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Hudson beendet EM-Speerwurf an zehnter Stelle

Victoria Hudson ist am Samstag in ihrem ersten Finale bei einem Großereignis Zehnte geworden. Die Niederösterreicherin warf den Speer bei der Leichtathletik-EM in München bei feuchtkühlen Temperaturen auf 56,07 m. Damit blieb sie deutlich unter der Saisonbestleistung von 61,90. Die hätte am Samstagabend im Olympiastadion für eine Medaille gereicht. Gold holte sich die Griechin Elina Tzengko (65,81 m), Silber an Adriana Vilagos (62,01), Bronze an Barbora Spotakova (CZE/60,68).

"Die Stimmung war extrem cool, so arg habe ich das noch nie erlebt. Ich würde gern sagen, dass es Spaß gemacht hat, aber heute eher nicht", erklärte Hudson. In der Quali sei es supercool und mühelos gewesen, im Finale sehr krampfhaft. "Meine Beine haben sich sehr schwer angefühlt, ich habe vorne nicht ganz dagegenhalten können. Ich glaube, ich war von dem Ganzen im Stadion ein bisserl überfordert, ich konnte mich nicht ganz auf das Timing konzentrieren."

Hudson begann mit 56,07 m und war damit nach der ersten Runde Fünfte. Im zweiten Versuch landete der Speer außerhalb des Wurffeldes ("Den habe ich komplett verrissen, das passiert normal nicht"). Als sie im dritten Durchgang an der Reihe war, lag sie auf Platz zehn, musste also noch zulegen, denn nur die ersten acht durften weitere drei Male werfen. Der Speer flog aber zu wenig weit, Hudson machte ihn ungültig.

Jedes Mal, wenn sie an der Reihe war, klatsche das Stadionpublikum einen Athleten im parallel laufenden Stabhochsprung der Männer ein. Das habe sie mitbekommen, auch abgewartet, aber das habe sie nicht drausgebracht. "Ich bin vielleicht diese arge Atmosphäre nicht gewohnt. Es ist leider jetzt so. Ich hoffe, es kommen noch viele Finali, wo ich mich an das gewöhnen kann. Jetzt war ich in der Quali schon ein bisserl selbstsicherer, es wird hoffentlich dann auch beim nächsten Finale so sein, dass ich lockerer bin."

Vor München war Hudson dreimal in Folge an der Qualifikation bei einem Großevent gescheitert. 2019 bei ihrem WM-Debüt in Doha wurde sie 31., bei Olympia 2021 in Tokio 22.. Vor einem Monat bei der WM in Eugene landete sie auf Rang 23. Umso größer war der Jubel bei der ÖLV-Rekordlerin (64,68), dass es nun in München bei den Kontinentaltitelkämpfen geklappt hatte. 60,49 m hatte sie am Donnerstag in der Qualifikation erreicht.

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  • Victoria Hudson ist am Samstag in ihrem ersten Finale bei einem Großereignis Zehnte geworden.
  • In der Quali sei es supercool und mühelos gewesen, im Finale sehr krampfhaft.