Österreich unterliegt Finnland nur 1:3
Die ÖEHV-Auswahl unterlag in Tampere vor 11.785 Fans dem hoch favorisierten WM-Gastgeber Finnland nur mit 1:3 (1:2,0:0,0:1) und kann erhobenen Hauptes in das Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt gehen.
Sieg gegen Ungarn notwendig
Im abschließenden Match gegen Ungarn am Montag (19.20 Uhr/live ORF Sport +) benötigen die Österreicher einen Sieg, um sich für die WM 2024 in Tschechien zu qualifizieren. Allerdings braucht die Truppe von Teamchef Roger Bader auch ein bisschen Schützenhilfe von Deutschland. Sollte Ungarn am Sonntag (15.20 Uhr) gegen die Deutschen eine Überraschung schaffen und nach 60 Minuten gewinnen, würde die rot-weiß-rote Auswahl schon vor dem letzten Spiel als Absteiger feststehen.
"Wir haben viel Moral gewonnen mit der Leistung", freute sich Bader. "Angefangen mit der guten Torhüterleistung, Madlener hat das hervorragend gemacht. Wir waren gut organisiert in der Mittelzonen-Trap (Falle), auch das Körperspiel war sehr gut. Aber Montag ist ein ganz anders Spiel", erklärte Bader im ORF-Interview.
Der Schweizer schonte gegen Finnland den 36-jährigen Kapitän Thomas Raffl, hatte aber wieder Verteidiger-Talent David Reinbacher zur Verfügung. Der 18-Jährige hatte sich im zweiten Spiel gegen Schweden eine Knieblessur zugezogen und gab nun mit einer Schiene sein Comeback.
Madlener stark im Tor
Im Tor erhielt erstmals bei diesem Turnier David Madlener den Vorzug. Der Vorarlberger machte ein starkes Spiel, musste aber gleich den ersten Schuss aus dem Gehäuse holen. Die Österreicher übersahen Kasperi Kapanen an der blauen Linie, der NHL-Stürmer der St. Louis Blues schupfte den Puck nach 79 Sekunden zur Führung ins Kreuzeck. Doch der Außenseiter schlug zurück. Marco Rossi eroberte im Mitteldrittel die Scheibe und schickte Dominic Zwerger, der zum 1:1 traf (5.). Rossi hat damit zu fünf der sieben Toren seiner Mannschaft die Vorarbeit geleistet.
Finnland war erwartungsgemäß die bessere Mannschaft und ging mit einem herrlichen Tor von Antti Suomela wieder in Führung (8.). Mit konsequenter und starker Defensivarbeit hielten die Österreicher das Ergebnis gegen den Titelverteidiger aber knapp, im Mitteldrittel wies die Statistik mit 7:6-Torschüssen sogar ein kleines Plus auf. Im Schlussdrittel erhöhten die finnischen "Löwen" den Druck, machte aber erst in der vorletzten Minuten mit einem herrlichen, aber sehr umstrittenen Treffer von Ahti Oksanen alles klar. Eine Coach's Challenge, initiiert von Teamchef-Assistent Reinhard Divis, blieb nach Video-Studium erfolglos, obwohl der Puck schon außerhalb des Angriffsdrittels gewesen zu sein schien.
Schneider ist stolz
"Wir haben gewusst, wir müssen kämpfen, damit wir überhaupt eine Chance haben. Ich bin sehr stolz auf die Burschen", sagte Peter Schneider. "Wir waren über 60 Minuten sehr, sehr kompakt. Das ist eine brutal harte Truppe zu spielen, sie sind schnell, pucksicher, haben individuelle Skills. Wir haben das heute sehr gut gemacht und ihnen über 60 Minuten einen Kampf geliefert", erklärte Kapitän Manuel Ganahl. "Das ist die Schablone für das nächste Spiel", meinte der Stürmer mit Blick auf das Ungarn-Match.
Zusammenfassung
- Österreichs Eishockeyteam hat sich am Samstag bei der Weltmeisterschaft gegen den regierenden Weltmeister und Olympiasieger sehr gut aus der Affäre gezogen.
- Die ÖEHV-Auswahl unterlag in Tampere vor 11.785 Fans dem hoch favorisierten WM-Gastgeber Finnland nur mit 1:3 und kann erhobenen Hauptes in das Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt gehen.
- Marco Rossi eroberte im Mitteldrittel die Scheibe und schickte Dominic Zwerger, der zum 1:1 traf (5.).