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Mixed-Duo Gardos/Polcanova im Linzer EM-Finale

Österreichs Mixed-Duo Robert Gardos/Sofia Polcanova hat bei den Tischtennis-Europameisterschaften in Linz das Finale erreicht. Es besiegte Freitagmittag im Semifinale der Heim-Titelkämpfe die Deutschen Patrick Franziska/Annett Kaufmann 3:2 (8,-10,-12,9,14). Um den Titel geht es für die Dritten der Münchener EM 2022 um 21.00 Uhr. Davor waren Polcanova mit Bernadette Szöcs (ROU) wie auch Landsmann Maciej Kolodziejczyk mit Wladimir Ursu (MDA) ins Doppel-Viertelfinale eingezogen.

Während sich Polcanova bereits auf ihr für den späten Nachmittag angesetztes Einzel-Zweitrundenmatch gegen die Ukrainerin Weronika Matjunina vorbereitete, berichtete Gardos von einer im Semifinale sehr schwierigen Partie. "Es war 50:50. Wir sind auch ein bisschen auf Risiko gegangen." Die Deutschen seien Favorit gewesen, für die 18-jährige Kaufmann vielleicht ein bisschen zu viel Druck. Franziska wiederum sei in Doppel und Mixed herausragend. "Daher haben wir im Rückschlag hohes Risiko gehen müssen, damit er die hohe Qualität aus den Bällen nicht herausholt."

Das sei ihm ausgezeichnet gelungen, erzählte der österreichische Routinier. Nach dem am Vormittag mit Daniel Habesohn gegen die Deutschen Dang Qiu/Benedikt Duda mit 0:3 (-11,-9,-6) verlorenen Doppel-Achtelfinale habe er sich mit Nationaltrainer Chen Weixing für rund 45 Minuten ins nahe Olympia-Zentrum begeben, um am Rückschlag zu arbeiten. Letztlich benötigte es in dem rund eine Stunde dauernden Match vier Matchbälle für den Sieg, selbst wehrten Gardos/Polcanova drei Matchbälle ab. Finalgegner sind die spanischen Linkshänder Alvaro Robles/Maria Xiao.

Gardos ging auf sein gesamt viertes EM-Gold und damit einen kräftigen Ausbau seines Status als erfolgreichster österreichischer EM-Aktiver los, Kolodziejczyk hingegen auf seinen ersten EM-Podestplatz in der allgemeinen Klasse. Der 23-jährige EM-Debütant gab im Doppel-Achtelfinale mit Standardpartner Ursu dem Duo Tomislav Pucar/Darko Jorgic (CRO/SLO) mit 3:2 (10,10,-9,-3,7) das Nachsehen. "Wir haben gewusst, wir können gewinnen. Wir harmonieren einfach gut." Ums Semifinale geht es am Samstagvormittag gegen die Slowenen Peter Hribar/Deni Kozul.

Gardos/Habesohn waren als zweifache Ex-Europameister und fünffache EM-Finalisten angetreten, verloren aber nach nicht so guter Leistung verdient. "Ich habe viele Gegentopspin-Bälle verzogen, die ich eigentlich machen sollte", resümierte Habesohn. Die Chance, dem Spiel eine vielleicht andere Richtung zu geben, wurde mit einem im ersten Durchgang vergebenen Satzball ausgelassen. "Meiner Meinung nach haben wir zu viele Chancen liegengelassen. Gegen so ein Paar ist das tödlich, die sind stabil." Im Einzel waren Habesohn und Gardos in der ersten Hauptrunde ausgeschieden.

Beeindruckend bis Freitagnachmittag freilich die Bilanz von Polcanova bei diesen Titelkämpfen - sieben Spiele, sieben Siege. Erfolg Nummer sechs landete die 30-Jährige mit Szöcs gegen die Türkinnen Ece Harac/Ozge Yilmaz mit einem 3:1 (8,5,-5,8). Am Samstagvormittag geht es für die Titelverteidigerinnen gegen Xiao und die Rumänin Adina Diaconu nun auch hier um eine Medaille.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Finale treffen sie um 21.00 Uhr auf die spanischen Linkshänder Alvaro Robles und Maria Xiao. Polcanova, die eine beeindruckende Bilanz von sieben Siegen in sieben Spielen aufweist, ist auch im Doppel mit Bernadette Szöcs erfolgreich.
  • Gardos, der auf sein viertes EM-Gold hofft, arbeitete intensiv am Rückschlag, um die Qualität der gegnerischen Bälle zu neutralisieren. Kolodziejczyk und Ursu erreichten das Doppel-Viertelfinale und spielen gegen die Slowenen Hribar und Kozul.