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Hauser im Biathlon-Einzel auf Rang 17 - Gold an Herrmann

Biathlon-Weltmeisterin Lisa Hauser hat die angestrebte Medaille im ersten Einzelbewerb der olympischen Winterspiele in Peking verpasst. Die 28-jährige Tirolerin, die im Vorjahr den Spezialweltcup in dieser Disziplin für sich entschieden hatte, musste sich am Montag im Einzelbewerb über 15 km nach drei Strafminuten mit Platz 17 zufriedengeben. Gold holte sich die Deutsche Denise Herrmann vor Anais Chevalier-Bouchet aus Frankreich und der Norwegerin Marte Olsbu Röiseland.

Hauser war mit ihrer Vorstellung nicht unzufrieden, präsentierte sie sich doch läuferisch gegenüber dem Olympia-Auftakt am Samstag in der Mixed-Staffel, in der Österreich nicht über Platz zehn hinausgekommen war, deutlich verbessert. "Von dem her bin ich persönlich fast ein bisschen erleichtert. Ich bin heute echt optimistischer", erklärte die Tirolerin. "Sicher ist es eine Chance, die ich nicht genützt habe. Aber ich habe noch Chancen, dass ich eine gute Platzierung mache. Deswegen ist für mich der Druck noch nicht so groß."

Die nächste Gelegenheit bietet sich für die Massenstart-Weltmeisterin, die aus China ihre erste Olympia-Medaille mit nach Hause nehmen möchte, am Freitag im Sprint. Danach folgen noch die Verfolgung, der Massenstart und die Frauen-Staffel. In dieser könnte auch Dunja Zdouc zurückkehren, die das Einzel nach ihrer wegen Corona verspäteten Anreise verpasst hat.

Katharina Innerhofer kam mit vier Fehlern, allesamt stehend, als zweitbeste Österreicherin auf Rang 26. "Die Fehler, die mir passiert sind, sind ein bisschen ärgerlich", sagte die Salzburgerin - zumal die Schieß-Bedingungen diesmal "perfekt" gewesen seien. Der Wind spielte keine so große Rolle, eher die Kälte. Innerhofer: "Läuferisch geht, glaube ich, noch mehr. Auf der Strecke war es richtig hart. Die Bedingungen hier sind einfach nur brutal." Teamkollegin Julia Schwaiger wurde mit drei Fehlschüssen 31., Anna Juppe lag mit acht Strafminuten als 75. weit zurück.

Hauser blieb nur beim ersten Schießen fehlerfrei. Stehend setzte sie bei beiden Einlagen jeweils den dritten Versuch daneben. Beim zweiten Liegendschießen war der erste Schuss knapp links hoch, erst danach drehte die 28-Jährige erfolgreich am Diopter. "Die Verhältnisse am Schießstand waren viel besser als im Mixed, daher ist es ein bisschen schade, dass ich meine Stärke nicht so anwenden können habe", meinte Hauser, in dieser Saison Zweite im Einzel-Spezialweltcup.

Hermann, 2019 bereits Weltmeisterin in der Verfolgung, holte sich etwas überraschend ihr erstes Olympia-Gold. "Ich habe ordentlich auf die Fresse gekriegt dieses Jahr. Aber ich wusste, dass ich es kann", betonte die 33-Jährige, die wie Chevalier-Bouchet (+9,4 Sek.) einen Fehler schoss. Einzig die im Gesamtweltcup führende Röiseland landete mit zwei Strafminuten im Spitzenfeld. Die Topfavoritin rettete Platz drei um 1,3 Sekunden gegenüber der Sensationsfrau des Rennens, der Deutschen Vanessa Voigt. Hauser fehlten 2:23,3 Minuten auf Gold - und etwas mehr als zwei Minuten auf eine Medaille.

Einige Medaillenkandidatinnen erlebten beim letzten Schießen Dramen. Die Tschechin Marketa Davidova etwa, Weltmeisterin und vor Hauser Weltcupgewinnerin in dieser Disziplin, setzte nur den 20. und letzten Schuss daneben. Fehlerlos hätte sie Gold geholt, mit der Strafminute wurde es am Ende mit 31,9 Sekunden Rückstand nur Platz sechs - knapp hinter der Weißrussin Dsinara Alimbekawa, die ebenfalls nur bei der letzten Einlage einmal danebenschoss.

ribbon Zusammenfassung
  • Biathlon-Weltmeisterin Lisa Hauser hat die angestrebte Medaille im ersten Einzelbewerb der olympischen Winterspiele in Peking verpasst.
  • Die 28-jährige Tirolerin, die im Vorjahr den Spezialweltcup in dieser Disziplin für sich entschieden hatte, musste sich am Montag im Einzelbewerb über 15 km nach drei Strafminuten mit Platz 17 zufriedengeben.
  • Einzig die im Gesamtweltcup führende Röiseland landete mit zwei Strafminuten im Spitzenfeld.