Provisorischer 43-Mann-Kader des ÖFB-Teams für WM-Quali
Neben altbekannten Namen scheinen unter anderem die beiden Rapidler mit türkischen Wurzeln, Ercan Kara und Yusuf Demir, deren Clubkollegen Dejan Ljubicic und Maximilian Ullmann sowie Stefan Schwab (PAOK Saloniki), Goalie Daniel Bachmann (Watford), David Nemeth, Jakob Jantscher, Stefan Hierländer (alle Sturm Graz) und Peter Zulj (Göztepe) auf. Nur auf der Abrufliste steht Salzburg-Keeper Cican Stankovic, der als Anwärter auf das Einserleiberl galt.
An Kara zeigte zuletzt auch der türkische Verband Interesse, der Stürmer entschied sich nun aber für den ÖFB. "Es ist mir eine Ehre, für Österreich spielen zu dürfen", lautete die erste Reaktion des 25-Jährigen. Kara erfuhr am Dienstag durch ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel von seiner Einberufung. "Ich freue mich sehr, dass ich nominiert wurde und bin im Moment richtig glücklich", erklärte der Angreifer, der erst seit Sommer 2019 Profi ist.
Schöttel meinte über Kara im "Ö3"-Interview: "Er ist ein guter Stürmer, den jede Mannschaft gut brauchen kann. Es ist bemerkenswert, welche Entwicklung er im letzten Jahr gemacht hat, wirklich außergewöhnlich."
Die Nominierung von Karas Rapid-Kollegen Demir kann als Fingerzeig gewertet werden, dass der 17-Jährige für Österreich auch im A-Team längerfristig zur Verfügung stehen wird. Der als großes Talent geltende Mittelfeldspieler durchlief alle ÖFB-Nachwuchs-Auswahlen, wäre aber ebenfalls ein Thema für die Türkei. Hier könnte es theoretisch noch Jahre dauern, bis Klarheit besteht, weil die FIFA einem Spieler einen Verbandswechsel vor dem 21. Geburtstag erlaubt, selbst wenn bereits Nationalteam-Bewerbspartien absolviert wurden.
Bemerkenswert ist die Kaderzusammenstellung auch in punkto Torhüter. Foda kündigte bereits im Herbst an, die Entscheidung über den langfristigen ÖFB-Stammgoalie im März-Lehrgang zu treffen. Kein Kandidat ist nun ganz offensichtlich Stankovic. Die Entscheidung wird wohl zwischen Alexander Schlager (LASK), Heinz Lindner (Basel) und Daniel Bachmann (Watford) fallen, Wolfsburg-Ersatzmann Pavao Pervan und Sturm-Keeper Jörg Siebenhandl besitzen wohl nur Außenseiter-Chancen.
Nach dem Schottland-Gastspiel tritt das ÖFB-Team im Wiener Happel-Stadion gegen die Färöer (28. März) und Dänemark (31. März) an. Dass davor der eine oder andere in Deutschland tätige Spieler doch nach Glasgow reisen kann, ist ebensowenig ausgeschlossen wie die Gefahr, dass mancher Bundesliga-Legionär auch gegen Dänemark und die Färöer fehlt. Endgültig Bescheid weiß der ÖFB in dieser Angelegenheit wohl am Freitag, wenn der Kader verkleinert wird. Marko Arnautovic ist aufgrund der chinesischen Corona-Reisebeschränkungen definitiv kein Thema.
Zusammenfassung
- Österreichs Fußball-Teamchef Franco Foda hat am Dienstag gleich 43 Spieler in seinen provisorischen Kader für die ersten drei WM-Qualifikationsspiele Ende März nominiert.
- Da alle 19 einberufenen Deutschland-Legionäre wohl nicht zum Match am 25. März in Glasgow gegen Schottland reisen dürfen, musste der Deutsche das größte Aufgebot in der Geschichte der ÖFB-Nationalmannschaft zusammenstellen.
- Allerdings wird der Kader am Freitag noch reduziert.