Salzburg bejubelt siebenten Eishockey-Ligatitel

Ohne eine einzige Niederlage im Play-off hat sich der EC Red Bull Salzburg souverän den Titel in der ICE Hockey League gesichert. Der zweite "Sweep" der Liga-Geschichte wurde am Montagabend mit einem 3:1 bei Fehervar AV 19 fixiert. Kapitän Thomas Raffl darf unter dem Jubel seiner Kollegen und der mitgereisten Fans die schwere "Karl Nedwed Trophy" in die Höhe stemmen. Es ist der siebente Titel der Salzburger.

Der finanzstarke Club aus der Mozartstadt hatte sich vor Saisonbeginn nochmals verstärkt, auch mit Spielern von Ligakonkurrenten, und war schon im Grunddurchgang die Nummer 1. Vor dem Play-off holten die "Bullen" dann auch noch ÖEHV-Teamstürmer Brian Lebler und zogen gegen Znojmo und die Vienna Capitals mit jeweils 4:0 Siegen in die Endspielserie ein. Dort erwiesen sich die Ungarn in allen vier Duellen als harte Gegner, am Ende jubelten aber die Salzburger. "Es war kein 4:0, die Spiele waren alle so unglaublich eng am Ende. Aber es hat einfach alles zusammengepasst. Da gehört auch Glück dazu", fasst Dominique Heinrich auf PULS 24 die Finalserie zusammen.

Heinrich: "Wir haben nie aufgehört an uns zu glauben"

Kapitän Raffl sagt, er sei stolz auf das gesamte Team. "Unglaublich, das war eine ganz spezielle Truppe heuer. Die ganze Saison hat jeder hart an sich gearbeitet. Wir haben einfach nie aufgegeben", erklärte der Nationalspieler aus Kärnten. Im Interview mit Lukas Kapun präsentiert sich der Routinier nach der harten Saison in Feierlaune. 

Raffl: "Sechs-Stunden-Partybus nach Salzburg"

Der 35-Jährige spielt seit 2010 mit einjähriger Unterbrechung für Salzburg und holt nun zum dritten Mal den Titel in der internationalen Liga. Am Montag erzielte er das wichtige 2:1, nachdem er den Treffer zum 1:1 vorbereitet hatte.

Thomas Raffl schießt Salzburg zum ICE-Titel

Der siebente Erfolg seit Neugründung der Liga 2000/01 wurde auf der rund sechsstündigen Heimfahrt im Bus ausgelassen gefeiert. Am Donnerstag folgt die Meisterfeier in Salzburg. Danach geht es für die ÖEHV-Teamspieler zu den Vorbereitungs-Camps auf die A-WM.

Meistermacher McIlvane

Head Coach Matt McIlvane, der 2019 vom "Co" zum Chef aufgestiegen war, hatte nach seiner Titelpremiere als Trainer feuchte Augen. "Wir haben ein paar Jungs mit Charakter und Führungsstärke geholt, sie haben eine echte Bruderschaft entwickelt. Wir haben gelernt, hart und intelligent und am Ende als Team zu spielen. Sie haben es sich verdient", meinte der 36-jährige US-Amerikaner und dankte dem Sponsor und speziell Dietrich Mateschitz.

McIlvane: "Pressure is a privilege"

Zum wertvollsten Spieler im Play-off (MVP) wurde Goalie Atte Tolvanen gekürt. Der Finne wies eine Fangquote von 95,2 Prozent auf und holte gleich in seiner ersten Saison in Österreich den Titel.

"Das ist riesig. Es ist unglaublich, mit diesen Jungs zu gewinnen. Ich wusste, dass das eine ganz spezielle Gruppe ist und wir große Sachen miteinander erreichen werden", erklärt der 27-Jährige. "Beim letzten Meistertitel hatten die Salzburger einen finnischen Goalie, das habe ich den Coaches bei meiner Verpflichtung gesagt: "Wenn ihr gewinnen wollt, müsst ihr mich verpflichten."

Tolvanen über Meistertitel: "This is huge"

Auch Markus Kerschbaumer, Goalie Coach der Salzburger, leistete diese Saison seinen Beitrag zum Erfolg. Der 46-Jährige, der seit 2019 bei den "Red Bulls" unter Vertrag steht, gibt im PULS 24 Interview Einblicke in die tägliche Arbeit mit Atte Tolvanen. Dieser sei abseits der Eisfläche "ein lustiger Kerl". Der Grund für den Wechsel auf der Goalie-Position nach dem Viertelfinale (Anm.: in der Serie gegen Znojmo spielte J.P. Lamoureux) sei ein ganz banaler gewesen, wie Kerschbaumer Lukas Kapun verrät. 

Kerschbaumer über Tolvanen: "Atte ist ein lustiger Kerl"

Brennan punktbester Verteidiger 

In der Punkteliste der gesamten Saison ist John Hughes (VSV) mit 66 (20 Tore, 46 Assists) die Nummer 1, im Play-off führt Janos Hari (Fehervar) mit 20 (8/12) diese Wertung an. Der VSV stellt mit Scott Kosmachuk auch den besten Torschützen (33 Treffer), im Play-off war das Hari (8). Salzburg liegt in der Fair-Play-Wertung voran.

Mit 59 Punkten (27 Tore, 32 Assists) glänzt mit T.J. Brennan ein Salzburger als torgefährlichster Verteidiger. Der US-Amerikaner weist außerdem die beste Plus/Minus-Statistik (+46) der Liga auf. Im Interview mit Lukas Kapun wird der 33-Jährige nach dem ersten Meistertitel seiner Karriere emotional. Er habe seit Tag eins gewusst, dass "etwas spezielles" in Salzburg im Entstehen ist. 

T.J. Brennan: "A special group since day one"

Fehervar: Ein würdiger Finalgegner

Hydro Fehervar AV19 beendet die Finalserie zwar ohne Sieg, kann jedoch dennoch erhobenen Hauptes den wohlverdienten Urlaub antreten. Unter dem Strich steht für die Ungarn der größte Erfolg der Vereinsgeschichte und die erstmalige Teilnahme an der Champions Hockey League in der kommenden Spielzeit. Eine Bilanz mit der auch Head Coach Kevin Constantine gut leben kann. Ob der Erfolgscoach in der Saison 2022/23 wieder an der Bande stehen wird? "I hope so", so die kurze Antwort im Interview bei Lukas Kapun. 

Constantine: "They played with everything they had"

ribbon Zusammenfassung
  • Ohne eine einzige Niederlage im Play-off hat sich der EC Red Bull Salzburg souverän den Titel in der ICE Hockey League gesichert.
  • Der zweite "Sweep" der Liga-Geschichte wurde am Montagabend mit einem 3:1 bei Fehervar AV 19 fixiert.
  • Kapitän Thomas Raffl durfte unter dem Jubel seiner Kollegen und der mitgereisten Fans die schwere "Karl Nedwed Trophy" in die Höhe stemmen. Es war der siebente Titel der Salzburger.