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Doping: Mediziner Mark S. legt Geständnis ab

Der Mediziner Mark S. hat als Hauptangeklagter im Blutdoping-Prozess ein umfassendes Geständnis abgelegt und Manipulationen seit 2012 eingeräumt.

Der Mediziner räumte in einer von seinen Anwälten verlesenen Erklärung am Dienstag ein, im Jahr 2012  Blutdoping an diversen Sportlern durchgeführt sowie Blutmanipulationen durch Komplizen organisiert zu haben.

Allerdings unterstrich Mark S., dass es ihm dabei nicht um Geld gegangen sei, sondern dass er nur kostendeckend gearbeitet habe. "Ich habe mit Doping keinen Gewinn erzielt", hieß es in der Erklärung. Darüber hinaus widersprach er dem Vorwurf, die Athleten durch die Behandlungen in Gefahr gebracht zu haben. "Mir war immer wichtig, dass den Sportlern kein gesundheitlicher Schaden zugefügt wird."

"Operation Aderlass"

Bei den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen während der "Operation Aderlass" sind nahezu 150 Fälle von mutmaßlichen Verstößen gegen das Arzneimittel- und Antidopinggesetz von Mark S. festgestellt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft der 50-Jährigen vor, in insgesamt 34 Fällen gegen Antidopinggesetze verstoßen zu haben. Mark S. räumte die meisten Taten ein, widersprach aber auch in gut einem Dutzend der aufgelisteten Fälle.

Größter deutscher Doping-Prozess seit Jahren

In größten deutschen Doping-Prozess seit Jahren sind insgesamt 26 Verhandlungstage anberaumt, ein Urteil wird kurz vor Weihnachten erwartet. Die Ermittlungen hatten im Januar 2019 nach einer "ARD"-Dokumentation und Aussagen des österreichischen Langläufers Johannes Dürr begonnen. Am 27. Februar kam es daraufhin zu zwei Razzien, eine während der nordischen Ski-WM in Seefeld und zugleich ein in Erfurt, bei der auch Mark S. verhaftet wurde.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Mediziner Mark S. hat als Hauptangeklagter im Blutdoping-Prozess ein umfassendes Geständnis abgelegt und Manipulationen seit 2012 eingeräumt.
  • Mark S. unterstrich aber, dass es ihm dabei nicht um Geld gegangen sei, sondern dass er nur kostendeckend gearbeitet habe.
  • Darüber hinaus widersprach er dem Vorwurf, die Athleten durch die Behandlungen in Gefahr gebracht zu haben.
  • Die Ermittlungen hatten im Januar 2019 nach einer "ARD"-Dokumentation und Aussagen des österreichischen Langläufers Johannes Dürr begonnen.