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Kritik an F1-Kalender: Fünfmal um die Welt

Um den CO2-Austausch zu reduzieren, änderte die Formel 1 für 2024 ihren Kalender. Im Vergleich zu 2023 ist die Ersparnis jedoch nur gering. Kritik kommt besonders von Greenpeace, die eine komplette Umstrukturierung des Kalenders fordern.

Um den logistischen Aufwand zu verringern und die Saison nachhaltiger zu gestalten, verkündete die Formel 1 zuletzt eine stärkere Regionalisierung des Kalenders. Die Organisation hob dabei den "besseren Flow" von Rennen in bestimmten Regionen hervor. Trotz dieser Vereinfachungen weist der Reisekalender weiterhin Probleme im Bereich der Reisekilometer auf. 

Der Rekordkalender der Formel 1.APA/Magdalena Michalka/ryb/pn

Flugkilometer eines in England lebenden Formel-1-Mitarbeiters; CO2-Ausstoß pro Saison.

Flugverkehr kaum verringert

Der durchschnittliche F1-Mitarbeitende fliegt in der gesamten Saison bis zu fünfmal um die Welt. Obwohl der Große Preis von China 2024 in das Rennprogramm der Formel 1 zurückkehrt und nach dem vorverlegten Rennen in Japan im April stattfindet, gibt es zwischen den Rennen eine zweiwöchige Pause.

Während dieser wird der F1-Zirkus hauptsächlich nach Europa zurückkehren und später wieder nach Asien reisen. Ähnliche Pausen sind auch vor und nach den Rennen in Australien und Miami vorgesehen, während der Grand Prix von Kanada zwischen zwei Europa-Rennen stattfindet. Laut Greenpeace sei das ein klarer Widerspruch zu den Bemühungen der Formel 1, nachhaltiger zu werden.

"Beispielsweise sind die Rennen in den USA und Kanada alle einzeln geplant, sodass immer wieder getrennt angereist werden muss. Die Reihe der europäischen Rennen werden durch ein Rennen in Kanada unterbrochen. Das ist absurd", hieß es von Greenpeace Österreich.

Es bräuchte eine komplette Umstrukturierung des Kalenders. "Rennen müssen auf einem Kontinent nach dem anderen ausgetragen werden, anstatt wie bisher mehrmals pro Saison zwischen den Kontinenten zu wechseln."

Rennveranstalter erschweren Änderungen

Eine vollständige Regionalisierung des Kalenders ist laut Formel 1 auf Grund der klimatischen und vertraglichen Beschränkungen nicht möglich. Eine Herausforderung sind Rennveranstalter, die vertraglich an Wunschterminen festhalten und dadurch Änderungen des Kalenders erschweren.

Laut Stefano Domenicali, Präsident und CEO der Formel 1, wird der Weg zu einem nachhaltigen Kalender fortgesetzt und der Betrieb im Rahmen der Net Zero 2030 weiterhin optimiert.  

ribbon Zusammenfassung
  • Um den CO2-Austausch zu reduzieren, änderte die Formel 1 für 2024 ihren Kalender.
  • Im Vergleich zu 2023 ist die Ersparnis jedoch nur gering.
  • Kritik kommt besonders von Greenpeace, die eine komplette Umstrukturierung des Kalenders fordern.