Keine Abfahrten beim Finale - Kugeln an Odermatt, Brignone
Das Reglement besagt, dass Rennen beim Finale nicht verschoben werden können, sondern ersatzlos gestrichen werden. Damit ist es amtlich, dass Österreichs Abfahrer erstmals in der Weltcup-Geschichte eine Saison ohne einzigen Podestplatz beenden. Punktebester Fahrer ist Vincent Kriechmayr (11.) mit 178 Punkten aus acht Rennen.
Odermatt setzte sich mit 605 Punkten (zwei Siege, vier zweite Plätze) durch, weil sich das wiederholte, was sich bereits vor einem Jahr in Saalbach-Hinterglemm zugetragen hatte: Auch damals war Odermatt als Führender in der Abfahrtswertung der Profiteur einer Absage. "Die Abfahrtskugel hat die größte Bedeutung unter den kleinen Kugeln", sagte Odermatt im ORF. Angesichts von 83 Punkten Vorsprung auf von Allmen hätte ihm bereits ein 14. Platz gereicht. Mit Gesamtweltcup, Super-G und Riesentorlauf fuhr der prägende Skifahrer der Jetzt-Zeit wie im Vorwinter vier Kugeln ein.
Für Hütter bleibt es vorerst bei einer. Die Abfahrts-Titelverteidigerin hoffte vergeblich auf einen Showdown bei der Weltcup-Premiere in Sun Valley. "Natürlich ist es bitter, aber so ist der Sport, so ist das Leben", sagte Hütter und versuchte die erste Enttäuschung mit dem Blick in den Rückspiegel zu relativieren. "Wenn man gewisse Rennen hernimmt, wäre es teilweise sicher besser gegangen. Ein paar Hundertstel auf meiner Seite und dann hat man die Punkte schon beieinander."
Mit der Abfahrtssaison könne sie dennoch zufrieden sein, sagte Hütter nach zwei Siegen (Beaver Creek, Kvitfjell) und einem dritten Platz. "Es ist cool, wenn man in der Disziplinenwertung Zweite wird, aber es tut im Moment schon weh." Nach sechs Rennen hat die 32-Jährige in der Endabrechnung 16 Punkte weniger als Brignone (384), die damit erstmals die beste Abfahrerin ist und nun auch faktisch zum zweiten Mal nach 2020 als Gesamtweltcupsiegerin feststeht.
Am Sonntag (18.00 Uhr MEZ/Frauen, 19.30 Männer) stehen die beiden Super-G auf dem Programm. Brignone verteidigt da einen Mini-Vorsprung von fünf Punkten auf die Schweizerin Lara Gut-Behrami. Österreich hat in dieser Disziplin keine Kugelchancen mehr. Für die ÖSV-Männer ist es die vorvorletzte Chance, doch noch die sieglose Saison zu vermeiden.
Zusammenfassung
- Die Abfahrten beim Weltcupfinale in Sun Valley wurden abgesagt, was dazu führte, dass Marco Odermatt und Federica Brignone die Abfahrtskugeln gewannen.
- Österreichs Abfahrer beenden die Saison ohne Podestplatz, mit Vincent Kriechmayr als besten Fahrer auf Platz 11 mit 178 Punkten.
- Federica Brignone steht nun auch als Gesamtweltcupsiegerin fest und verteidigt am Sonntag im Super-G einen kleinen Vorsprung.