Graz99ers motiviert: "Es riecht nach Erfolg"
Im Grazer und Wiener Eishockey beginnt eine neue Zeitrechnung. Bei den Moser Medical Graz99ers und den spusu Vienna Capitals ist über den Sommer kein Stein auf dem anderen geblieben, nachdem die Ära der Langzeitpräsidenten Jochen Pildner-Steinburg und Hans Schmid zu Ende gegangen ist.
Die Klubs wurden neu aufgestellt, bei den Grazern erfolgte auch ein Komplettumbau der Mannschaft, die an der Spitze erwartet wird. Zum Saisonstart der win2day ICE Hockey League am Freitag treffen die zwei Teams in Wien aufeinander.
Neue Führung in Graz
Pildner-Steinburg ist nach einem Vierteljahrhundert als Präsident der Grazer abgetreten. Unter der Führung des Transport-Unternehmers Herbert Jerich wurde mit Philipp Pinter als Sportdirektor und Harry Lange als Trainer eine neue sportliche Leitung installiert und die Mannschaft massiv aufgerüstet.
Die Erwartungen in der steirischen Hauptstadt sind entsprechend hoch. Das offizielle Ziel ist, aus dem abgeschlagenen Schlusslicht der vergangenen Saison mit nur sechs Siegen in der regulären Spielzeit einen Halbfinalisten zu machen.
19 Neuverpflichtungen
Dafür wurden 19 neue und durchwegs hochklassige Profis geholt, neun Import-Spieler ergänzen einen starken österreichischen Stamm. Aus dem erfolgreichen rot-weiß-roten WM-Team wechselten die Stürmer Lukas Haudum, Manuel Ganahl und Paul Huber sowie die Verteidiger Nico Brunner und Kilian Zündel an die Mur.
Auch bei den Legionären wurde auf Qualität gesetzt. Von Liga-Konkurrenten kamen Leistungsträger wie Kevin Roy, Rok Tičar, Trevor Gooch oder Nick Albano. Einser-Torhüter ist der Schwede Jonas Gunnarsson mit der Erfahrung von über 200 SHL-Spielen. In der Verteidigung ragt der deutsche Routinier und über 200-fache NHL-Spieler Korbinian Holzer heraus.
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Im Angriff wird viel vom US-Amerikaner Casey Bailey erwartet, der neben 13 NHL-Spielen viel Erfahrung aus europäischen Top-Ligen mitbringt. Ungewöhnlich und zukunftsorientiert ist, dass die meisten der Top-Transfers Zwei- und Dreijahresverträge unterschrieben haben.
Große Ziele mit 99ers
"Wir wissen, dass große Namen am Papier noch keine Spiele gewinnen. Aber in dieser Kabine riecht es nach Erfolg, das kann ich bestätigen", sagte Jerich in der Pressekonferenz vor Saisonstart. Davon ist auch Lange überzeugt: "Wir wollen, dass Graz eine Nummer wird im Eishockey, und das war es einfach noch nie."
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Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 standen die Steirer bisher nur zweimal (2004, 2019) im Halbfinale, in der vorangegangenen Bundesliga schauten bei einem Grazer Klub (ATSE bzw. EC) sechs Vizemeister-Titel heraus, zuletzt in der Zeit von Hannes Kartnig als EC-Präsident von 1991/92 bis 1993/94 dreimal hintereinander.
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Die Generalprobe vor dem Saisonstart ist mit einem 7:2-Sieg gegen den EC iDM Wärmepumpen VSV jedenfalls beeindruckend gelungen.
Neue Ära auch in Wien
Während die Grazer also gleich voll durchstarten wollen, werden beim zweiten enttäuschenden Team der vergangenen Saison etwas kleinere Brötchen gebacken. Die Wiener gehen ins Jahr eins nach Hans Schmid, der Spitzen-Eishockey in Wien erst ermöglicht hat. Doch auch bei den Vienna Capitals soll das erstmals seit 20 Jahren verpasste Play-off eine Ausnahme bleiben.
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Der Schweizer Neo-Chef Martin Reiss hat bisher viel Expertise im Marketing-Bereich eingebracht und mit den neuen Geschäftsführern Lukas Garhofer und Patrick Wondra das Budget für die Mannschaft um rund 15 Prozent erhöht.
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Der sportliche Leiter Christian Dolezal ist mit Cheftrainer Gerry Fleming bei der Spielersuche in Nordamerika fündig geworden, von wo alle zehn Legionäre kommen.
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Zusammenfassung
- Die Graz99ers haben ihre Mannschaft komplett umgebaut und 19 neue Spieler verpflichtet, darunter neun Import-Spieler.
- Unter der neuen Führung von Herbert Jerich und dem neuen Trainer Harry Lange ist das offizielle Ziel der Graz99ers das Halbfinale.
- Die Vienna Capitals haben ihr Budget um 15 Prozent erhöht und setzen auf zehn neue Legionäre aus Nordamerika.
- Die Generalprobe der Graz99ers vor dem Saisonstart war mit einem 7:2-Sieg gegen den VSV erfolgreich.
- Die Vienna Capitals hoffen auf einen erfolgreichen Neustart unter dem neuen Präsidenten Martin Reiss und wollen das erstmals seit 20 Jahren verpasste Play-off als Ausnahme sehen.
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