter Guido Burgstaller und Markus Pink (je 16).
Salzburg ist nun 24 Ligaspiele unbesiegt und egalisierte mit dem zwölften Auswärtssieg in Serie einen Ligarekord. Bereits am Mittwoch bietet sich in Wien bei Rapid die Möglichkeit den nächsten folgen zu lassen. Die Grazer sind bei der Generalprobe für das Cup-Finale gegen Rapid in Klagenfurt zu Hause gegen die Wiener Austria im Einsatz.
Zusammenfassung
- Red Bull Salzburg ist weiter die Nummer eins in der Fußball-Bundesliga.
- Der Serienmeister gewann am Sonntag den großen Schlager der vierten Runde der Meistergruppe bei Verfolger Sturm Graz nicht unverdient mit 2:0 (0:0) und baute damit den Vorsprung an der Tabellenspitze sechs Partien vor Saisonende auf fünf Zähler aus.
- Für die entscheidenden Treffer in der ausverkauften Merkur Arena sorgten Nicolas Capaldo (54.) und Benjamin Sesko (73.).