Innerhofer-Trainingsbestzeit im Bormio, Mayer Vierter
Die Stelvio präsentierte sich am zweiten Weihnachtsfeiertag in ihrer bekannten Art. "Es ist wie jedes Jahr, brutal ruppig und extrem anstrengend", sagte Mayer. Die Trainingsplatzierung sei dem Kärntner relativ egal. "Ein paar Sachen haben gut gepasst, andere gilt es besser zu machen. Das ist das Ziel für die nächsten Tage." Hacker meinte nach seiner ersten Fahrt auf dieser Piste, dass es "durchgehend sehr dunkel und ziemlich unruhig" sei. Von dem her braucht man eine gute Spannung, es ist sicher eine der schwierigsten Abfahrten."
Von den übrigen ÖSV-Athleten kamen die Oberösterreicher Daniel Hemetsberger (+1,76) und Vincent Kriechmayr (+1,79) in der verspätet begonnenen Einheit auf die Positionen 14 bzw. 15. Julian Schütter (21./+2,10), Stefan Babinsky (24./+2,19) und Raphael Haaser (45./4,06) waren die nächstbesten der rot-weiß-roten Equipe. Andreas Ploier (58./+6,04) und Otmar Striedinger (61./+6,38) hatten bereits gehörigen Rückstand. Ihre Landsleute Christoph Neumayer und Lukas Feurstein blieben dem Start fern, ebenso wie der Schweizer Beat Feuz.
Kriechmayr erkannte der Strecke einen sehr guten Zustand zu. "Sie wird auf die Rennen hin sicher noch unruhiger und glatter werden. Das erste Training war solide, aber natürlich nicht am letzten Zacken." Hemetsberger sah es ähnlich: "Es war brutal unruhig, wie jedes Jahr. Die Wellen sind ein bisschen mehr ausgeprägt, weil wenig Schnee ist. Die Stelvio hat ihre Klauen immer noch." Striedinger hingegen nahm es bewusst locker in Angriff: "Ich wollte mir das einmal anschauen. Es sind ziemlich giftige Wellen drinnen, daher wollte ich nichts riskieren."
Innerhofers Trainingsbestzeit sollte einen Schub für die im bisherigen Saisonverlauf enttäuschenden Italiener bedeuten. Der seit kurzem 38-Jährige hat das Rennen auf der klassischen italienischen Strecke 2008 gewonnen. "Bis jetzt haben sich die Dinge nicht in meine Richtung entwickelt. Ich mag keinen Neuschnee, und bis jetzt hat es immer in den Tagen vor den Rennen geschneit", sagte Innerhofer. Sechsfach-Sieger und Vorjahres-Sieger Dominik Paris zeigte sich im Vergleich zu seinen bisherigen Saisonergebnissen als Elfter (+1,17) ebenfalls verbessert. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, Führender im Disziplin-Weltcup, wurde Zwölfter (+1,30), der Schweizer Weltcup-Führende Marco Odermatt 18. (+1,91).
Nach vier Saison-Abfahrten ist Mayer unmittelbar vor Kriechmayr als Vierter bester ÖSV-Läufer in der Disziplinwertung. Hinter Kilde und Odermatt liegt der im Bormio-Training fünftplatzierte Franzose Johan Clarey (+0,64). Dessen Landsmann Adrien Fresquet wurde Dritter (+0,27). Mit Hemetsberger in Lake Louise (2.) und Mayer in der ersten zweier Gröden-Rennen (3.) hat es bisher zwei Saison-Podestplätze für das ÖSV-Abfahrtsteam gegeben. In Bormio geht es am Mittwoch ab 11.30 Uhr (live ORF 1) um Abfahrtsweltcuppunkte. Exakt 24 Stunden später ist ein Super-G angesetzt.
ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer hat nach dem Training Mayer, Hemetsberger, Kriechmayr, Striedinger, Schütter und Babinsky nominiert. Der ÖSV hat aktuell in Bormio die Möglichkeit, nur sechs Athleten zu nominieren. Für den Super-G wurden neben dem erwähnten Sextett Haaser, Feurstein und Ploier aufgestellt. Der 25-jährige Oberösterreicher Ploier gibt nun mit Verspätung sein Weltcup-Debüt, nachdem der Super-G in Gröden vor Weihnachten wegen Schlechtwetters abgesagt worden war.
Zusammenfassung
- Der Italiener Christof Innerhofer hat am Montag das erste Training für die alpine Weltcup-Abfahrt der Männer in Bormio für sich entschieden.
- Nach vier Saison-Abfahrten ist Mayer unmittelbar vor Kriechmayr als Vierter bester ÖSV-Läufer in der Disziplinwertung.
- ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer hat nach dem Training Mayer, Hemetsberger, Kriechmayr, Striedinger, Schütter und Babinsky nominiert.