Mega-WM in Glasgow: Diese Radprofis starten für Österreich
Die WM in Schottland sprengt als erste gemeinsame Veranstaltung zwölf verschiedener Radsport-Disziplinen die bisherigen Dimensionen. Vom 3. bis 13. August gehen Entscheidungen um die begehrten Regenbogentrikots über die Bühne.
Insgesamt 8.000 Teilnehmer:innen aus über 120 Nationen treten in mehr als 200 Bewerben an. Das 72-köpfige ÖRV-Team darf sich in Glasgow und an mehreren anderen Schauplätzen in einzelnen Sparten gute Medaillenchancen ausrechnen.
Titelverteidigerin Höll als große Gejagte
Auf der Downhill-Strecke von Fort William in den Highlands ist Valentina Höll als Titelverteidigerin und Siegerin von zwei der drei heurigen Weltcups die große Gejagte. Der in Leogang wie Höll triumphierende Andreas Kolb könnte in der Hochgeschwindigkeitsdisziplin nach überstandener Knieblessur ebenfalls ein Wort um die Podestplätze mitreden.
Auch die Cross-Country-Bikerinnen Mona Mitterwallner und Laura Stigger zählen im Glentress Forest zum erweiterten Kreis der Edelmetallkandidatinnen. Der Titel führt über die niederländische Saisondominatorin Puck Pieterse, Stigger könnte sie aber besonders im Short Track fordern.
Die österreichischen Männer sind lediglich Außenseiter. Der Schweizer Rekordchampion Nino Schurter bekommt es wieder einmal mit den auf das Geländerad umsattelnden Tom Pidcock und Mathieu van der Poel zu tun.
Rad-WM ohne Felix Gall
Auf der Straße hängen die Trauben für das ÖRV-Team hoch. Erster großer Höhepunkt ist das Männer-Rennen am Sonntag. Die 271 km von Edinburgh nach Glasgow sind für Klassikerspezialisten und Sprinter wie Kasper Asgreen, Wout van Aert, Mads Pedersen oder Jasper Philipsen gemacht. Im Gegensatz zu ihnen geht Titelverteidiger Remco Evenepoel ohne Tour de France in den Beinen deutlich frischer an den Start.
Österreich will mit einem Sextett um die Routiniers Lukas Pöstlberger, Wels-Sieger Michael Gogl und Marco Haller dagegenhalten. Tour-Etappensieger Felix Gall verzichtet auf die WM. Im Zeitfahren hofft Felix Großschartner auf einen Spitzenplatz.
Bei den Frauen treten im Kampf gegen die Uhr Anna Kiesenhofer und Christina Schweinberger an. Das Straßenrennen am 13. August als Schlusspunkt der WM geht ohne Olympiasiegerin Kiesenhofer in Szene. Der Kurs liegt den Schweinberger-Schwestern deutlich besser.
Große Hoffnung im Radball
Einen schwereren Stand wird das heimische Aufgebot um Felix Ritzinger und Tim Wafler im Chris-Hoy-Bahnstadion haben. Ihr Hauptaugenmerk gilt dem Finaleinzug im Omnium und im Madison, wodurch man sich für die Olympia-Qualifikation in Stellung bringen will.
Eine sichere Podestplatzbank sind hingegen im Radball Serienweltmeister Patrick Schnetzer und Stefan Feurstein. Über gute Aussichten verfügt auch das rot-weiß-rote Para-Aufgebot und das Kunstrad-Team.
Zusätzlich zu den genannten Entscheidungen werden auch noch im BMX, Trial, Mountainbike-Marathon und im E-Biken Medaillen vergeben. Die Veranstalter rechnen in den zwei Wochen mit bis zu einer Million Fans. Der Weltverband UCI will künftig alle vier Jahre eine gemeinsame WM an einem Termin und Schauplatz abhalten.
Zusammenfassung
- Am Donnerstag startet in Schottland die bisher größte Weltmeisterschaft des Radsports.
- In insgesamt zwölf Disziplinen wird um die Regenbogenfarben gekämpft.
- Aus österreichischer Sicht liegen die meisten Hoffnungen in den Mountainbike-Bewerben.
- Der aktuell größte rot-weiß-rote Star auf zwei Rädern wird in Glasgow aber nicht auf Medaillenjagd gehen.