BORA-hansgroheAPA/AFP/Anne-Christine Poujoulat

Red Bull plant Übernahme von deutschem Rad-Team BORA

Die Red Bull GmbH möchte die Hauptanteile des deutschen Profi-Teams BORA-hansgrohe übernehmen. Es wäre der bisher größte Schritt des heimischen Energydrink-Konzerns im professionellen Straßenradsport.

Paukenschlag im heimischen und internationalen Radsport: Red Bull ist drauf und dran, den deutschen Profi-Rennstall BORA-hansgrohe zu übernehmen. Das geht aus einer Mitteilung der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde hervor. Das Ziel der Red Bull GmbH ist eine mehrheitliche Übernahme.

Red Bull plant BORA-Übernahme

Es war am 29. Dezember, als still und leise ein "geplanter Erwerbsvorgang" in der Höhe von 51 Prozent der Anteile bei der Bundeswettbewerbsbehörde angemeldet wurde. Genau gesagt möchte die Red Bull GmbH die Mehrheitseigentümerin von RD pro cycling GmbH & Co. KG sowie der RD Beteiligungs GmbH werden. 

Die beiden Firmen, zu denen auch der Rennstall BORA-hansgrohe zählt, gehören dem deutschen Radsport-Manager Ralph Denk. Sitz der Mannschaft, die 2017 erstmals eine Lizenz für die UCI WorldTour erhielt, war bis dato im bayerischen Raubling. BORA bestätigte am Mittwochnachmittag eine angestrebte Partnerschaft, aber wolle "der laufenden Überprüfung durch die Bundeswettbewerbsbehörde nicht vorgreifen".

Ralph DenkAPA/AFP/BELGA/Yorick Jansens

BORA-Boss Ralph Denk (Mitte) vor der Tour 2019.

Deadline am 26. Jänner

Wie in der Mitteilung der Bundeswettbewerbsbehörde zu lesen ist, ist die Deadline für Anträge auf Prüfung des Zusammenschlusses im kartellreichtlichen Verfahren am 26. Jänner. Spätestens dann sollte klar sein, ob es zum nächsten Sport-Deal des heimischen Energydrink-Konzerns tatsächlich kommen wird.

Mit Bernhard Eisel als Sportlichen Leiter sowie Marco Haller, Patrick Gamper und Alexander Hajek im Profi-Kader befinden sich bereits jetzt mehrere Österreicher in prominenten Positionen des BORA-Rennstalls. Zudem gelang dem deutschen WorldTour-Team, das bei der Tour de France 2023 für einen Tag das Gelbe Trikot in den eigenen Reihen hatte, die Blockbuster-Verpflichtung von Superstar Primož Roglič.

Marco HallerAPA/AFP/Anne-Christine Poujoulat

Marco Haller aus Kärnten gilt seit Jahren als wichtiges Puzzleteil des Erfolgs von BORA-hansgrohe.

Radsport beflügelt

Red Bull und der Straßenradsport sind einander nicht unbekannt. Als Helmsponsor von großen Namen wie Wout van Aert und Thomas Pidcock konzentrierte sich der Energydrink-Konzern bisweilen vor allem auf individuelles Sponsoring. Doch mit BORA-hansgrohe gibt es schon länger einen engen Draht. 

So unterstützt Red Bull ein Junioren-Programm des deutschen Rennstalls namens "Red Bull Junior Brothers". Zudem soll Superstar Roglič laut mehreren Medienberichten vor seinem Wechsel zu BORA das Red Bull Athlete Performance Center in Thalgau für letzte medizinische Checks besucht haben.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Red Bull GmbH möchte die Hauptanteile des deutschen Profi-Teams BORA-hansgrohe übernehmen.
  • Es wäre der bisher größte Schritt des heimischen Energydrink-Konzerns im professionellen Straßenradsport.