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ÖFB: Was tun mit Schlager, Lainer und Grillitsch?

Ende September steht für das ÖFB-Team der nächste Lehrgang auf dem Programm. Drei Stammspieler sind dabei im Vorfeld fraglich. Xaver Schlager und Stefan Lainer erhalten noch nicht die gewünschte Spielpraxis in ihrem Verein, Florian Grillitsch steht gar noch ohne neuen Club dar und ist aktuell vereinslos.

Vom ersten Tag seiner Amtszeit als ÖFB-Teamchef an stellte Ralf Rangnick klar, dass seine Spieler in ihren Vereinen die notwendige Spielpraxis sammeln müssten, um einberufen zu werden. Daraus, dass Ausnahmen die Regel bestätigen können, machte der Deutsche jedoch auch kein Geheimnis. Dies könnte auch beim nächsten Lehrgang Ende September schlagend werden, wenn man die aktuelle Klub-Situation von Xaver Schlager und Stefan Lainer betrachtet.

"Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es bei der Nominierung von Nationalspielern um die aktuelle Leistung in den letzten Tagen, Wochen oder von mir aus drei, vier Monaten gehen muss. Dass es Ausnahmen von dieser Regelung geben kann, hat man schon beim letzten Lehrgang gesehen. Marcel Sabitzer hatte zuvor nicht so viel gespielt, trotzdem wusste ich natürlich grundsätzlich, was in ihm steckt. Das hat er in den Länderspielen auch bestätigt. Jetzt ist er wieder Stammspieler - vielleicht hat das eine ja auch mit dem anderen zu tun", so Rangnick in einem gemeinsamen Pressegespräch mit "Standard", "Presse" und LAOLA1.

Dass Schlager und Lainer ebenfalls heiße Kandidaten auf eine Ausnahme sind, kommt wenig überraschend. Überraschender kommt da schon die schwierige Situation des Duos im jeweiligen Verein.

Fehlende Fitness bei Schlager? Rangnick irritiert

Schlager ist einer der Schlüsselspieler schlechthin im ÖFB-Konzept von Rangnick. Bei dessen erstem Lehrgang stand der 24-Jährige trotz intensiver Rotation in allen vier Spielen in der Startelf. In Leipzig muss sich der Neuzugang jedoch unter Trainer Domenico Tedesco im zentralen Mittelfeld bislang hinten anstellen, am Wochenende feierte er gegen Ex-Klub Wolfsburg in der Schlussphase wenigstens sein Saison-Debüt.

Rangnick irritiert vor allem ein Umstand spürbar: "Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber es wurde geschrieben, dass er nicht richtig fit und mit konditionellen Rückständen gekommen sei. Also zumindest bei uns im Lehrgang habe ich davon gar nichts gesehen! Es gab weder im Training noch in den Spielen irgendwelche Anzeichen, dass er nicht hundertprozentig fit wäre." Ansonsten hätte er Schlager auch nicht so viele Einsatzminuten geben können.

Rangnick: "Ich bin in Leipzig nicht verantwortlich..."

Rangnick traut dem Blondschopf jedenfalls weiterhin zu, sich in Leipzig durchzusetzen.

"Vielleicht ist er davon ausgegangen, dass Konny Laimer noch wechselt - so wie es aussieht, wird er nicht wechseln. Dass die Konkurrenz auf dieser Position in Leipzig eine andere als in Wolfsburg ist, war klar. Aber ich halte Xaver für einen Spieler, der auf der Sechs, der Acht und theoretisch sogar auf der Zehn spielen kann, er ist also auf verschiedenen Positionen einsetzbar."

Sein Wunsch sei logischerweise, dass Schlager mehr spielt. "Nur bin ich in Leipzig nicht verantwortlich, deswegen kann ich das nur als Wunsch ausdrücken", betont der langjährige Mastermind des deutschen Bundesligisten.

Im ÖFB-Team gibt es jedenfalls Rückendeckung: "Sagen wir mal so: Ich sehe keine Fitness-Gründe, um ihn nicht einzuberufen. Wenn wir heute oder morgen den Kader nominieren würden, sehe ich keinen Grund, warum wir Xaver nicht einladen sollten."

Rangnick glaubt an Lainer

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Auch Lainer dürfte hoffen. Der Rechtsverteidiger hat bei Borussia Mönchengladbach erst sechs Liga-Minuten in den Beinen, bislang setzt Neo-Coach Daniel Farke nicht auf ihn. "Stevie war Stammspieler. Seit dem Trainerwechsel spielt Joe Scally vor ihm. Ohne mit ihm gesprochen zu haben, ist es für ihn im Moment sicher schwierig, damit umzugehen", mutmaßt Rangnick.

Der Teamchef geht jedoch davon aus, dass der Routinier Einsatzzeit bekommen wird: "Wenn er wieder seine Chance kriegt, liegt es an ihm. Wie ich Stevie kenne, wird er alles dafür tun, um wieder in die Mannschaft zu kommen."

Das hat sich Grillitsch wohl anders vorgestellt

Keine Chance auf eine Nominierung hat indes wohl Florian Grillitsch, wenn sich am Status quo nicht schleunigst etwas ändert. "Ich gehe mal davon aus, dass er sich das auch anders vorgestellt hat", kommentiert Rangnick die Situation des ablösefreien Mittelfeldspielers, der nach wie vor vereinslos ist.

"Er hat Hoffenheim relativ früh darüber informiert, dass er wechseln möchte - und dann macht ein Wechsel ja nur Sinn, wenn der nächste Schritt besser als Hoffenheim ist. Woran es scheitert, kann ich nicht sagen", so der 64-Jährige.

Einen Vereinslosen zu nominieren, geht gar nicht!

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Rangnick hat sich im Juni am Rande des Heimspiels gegen Frankreich mit Grillitsch getroffen, der Niederösterreicher verpasste den letzten Lehrgang verletzungsbedingt. Damals erschien es wohl undenkbar, dass der 27-Jährige Ende August noch ohne Arbeitgeber dasteht.

"Ich wünsche mir natürlich, dass seine Berater jetzt noch einen Verein finden, und zwar einen möglichst guten. Er hat jetzt schon länger nicht gespielt. Ihm fehlen sowohl die komplette Vorbereitung als auch die ersten Saison-Spiele", erklärt Rangnick.

Deshalb müsse nun ein Verein her, bei dem Grillitsch auch zu Einsatzzeiten kommt: "Wenn das nicht der Fall ist, ist es schwierig. Einen Spieler zu nominieren, der vereinslos ist, geht gar nicht! Und wenn er einen Verein findet, muss er auch spielen."

Hinweis: Dieser Artikel ist zuerst auf laola1.at erschienen

ribbon Zusammenfassung
  • Vom ersten Tag seiner Amtszeit als ÖFB-Teamchef an stellte Ralf Rangnick klar, dass seine Spieler in ihren Vereinen die notwendige Spielpraxis sammeln müssten, um einberufen zu werden.
  • Daraus, dass Ausnahmen die Regel bestätigen können, machte der Deutsche jedoch auch kein Geheimnis.
  • Dies könnte auch beim nächsten Lehrgang Ende September schlagend werden, wenn man die aktuelle Klub-Situation von Xaver Schlager und Stefan Lainer betrachtet.