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ÖFB-Team in EM-Quali in Belgien als optimistischer Underdog

Auf Österreichs Fußball-Nationalmannschaft wartet am Samstag (20.45 Uhr/live ORF 1) in Brüssel der erste echte Härtetest in der laufenden EM-Qualifikation. Nach Auftakt-Heimsiegen über Aserbaidschan und Estland geht es im ausverkauften König-Baudouin-Stadion gegen den Gruppen-Favoriten Belgien, der mit Stars wie Romelu Lukaku oder Thibaut Courtois aufwarten kann. Dennoch zeigte sich ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick optimistisch.

"Unser Ziel ist es, dass wir möglichst das Spiel gewinnen", erklärte der Deutsche. "Dazu brauchen wir eine verdammt gute Leistung, das ist uns klar. Wir müssen am obersten Ende dessen performen, was wir zuletzt gezeigt haben." Außerdem meinte Rangnick: "Wir müssen unser Spiel auf den Platz bringen mit der totalen Überzeugung, dass wir dort etwas holen können."

Die Teilnahme an der EURO 2024 in Deutschland ist das klar definierte Ziel. "Wir haben Spieler, die eine gewisse Erfahrung haben, aber auch keine Zeit zu verschenken haben. Wenn diese Generation unserer Leistungsträger noch einmal mit der Nationalmannschaft etwas reißen will, wird es höchste Zeit", mahnte der Nationaltrainer.

Belgien liegt zwar auf Weltranglistenplatz vier - Österreich ist 32. -, enttäuschte aber bei der WM in Katar mit dem Out nach der Gruppenphase. Danach übernahm mit Domenico Tedesco ein neuer Teamchef, altgediente Spieler wie Eden Hazard oder Axel Witsel zogen sich aus der Auswahl zurück. Der kleine Umbruch hatte jedoch keine negativen Auswirkungen, ganz im Gegenteil: Die "Roten Teufel" starteten im März mit einem 3:0 in Schweden in die EM-Quali und gewannen danach auch noch ein Testmatch in Deutschland 3:2.

"Für mich ist das keine Überraschung, es macht unsere Aufgabe aber auch nicht einfacher", meinte Rangnick. "Doch wir wissen, was wir können und haben schon in der Vergangenheit gezeigt, dass wir in der Lage sind, gegen größere Nationen nicht nur gut zu spielen, sondern auch zu gewinnen", meinte der 64-Jährige mit Hinweis auf die Erfolge gegen Italien und Kroatien.

Seine Mannschaft bekommt es in Brüssel unter anderem mit Stürmerstar Romelu Lukaku zu tun. "Er hat bei Inter nicht von Anfang an gespielt, dafür wird es auch Gründe geben. Ich gehe davon aus, dass der Trainer von Inter vor dem Champions-League-Finale nicht gewürfelt hat, insofern ist es nicht so, dass wir gegen Erling Haaland spielen", sagte Rangnick. "Aber natürlich nehmen wir ihn sehr ernst und wissen um seine Qualitäten. Am besten wäre es, wenn er gar nicht allzu viele Bälle bekommt. Dass er mit seinem Körper, seiner Physis und seiner Größe gewisse Vorteile hat, ist klar, doch wir haben im Spiel nach vorne auch ein bisschen etwas zu bieten."

Keine Vorlagen für Lukaku wird es von Kevin de Bruyne geben - der Regisseur musste wegen einer Muskelverletzung absagen. Rangnick relativierte den prominenten Ausfall. "Bei uns fehlen auch einige, die gute Chancen hätten, in der Start-Elf zu stehen."

Dazu zählt etwa Kevin Danso, der wegen Adduktorenproblemen passen muss. Zudem fällt Konrad Laimer wegen einer Sprunggelenkverletzung aus. "Es ist sehr schade, er hatte im Training die gleiche Art von Schmerz wie schon gegen Schalke. Wir hatten ihn eingeplant gehabt, da es aber schon vorgestern passiert ist, haben wir uns schon mit Alternativen beschäftigt", sagte Rangnick zum Ausfall des Neo-Bayern Laimer. Der Teamchef hofft, dass sowohl Laimer als auch Danso für das Schweden-Spiel am Dienstag zur Verfügung stehen.

Ebenfalls out ist Florian Grillitsch. Der Mittelfeldspieler verließ das Teamcamp aus privaten Gründen, ob er am Sonntag wieder beim ÖFB eincheckt, ist offen. Der nach seiner Knie-Operation genesene Marcel Sabitzer wird in Brüssel dagegen im Kader stehen, aber nicht beginnen.

Im Tor setzt Rangnick auf Alexander Schlager. Für den Schlussmann, der vom LASK zu Meister Salzburg wechselt, sprachen "sowohl die Eindrücke im Training als auch der Umstand, dass er bis vor vier Wochen jedes Spiel beim LASK gespielt hat", begründete der Teamchef seine Wahl.

Nicht nur der kurzfristige Laimer-Ausfall beeinträchtigte die unmittelbare Vorbereitung auf die Partie. Der Abflug der Mannschaft von Linz nach Brüssel verzögerte sich wegen eines technischen Defekts um fünf Stunden, damit landeten David Alaba und Co. erst um etwa 22.00 in Belgien. "Kein Problem, wir machen das Beste daraus. Wir nutzen die Zeit für Behandlungen, Regeneration und das eine oder andere Gespräch", sagte Rangnick.

ribbon Zusammenfassung
  • Auf Österreichs Fußball-Nationalmannschaft wartet am Samstag in Brüssel der erste echte Härtetest in der laufenden EM-Qualifikation.
  • Nach Auftakt-Heimsiegen über Aserbaidschan und Estland geht es im ausverkauften König-Baudouin-Stadion gegen den Gruppen-Favoriten Belgien, der mit Stars wie Romelu Lukaku oder Thibaut Courtois aufwarten kann.
  • Dennoch zeigte sich ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick optimistisch.
  • Im Tor setzt Rangnick auf Alexander Schlager.