FC Bayern bindet Thomas Müller bis 2023
Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern und Thomas Müller verlängern ihre Zusammenarbeit. Wie die Münchner am Dienstag mitteilten, einigten sich Club und Offensivspieler auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis zum 30. Juni 2023. Der alte Vertrag des 30-Jährigen "Urgesteins" war bis zum Sommer 2021 datiert.
"Ich freue mich, dass Thomas Müller seinen Vertrag um weitere zwei Jahre verlängert hat", wurde Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in einer Club-Mitteilung zitiert. "Für mich war es Priorität Nummer eins, beim FC Bayern zu verlängern - und der Verein sah es genauso", sagte Müller.
Müller wechselte im Alter von zehn Jahren im Sommer 2000 zum FC Bayern. Der Weltmeister von 2014 gewann mit den Münchnern acht Meistertitel, fünfmal den DFB-Pokal und wurde 2013 Champions-League-Sieger. Müller sinnierte nach seiner Vertragsverlängerung. "Ich fahre schon zwei Drittel meines Lebens zur Säbener Straße", sagte der Stürmer, der unter Trainer Niko Kovac zum Notnagel degradiert worden war, jedoch unter Hansi Flick wieder aufblühte. "Man hat Enttäuschungen erlebt, man hat riesige Erfolge gefeiert", erinnerte Müller. "Natürlich ist dieser Verein nicht nur irgendein Arbeitgeber für mich, sondern mit dem Fußball und dieser Historie meine Leidenschaft."
Während der aktuellen Corona-Krise verhandeln die Bayern laut eigenen Angaben nur mit Profis, deren Verträge nach der kommenden Saison auslaufen: Das sind nach dem erledigten Fall Müller noch ÖFB-Teamspieler David Alaba, Kapitän Manuel Neuer, Jerome Boateng, Javi Martinez, Thiago und die beiden Ersatztorhüter Sven Ullreich und Ron-Thorben Hoffmann.
Trainer Hansi Flick hofft, dass zumindest Neuer, Alaba und Thiago weitere Jahre beim deutschen Fußball-Rekordmeister bleiben. "Alle die, die gerade in Vertragsverhandlungen stehen, haben enorme Entwicklungen gehabt in dem letzten halben Jahr und waren unsere Leistungsträger", sagte Flick bei einem Video-Pressegespräch am Dienstag. "Der Verein weiß das natürlich auch, was er an diesen Spielern hat. Ich hoffe, dass das in die richtige Richtung geht."
Seinen bisher letzten Bayern-Vertrag hatte Alaba im März 2016 unterschrieben. Um die Zukunft des 27-Jährigen, der mit den Münchnern bereits acht Meistertitel gewonnen hat, rankten sich zuletzt immer wieder Gerüchte. Sollte es zu keiner Verlängerung kommen, könnten die Bayern im Sommer ein letztes Mal eine signifikante Ablöse kassieren.
Als mögliche Interessenten für den Wiener waren zuletzt Real Madrid und Manchester City gehandelt worden. Ein mögliches Tauschgeschäft mit ManCity-Offensivmann Leroy Sane, über das Medien spekuliert hatten, bezeichnete Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge aber als "Grimms Märchen".
Unter Flick, der im November vorerst interimsmäßig Niko Kovac nachgefolgt war, kam Alaba zuletzt primär in der Innenverteidigung zum Einsatz. Als Linksverteidiger baute der frühere Co-Trainer den 19-jährigen Alphonso Davies auf. Rummenigge räumte Flick, der vergangene Woche einen Langzeit-Vertrag als Chefcoach bis 2023 unterschrieben hat, ein "Mitspracherecht" bei der Kaderplanung ein. Das will der 55-Jährige auch nutzen.
Müller, nun wie sein Trainer bis 2023 gebunden, blühte unter Flick regelrecht auf. Neuer dagegen bekommt mit dem von Schalke 04 mittelfristig als Nachfolger geholten Alexander Nübel im Tor neue Konkurrenz. Flick erinnerte daran, dass er Neuer schon lange kenne und unterstrich die Wertschätzung für den 33-Jährigen. "Er weiß, was er an Bayern hat", sagte Flick über den Kapitän. "Nicht nur ich, sondern alle würden sich freuen, wenn er verlängert."
Die Verhandlungen schienen zuletzt zu stocken. Der Serienmeister und sein Star-Torhüter sollen bei dessen wohl letztem großen Kontrakt in der Frage nach der Laufzeit deutlich auseinanderliegen. Im reiferen Profi-Alter sind kürzere Laufzeiten bei den Bayern üblich. Über Ex-Weltmeister Boateng sagte Flick: "Er muss entscheiden, wo sein Weg hingeht."
Einen Neuzugang könnte es bei den Bayern demnächst im Trainerstab der Profis geben. WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose ist noch bis Saisonende als Coach der Münchner U17 gebunden. "Ich glaube, dass er für unser Trainerteam eine Bereicherung wäre", meinte Flick. Er werde mit dem 41-Jährigen Gespräche führen - aber auch mit anderen Kandidaten.
Zusammenfassung
- Wie die Münchner am Dienstag mitteilten, einigten sich Club und Offensivspieler auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis zum 30. Juni 2023.
- Der alte Vertrag des 30-Jährigen "Urgesteins" war bis zum Sommer 2021 datiert.
- Trainer Hansi Flick hofft, dass zumindest Neuer, Alaba und Thiago weitere Jahre beim deutschen Fußball-Rekordmeister bleiben.
- Seinen bisher letzten Bayern-Vertrag hatte Alaba im März 2016 unterschrieben.