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Schweden fordert erstarktes Japan im WM-Viertelfinale

Nach überzeugenden Leistungen zählt Japan zum engsten Favoritinnenkreis. Schweden zeigt sich nach dem Erfolg über die USA aber selbstbewusst. Den Viertelfinal-Reigen eröffnen Spanien und die Niederlande.

Im WM-Viertelfinale am Freitag (9:30 Uhr/ORF 1 & Joyn) wartet auf Japan, den Weltmeister von 2011, in Auckland mit Schweden ein harter Brocken. Der Weltranglisten-Dritte schaltete in einem hochdramatischen Spiel den vierfachen Weltmeister USA aus.

Zuvor (3:00 Uhr/ORF 1 & Joyn) eröffnen Spanien und die Niederlande den Viertelfinal-Reigen.

Japan in Topform

Dass Japan bei der diesjährigen Endrunde eine so bestechende Form an den Tag legt, war im Vorfeld nicht unbedingt erwartbar. Zu bescheiden waren die Auftritte bei den jüngsten Kräftemessen mit großen Nationen, zudem blieben die Asiatinnen seit dem Gewinn der Silbermedaille bei der WM in Kanada 2015 bei international relevanten Turnieren stets hinter den Erwartungen zurück.

Dies änderte sich bei der diesjährigen WM erheblich, auf den Gruppensieg samt eines überzeugenden 4:0-Erfolges gegen Mitfavorit Spanien folgte ein 3:1 im Achtelfinale gegen Norwegen. Dem nicht genug, soll zwölf Jahre nach dem ersten Titelgewinn der nächste Coup folgen.

"Wenn du es bis zu diesem Stadium geschafft hast, bist du für jedes Team ein starker Gegner", blickte Kapitänin Saki Kumagai voraus. Den aktuellen Erfolgslauf führt die 32-jährige Abwehrspielerin auch auf die hohe Flexibilität des Teams zurück: "Es liegt meiner Meinung nach an unserer guten Vorbereitung. Dass wir in der Lage sind, die Taktik je nach Gegner zu wechseln, ist ein sehr positiver Aspekt."

Sie und ihre Team seien zudem bereit, gegen jeden Gegner zu kämpfen, erklärte Kumagai, die übrigens die einzig verbliebene Spielerin aus dem Kader des WM-Triumphes 2011 ist.

Schweden tüftelt am "Matchplan"

Die Schwedinnen, die ihrerseits die US-Erfolgsserie durchbrochen haben, sind vor Japan gewarnt. "Sie waren großartig, bisher eine der besten Mannschaften des Turniers. Wir brauchen einen guten Matchplan, um das Spiel zu gewinnen", sagte Mittelfeldspielerin Fridolina Rolfö.

Respekt vor den Asiatinnen ist reichlich vorhanden, dennoch zeigten sich die Schwedinnen durchaus selbstbewusst. "Wir haben bewiesen, dass wir es können, Es fühlt sich so an, als könnten wir jetzt alles schaffen", betonte Hanna Bennison.

Eingezogen ist Schweden ins Viertelfinale auf höchstdramatische Weise. Nach torlosen 120 Minuten avancierte Lina Hurtig in einem nervenaufreibenden Elfmeterschießen zur Matchwinnerin.

Den Elfmeter der Arsenal-Legionärin konnte US-Torfrau Alyssa Naeher erst im zweiten Anlauf fassen, allerdings nur Millimeter hinter der Linie. "Es ist so verrückt, dass wir mit diesem Elfmeter durchgekommen sind. Jetzt müssen wir Japan schlagen, sonst ist alles umsonst", sagte Hurtig.

Spanien fordert die Niederlande

Im Duell von Spanien mit Vize-Weltmeister Niederlande lässt sich im Vorfeld kein Favorit ausmachen. Zwar haben die Ibererinnen drei klare Siege, darunter auch ein 5:1 im Achtelfinale über die Schweiz, auf der Habenseite. Allerdings setzte es in der Gruppenphase gegen die starken Japanerinnen auch eine 0:4-Pleite.

Der Sieg über die Schweiz bescherte der Mannschaft von Trainer Jorge Vilda den erstmaligen Einzug in ein WM-Viertelfinale. Aitana Bonmati vom FC Barcelona, überragende Spielerin gegen die Eidgenossinnen, soll La Roja auch gegen das "Oranje"-Team zum Sieg führen.

Die Niederländerinnen sind allerdings bisher ungeschlagen, rangen unter anderem der USA ein 1:1 ab und besiegten Portugal 1:0. Im Achtelfinale gewann die Truppe von Coach Andries Jonker gegen Südafrika mit 2:0.

Für den Bondscoach spielen beide Teams einen ähnlichen Fußball, "aber Spanien ist eine Klasse besser als wir. Im Durchschnitt ist das spanische Fußballniveau höher als in den Niederlanden." Jonker betonte allerdings vor dem Viertelfinalduell auch, dass "wir gegen jeden gewinnen können". Fix fehlen wird allerdings mit der gesperrten Lyon-Legionärin Danielle van de Donk eine ganz wichtige Stütze.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach überzeugenden Leistungen zählt Japan zum engsten Favoritinnenkreis.
  • Schweden zeigt sich nach dem Erfolg über die USA aber selbstbewusst.
  • Den Viertelfinal-Reigen eröffnen Spanien und die Niederlande.