Kainz-Tor und Gelb-Rot bei Köln-Pleite, Ljubicic verletzt
"Er wird längerfristig ausfallen", sagte Kölns Trainer Steffen Baumgart zur Verletzung von Ljubicic. Der Mittelfeldspieler war nach einem Zusammenprall mit Gladbachs Ramy Bensebaini nach 40 Minuten verletzt vom Platz gegangen. Bensebaini hatte dafür die Gelbe Karte gesehen - für Baumgart zu wenig. "Diese Szene ist falsch bewertet worden", fand der FC-Coach, der sogar von einem "brutalen Foul" sprach. Welche Verletzung genau Ljubicic sich zugezogen hat, ist noch unklar.
Wenige Minuten später folgte ihm auch Landsmann Kainz vorzeitig in die Kabine. Der Offensivspieler hatte zunächst per Elfmeter zum 1:1-Ausgleich (31.) getroffen, verursachte aber vor der Pause den von Ramy Bensebaini verwandelten Strafstoß zum 2:1 für die Borussia und wurde zudem ausgeschlossen (45.+1).
Von Beginn an war bei vielen intensiven Zweikämpfen Feuer im Spiel, Kainz erhielt bereits nach elf Minuten Gelb. Nach dem 1:0 für die Heimischen gelang Köln mit dem ersten Gegenangriff der Gleichstand. Jonas Hofmann und Kainz gingen im Strafraum gleichzeitig zum Ball, der Kölner war einen Tick schneller am Ball und wurde von Hofmann getroffen. Nach Videostudium wurde auf Strafstoß entschieden, den der Gefoulte in seinem 100. Pflichtspiel für den FC verwandelte.
Noch vor der Pause sorgte Kainz indirekt wieder für die Führung der Gladbacher, weil er Hofmann diesmal im eigenen Strafraum im Luftkampf den Ellbogen ins Gesicht rammte. Für die Aktion sah er die zweite Gelbe Karte und musste vorzeitig duschen. Bensebaini verwandelte sicher vom Punkt und stellte die verdiente Pausenführung her. In Überzahl kam Gladbach vor 54.042 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park danach nicht mehr in Bedrängnis. Bei Gladbach wurde Stefan Lainer erst in der 83. Minute eingewechselt, Hannes Wolf fehlte verletzt. Mit 15 Punkten aus neun Spielen zog Gladbach in der Tabelle an Köln (13) vorbei auf Rang sechs.
Im Kampf um die Tabellenspitze ging Union Berlin als Sieger hervor. Die "Eisernen" gewannen ohne Christopher Trimmel beim Tabellenvorletzten VfB Stuttgart dank eines Treffers von Paul Jaeckel (76.) mit 1:0 und liegen dank Schützenhilfe des Stadtrivalen Hertha BSC nun zwei Punkte vor dem SC Freiburg. Die Breisgauer mussten sich in Berlin mit einem 2:2 begnügen.
Die Freiburger, bei denen ÖFB-Verteidiger Philipp Lienhart durchspielte und Landsmann Michael Gregoritsch bis zur 71. Minute stürmte, gingen mit 1:0 durch Daniel Kofi Kyereh in Führung (22.). Die Herthaner drehten die Partie jedoch durch Tore von Dodi Lukebakio per Elfmeter (34.) und Suat Serdar (61.). Kevin Schade sicherte den Breisgauern aber mit seinem Ausgleichstreffer (78.) noch einen Punkt. Der SC bleibt damit auch im zehnten Pflichtspiel in Serie ohne Niederlage.
Zusammenfassung
- Die beiden österreichischen Köln-Legionäre Florian Kainz und Dejan Ljubicic waren am Sonntag die tragischen Figuren im 95. Rhein-Derby in der deutschen Fußball-Bundesliga.
- Bei der 2:5-Niederlage der Kölner bei Borussia Mönchengladbach verursachte Kainz einen vorentscheidenden Elfmeter und flog mit Gelb-Rot noch vor der Pause vom Platz.
- Ljubicic schied in der 40. Minute verletzt aus und wird länger fehlen.