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Die 13 ICE-Teams im Form-Check

Am Freitag steht in der ICE Hockey League der 21. Spieltag auf dem Programm. PULS 24 überträgt das Spiel VSV - Vienna Capitals ab 19:15 Uhr live. Mehr als ein Drittel der Spiele ist entschieden. Zeit für eine Zwischenbilanz, um alle 13 ICE-Mannschaften auf Stärken und Schwächen abzuklopfen.

20 von 52 Runden des Grunddurchgangs in der bet-at-home ICE Hockey League sind gespielt. Nahezu alle Teams haben zudem noch ein oder mehrere Nachtragsspiele offen. Während der HK Olimpija Ljubljana und Hydro Fehervar überraschend an Spitze thronen, läuft es für die Black Wings, die am Tabellenende stehen, überhaupt nicht nach Wunsch. PULS 24 analysiert die bisherigen Leistungen der 13 Vereine vom Tabellenersten bis hin zum Schlusslicht. 

HK SZ Olimpija Ljubljana 

LUK

Die Slowenen sind ohne Zweifel die Überraschung der diesjährigen ICE-Saison. Als Liga-Neuling war die Mannschaft neben Pustertal als große Unbekannte in die Saison gestartet. Von Anfang an zeigten die Slowenen jedoch, dass mit ihnen zu rechnen sein wird. Nach einer Auftaktniederlage gegen Innsbruck, ließ Ljubljana gleich eine eindrucksvolle Siegesserie von sechs Spielen en suite folgen. 

Insgesamt gewann die Mannschaft von Head Coach Mitja Sivic in 18 Spielen zwölfmal. Mit 69 Toren stellt man zudem die beste Offensive der Liga. Aus einem starken Kollektiv ragt dabei Guillaume Leclerc heraus. Der Stürmer führt mit 28 Scorerpunkten (acht Tore, 20 Assists) die Punkteliste der Liga an. Zudem erweist sich Ljubljana als effizientestes Team der Liga. 13,22 Prozent ihrer Schüsse finden den Weg ins Tor. Ihr Penalty Killing (83,33 Prozent) ist das zweitbeste aller Mannschaften.

Man darf gespannt sein, ob die Slowenen diese konstante Leistung die ganze Saison über zeigen. Gelingt dies, sind sie bereits in ihrem ersten Jahr in der Liga ein Anwärter auf den Titel. 

Hydro Fehervar AV 19

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Neben Ljubljana sorgt noch ein zweiter ausländischer Vertreter in der ICE Hockey League für Furore. Die Rede ist von Hydro Fehervar AV 19. Die Ungarn gewannen die ersten fünf Saisonspiele und hielten sich auch danach konstant im Spitzenfeld der Liga. Mit 68 Treffern haben sie nur einmal weniger als Ljubljana getroffen. Alex Petan (19 Scorerpunkte) und Anze Kuralt (18) liegen in den Top-10 der Punkteliste. 

Die Defensivprobleme der vergangenen Saison dürfte Fehervar, unter dem im Sommer verpflichtenden Head Coach Kevin Constantine, ebenfalls in den Griff bekommen haben. Man darf gespannt sein, ob die Ungarn, die bereits letzte Saison einen starken Grunddurchgang spielten, ihre Form diesmal über die ganze Saison konservieren können. 

EC Red Bull Salzburg

LUK

KAC, Bozen und der EC Salzburg: Die Experten waren sich vor der Saison großteils einig, dass diese drei Vereine als Favorit auf den Meistertitel in die ICE-Saison gehen. Von den drei Topteams präsentieren sich die Salzburger im ersten Saisondrittel eindeutig am stärksten und konstantesten. Obwohl das Team von Matt McIlvane die ganze Spielzeit über mit groben Verletzungssorgen zu kämpfen hat, steht man in der Liga auf Platz drei. 

Zwar leistete sich Salzburg immer mal wieder Ausrutscher, mit einem Sieg gegen den KAC und einem überzeugenden 7:2 gegen Tabellenführer Ljubljana untermauerte das Team jedoch in den letzten Runden seine Ambitionen. Zudem gewannen sie der Champions Hockey League in der Gruppe souverän. Im Achtelfinale gegen Rouen verpassten die Salzburger nur knapp eine Überraschung und schieden trotz eines Sieges im Rückspiel aus.

