Kraft/Hayböck gewinnen Super-Team-Bewerb in Lake Placid
Kraft und Hayböck setzten sich am Samstag (Ortszeit) hauchdünn mit einem Vorsprung von 0,2 Punkten vor Deutschland und Norwegen (-15,6) durch. Für die ÖSV-Adler war es der erste Triumph im vergangene Saison eingeführten neuen Teambewerb.
Beim insgesamt vierten Super-Team-Weltcup, in dem Zweierteams drei Durchgänge bestreiten, verteidigte das ÖSV-Duo die Führung vor dem Finaldurchgang bei schwierigen Windverhältnissen.
Im dritten Sprung landete Kraft bei 123 Metern, da der vor dem letzten Sprung führende Norweger Johann André Forfang mit 118,5 Meter patzte, durften die beiden rot-weiß-roten Zimmerkollegen jubeln.
Im Nationencup führt Österreich mit 4.128 Punkten nun noch deutlicher vor Deutschland (3.322) und Slowenien (2.391).
Im Einzel hatte es nach dem ersten Durchgang aufgrund der Doppelführung durch Kraft und den Tiroler Clemens Aigner bereits nach einem rot-weiß-roten Triumph ausgesehen. Beide stürzten allerdings ab und landeten nur auf den Rängen 24 und 22. Beste ÖSV-Adler waren Hayböck und Daniel Huber als Vierter und Fünfter, der Slowene Lovro Kos feierte seinen ersten Weltcup-Einzelsieg.
Während der Oberösterreicher Hayböck als Halbzeit-Vierter seine Position mit 123,5 m hielt, stürzte zunächst Aigner mit seinem besten Weltcup-Ergebnis vor Augen ab. Der Rückkehrer ins ÖSV-Weltcup-Team war im Maximum bisher Sechster.
Für Kraft ging es um seinen achten Weltcupsieg in dieser Saison, womit er seinen persönlichen Rekord aus dem Winter 2016/17 eingestellt hätte. Doch es wurde einer seiner schlechteren Sprünge auf 104 Meter.
Zuletzt in Willingen hatte der Pongauer als 39. die Qualifikation für Durchgang zwei verpasst, ehe er tags darauf immerhin Sechster geworden ist. In Lake Placid hat der 30-Jährige am Sonntag (15.15 Uhr/ORF 1 & JOYN) im Einzel noch eine zweite Chance.
Der 24-jährige Kos gewann mit 0,8 Zählern vor dem Japaner Ryōyū Kobayashi sowie 1,1 Punkte vor dem Norweger Marius Lindvik. Hayböck lag nur 3,1 Punkte hinter dem Sieger.
Huber fehlten bloß 0,6 Zähler auf seinen Landsmann. Für den in dieser Saison in den Weltcup zurückgekehrten Salzburger war es sein bestes Weltcup-Ergebnis seit seinem bisher einzigen Weltcupsieg am Dreikönigstag 2022 in Bischofshofen. Huber hatte schon als Quali-Dritter aufgezeigt.
Manuel Fettner wurde im Bewerb 15. (-15,3 Punkte), Daniel Tschofenig (-30,3) platzierte sich zwischen Aigner (-29,0) und Kraft (-31,9). Der Saisondominator war damit der Letzte von sechs Österreichern, Andreas Wellinger (GER/7.) und Kobayashi machten so Boden im Gesamtweltcup gut.
"Ein blöder Bua bin ich", reagierte Kraft im ORF-Interview auf seine zweiten Sprung. Er habe wieder altbekannte Probleme mit der Spur gehabt: "Dann kriege ich so eine Rotation nach vorne. Es war ein schlechter Sprung, und dann auch noch schlechte Bedingungen. Dann spult es dich zurück." In der Nacht davor habe er wieder Rückenschmerzen gehabt, die seien durch das Springen aber besser geworden.