DP World Tour straft Golf-Rebellen wie Wiesberger ab
Der 36-Jährige hatte vom 9. bis 11. Juni beim mit 25 Millionen Dollar dotierten LIV Invitational in London abgeschlagen, dafür aber keine Freigabe von der DP World Tour erhalten. "Ich bin DP World Tour Spieler und habe vor dies auch weiterhin zu bleiben. Persönlich sehe ich dazu auch keinen Konflikt mit der Teilnahme am LIV Golf Event", hatte Wiesberger damals gemeint. Die Tour-Chefetage bewertete dies nun anders.
"Jede Handlung im Leben hat Konsequenzen, und das ist im Profisport nicht anders, insbesondere wenn sich eine Person sich dafür entscheidet, gegen die Regeln zu verstoßen. Genau das ist hier passiert durch mehrere von unseren Mitgliedern", teilte DP World Tour-Chef Keith Pelley in einer Aussendung am Freitag mit. "Ihre Handlungen sind gegenüber der Mehrheit unserer Mitglieder nicht fair und untergraben die Tour, weshalb wir die heute angekündigten Maßnahmen ergreifen."
Wiesberger, aber auch Sergio Garcia, Lee Westwood, Graeme McDowell oder Ian Poulter werden damit von den Startlisten für die Scottish Open (7.-10. Juli, 8 Mio. Dollar) und der US-Turniere Barbasol Championship (7.-10. Juli, 3,7 Mio. Dollar) sowie Barracuda Championship (14.-17. Juli, 3,7 Mio. Dollar) entfernt. Diese Turniere werden gemeinsam mit der PGA-Tour ausgetragen. Nicht betroffen ist das vierte Major des Jahres, die British Open (14.-17. Juli).
Die Organisatoren der DP World Tour betonten am Freitag zudem, dass die Teilnahme an weiteren LIV-Bewerben ohne benötigte Genehmigungen zu weiteren Sanktionen führen werde. Das nächste LIV-Event findet kommende Woche in Portland, Oregon, statt. Dort wollte Wiesberger an den Start gehen, ebenso wie bei den LIV-Turnieren in Bedminster (New Jersey, 29.-31. Juli), Boston (2.-4. September) und Chicago (16.-18. September).
Sollte der Burgenländer dort abschlagen, wird er mit weiteren Sperren rechnen müssen. Dadurch könnte er auch keine Punkte für die Weltrangliste und das Race to Dubai sammeln. Und die Chance auf eine erneute Teilnahme am Ryder Cup wäre dann wohl auch verbaut.
Die LIV-Tour steht wegen der Millionen-schweren Finanzierung durch saudi-arabische Geldgeber in der Kritik. Das wegen Menschenrechtsverletzungen stark kritisierte Land versucht mit lukrativen Veranstaltungen im Sportbereich (Motorsport, Golf), sein Ansehen aufzubessern.
Zusammenfassung
- Alle jene Spieler, die am Londoner Auftaktturnier der neuen, von Saudi-Arabien finanzierten LIV-Golf-Serie im Centurion Club teilgenommen haben, müssen 100.000 Pfund Strafe zahlen.
- Zudem werden sie für mehrere hoch dotierte Turniere im Juli gesperrt.
- Die Organisatoren der DP World Tour betonten am Freitag zudem, dass die Teilnahme an weiteren LIV-Bewerben ohne benötigte Genehmigungen zu weiteren Sanktionen führen werde.