Mit T.J. Brennan sticht ein Verteidiger heraus. Der US-Amerikaner liegt in der Punkteliste mit 26 Scorerpunkten auf Platz zwei und ist mit Abstand der torgefährlichste Verteidiger der Liga. Wenn Leistungsträger wie Heinrich, Loney, Wukovits und Co. wieder fit werden bzw. dauerhaft fit bleiben, sind die Salzburger aktuell wohl der heißeste Anwärter auf den Meistertitel. 

HC TIWAG Innsbruck - Die Haie

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Die dritte Überraschungsmannschaft der bisherigen ICE-Saison kommt aus Österreich. Die Haie liegen nach 18 Spielen deutlich auf Playoff-Kurs. Es wäre für sie die erste Playoff-Teilnahme seit der Saison 2017/18. Dabei starteten die Innsbrucker alles andere als gut in die Saison. In den ersten fünf Spielen kassierte man vier Niederlagen. 

Mit dem knappen Derbysieg am zehnten Spieltag über Dornbirn gelang dem Team von Mitch O'Keefe jedoch eine Initialzündung. Innsbruck gewann sieben Spiele in Folge. Zuletzt konnten sie nur die Vienna Capitals und ein Corona-Cluster in der eigenen Mannschaft stoppen. Die letzten beiden Spiele mussten aufgrund von medizinischen Vorsichtsmaßnahmen verschoben worden. Auch das für Freitag angesetzte Spiel gegen den HC Znojmo kann nicht stattfinden.

Die Formkurve bei den Haien zeigt dennoch stark nach oben. Neuzugang Michael Huntebrinker überzeugt mit vier Toren und 19 Assists als drittbester Scorer der Liga. Die Haie erweisen sich insgesamt als sehr effizient und haben in den letzten Wochen bewiesen, dass sie auch knappe Spiele für sich entscheiden können. Geht es in dieser Tonart weiter, winkt den Fans in Innsbruck nach drei Jahren wieder Playoff-Hockey. 

HCB Südtirol Alperia 

LUK

Das erste Saisondrittel des HC Bozen kann man wohl am besten mit dem Wort "durchwachsen" beschreiben. In einigen Spielen zeigte der Vorjahresfinalist seine Klasse. Unter anderem feierte man bereits zwei Siege gegen Salzburg und einen gegen den KAC. Andererseits kassierten die Südtiroler einige Niederlagen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Zuletzt musste man im Derby gegen Pustertal eine 6:2-Niederlage einstecken. 

Die "Foxes" kassierten bereits 59 Treffer - mit Abstand die meisten aller aktuellen Top-6 Teams. An Goalie Justin Fazio liegt das aber nur bedingt, der Schlussmann weist mit 93,9 Prozent die beste Save-Quote der Liga auf. Offensiv verteilt sich die Last des Toreschießens in Bozen auf mehrere Spieler. Miceli, Halmo, Catenacci, Findlay, Gazley, Frigo und Maione konnten bereits zweistellig scoren. Statistik-Fact am Rande: Catenacci hat mit 63,5 Prozent zurzeit die beste Faceoff-Quote der Liga. 

Insgesamt zeigt sich der Vorjahresfinalist stabil aber inkonstant. Mit einer Siegquote von 1,684 liegen die "Foxes" zur Zeit auf Platz fünf und damit auf Kurs Richtung Playoff-Qualifikation. 

spusu Vienna Capitals 

JAE

Die Vienna Capitals waren vor der Saison jenes Team, hinter der das größte Fragezeichen stand. Mit einer runderneuten Mannschaft samt neuem Head Coach taten sich die Wiener zu Saisonbeginn merklich schwer und blieben hinter den Erwartungen. Von den ersten acht Spielen wurden sechs verloren. 

Auch aufgrund einiger später Transfers, wie jener von James Sheppard und Joel Lowry, gelang den Wienern der Turnaround. Von den kommenden elf Spielen konnten neun gewonnen werden, was die Capitals mittlerweile auf einen direkten Playoff-Platz katapultierte.

Im Gegensatz zu den vergangen Jahren, in denen die Wiener vor allem auf Eigenbauspieler setzten, fungieren vor allem Legionäre beim Team von Dave Barr als Leistungsträger. Neben den bereits angesprochenen Sheppard und Lowry, führen der Däne Nicolai Meyer und die beiden Kanadier Brody Sutter und Matthew Neal die interne Schützenliste an. 

Die Wiener haben sich in den vergangenen Wochen vom Playoff-Wackelkandidaten zum formstärksten Team der Liga entwickelt, stellen die beste Defensive und liegen in Sachen Penalty Killing (83,05 Prozent) und Powerplay (24,56 Prozent) im Spitzenfeld. 

EC-KAC

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Zwei Meistertitel in Folge feierte der EC-KAC zuletzt. Mit einer fast unveränderten Mannschaft und mit Erfolgstrainer Petri Matikainen zählten die Klagenfurter auch vor dieser Saison zu den heißesten Titelanwärtern. Ähnlich wie beim HC Bozen schwanken die Leistungen allerdings stark. Neben einigen überzeugenden Siegen kassierte der Rekordmeister auch empfindliche Pleiten, wie beim 0:6 gegen Znojmo oder beim 2:6 in Bratislava. 

Sorgen muss man sich um die Klagenfurter noch keine machen. Sie spielen wieder konstant mit vier starken Linien. In der Champions Hockey League verpassten die Österreicher nach dem souveränen Gruppensieg nur knapp eine Sensation gegen den schwedischen Topclub Leksands IF. 

Dennoch liegt der KAC in den meisten Statistiken nur im Mittelfeld. Leistungsträger wie Nick Petersen oder Sebastian Dahm agieren noch nicht ganz auf dem Niveau der vergangenen beiden Jahre. Will man den dritten Meistertitel in Folge in Angriff nehmen, bedarf es noch einer Steigerung. 

EC GRAND Immo VSV 

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Neben Salzburg war der EC-VSV wohl der Verein, der im Transfer-Sommer die meisten Schlagzeilen machte. Dank namhafter Verpflichtungen, wie zum Beispiel John Hughes, wurden die Villacher von einigen Experten als Geheimfavorit gehandelt. Wie so oft in der Vergangenheit, lief es aber auf dem Eis zunächst nicht nach Wunsch. 

Die Leistungen schwanken stark. Auf einen Sieg folgt meist eine Niederlage und umgekehrt. Mit 67 geschossenen Toren liegt der VSV im Spitzenfeld der Liga, 58 Gegentreffer sind hingegen eher unterer Liga-Durchschnitt. Ausschlaggebend für diese Bilanz ist jedoch auch der spektakuläre 9:7-Sieg der Villacher über Graz am 14.Spieltag. 

Das Penalty Killing der Villacher ist das beste der Liga, zudem funktioniert die Offensiv-Achse rund um Scott Kosmachuk, Chris Collins und die Neuzugänge Hughes, Broda, Krastenbergs und Karlsson. Einsergoalie Andreas Bernard liegt mit seiner Save-Quote von 90,2 Prozent im Mittelfeld. Aktuell liegen die Villacher auf Platz acht. 

Tesla Orli Znojmo 

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Noch vor einigen Wochen hätte man den Tesla Orli Znojmo auch als eine Überraschungsmannschaft der laufenden Saison bezeichnen können. Die Tschechen präsentierten sich vor allem zu Saisonbeginn stark und setzen einige Ausrufezeichen (6:0 gegen den KAC, 9:3 gegen die Graz 99ers). Danach flachte die Formkurve aber deutlich ab. In den vergangenen sechs Spielen stehen nur zwei Overtime-Siege auf der Habenseite. 

Die Tschechen profitieren aktuell vor allem von ihrem starken Powerplay. In 25,93 Prozent aller Überzahlspiele fällt ein Treffer - Liga-Topwert! Mit 222 Strafminuten kassierte man jedoch die zweitmeisten aller ICE-Vereine. Schlüsselspieler im Angriff ist Anthony Luciani, der bereits 21-mal scorte. Zudem hat die Mannschaft mit Radek Prokes den effizientesten Spieler in ihren Reihen. 40 Prozent seiner Torschüsse treffen (10 von 25). 

Momentan deutet alles daraufhin, dass die Tschechen sich zwischen Platz sieben und zehn einpendeln und in den Pre-Playoffs um ein Ticket für die Post Season kämpfen werden. 

Moser Medical Graz99ers

esc

Nach der völlig verpatzten Vorsaison und dem Neustart im Sommer verläuft auch die aktuelle Saison für die Graz99ers zäh. Die Mannschaft von Jens Gustafsson dümpelt zumeist im Tabellenkeller vor sich hin. Zudem kassierte man in drei Spielen jeweils mindestens acht Tore und stellt mit 73 Gegentreffern die schwächste Defensive der Liga. 

Stammgoalie Anthony Peters verletzte sich und fällt langfristig aus. Seit der Verpflichtung von Niklas Lundström läuft es etwas besser. Zwar glänzt Top-Neuzugang Simon Hjalmarsson als Vorlagengeber, aber insgesamt kommt zu wenig von den Grazern, die bereits 13 Saisonniederlagen kassierten. Es bedarf einer Steigerung, um das anvisierte Ziel Playoffs noch zu erreichen.

HC Pustertal Wölfe 

Vor wenigen Wochen noch hätten nicht wenige den HC Pustertal in dieser Saison bereits abgeschrieben. Nach zehn Niederlagen in Folge war der Rückstand auf die Playoff-Plätze bereits beträchtlich. Es schien so, als ob die ICE Hockey League für die "Wölfe" in ihrer ersten Saison eine Nummer zu groß wäre. 

Doch dann kam die Länderspielpause und es kam auch Raimo Helminen. Pustertal verpflichtete die finnische Eishockeylegende als neuen Head Coach und dieser hauchte der Mannschaft Leben ein. Pustertal siegte zuletzt dreimal in Folge, unter anderem beim 6:2-Erfolg im prestigeträchtigen Derby gegen Bozen. Plötzlich ist das Team nur noch einen Sieg von Platz zehn entfernt. 

Das Powerplay der "Wölfe" funktioniert gut. Jedes vierte Überzahlspiel wird in einen Treffer umgemünzt (zweitbester Liga-Wert). Offensiv besteht allerdings dennoch Verbesserungsbedarf. Mit 47 erzielten Toren weist der HCP den zweitschlechtesten Wert nach Linz auf. Trotz des momentanen Erfolgslaufs wird es für Pustertal wohl ein harter Kampf um die Playoffs. Nach den letzten Spielen darf in Bruneck aber zumindest wieder von der Post Season geträumt werden. 

Dornbirn Bulldogs 

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Zu Beginn der Saison schien es so, als ob die Dornbirn Bulldogs und "Trainerfuchs" Kai Suikkanen den Erfolg der Vorsaison, als man überraschend die Playoffs erreichte, wiederholen könnten. Dornbirn feierte in den ersten neun Saisonspielen sieben Siege und agierte dabei als Favoritenschreck. Gegen Salzburg, den KAC, Bozen und die Vienna Capitals ging man als Sieger vom Eis. Zudem feierte das Team zwei Erfolge über den aktuellen Tabellenzweiten Fehervar.

Danach riss der Erfolgsserie jedoch komplett. Der Derbyniederlage gegen Innsbruck, die die Haie als Initialzündung nützten, ließen die Bulldogs neun weitere Pleiten folgen. Somit sind sie aktuell das Team, das am längsten auf einen Sieg wartet. Die Defensive funktionierte in dieser Phase überhaupt nicht. Mit 72 Gegentreffern stellt Dornbirn mittlerweile die zweitschlechteste Verteidigung der Liga. 

Auch das Powerplay der Bulldogs ist das zweitschlechteste der Liga, offensiv fehlt ein Topstar. Positiv zu erwähnen ist das Penalty Killing (82,7 Prozent, viertbester Wert). Dennoch muss dem Team von Kai Suikkanen schleunigst der Turnaround gelingen, wenn man die Playoffs nicht zum dritten Mal in den vergangenen vier Saisonen verpassen will. 

Steinbach Black Wings Linz 

LUK

Die mit Abstand schlechteste Drittel-Bilanz müssen die Black Wings Linz ziehen. Mit großen Ambitionen ging man in die Saison. Vor allem die Verpflichtung von Rafael Rotter ließ Euphorie aufkommen. Ebenso groß ist allerdings die Ernüchterung nach 20 Saisonspielen. 

Die Linzer konnten in dieser Saison erst fünfmal gewinnen, haben die wenigsten Tore erzielt und die drittmeisten kassiert. Folgerichtig liegt man am Ende der Tabelle. Head Coach Dan Ceman musste vor wenigen Wochen seinen Hut nehmen. Auf Nachfolger Raimo Summanen, der am Freitag beim Heimspiel gegen Ljubljana sein Debüt geben wird, wartet eine Menge Arbeit. 

Verlassen kann er sich dabei auf Top-Stürmer Brian Lebler, der 2021 bereits 21 mal scorte (zwölf Tore, neuen Vorlagen). Dennoch haben die Linzer das schwächste Powerplay, kassieren zu viele Strafen und sind zu ineffizient vor dem Tor. Die positive Nachricht: Auf Rang zehn und den damit verbundenen Platz in den Pre-Playoffs fehlen nur zwei Siege. 

PULS 24 überträgt am Freitag, ab 19:15 Uhr das Spiel EC GRAND Immo VSV - Vienna Capitals live. Die ICE Hockey League, NHL und die National Football League live im Free-TV auf PULS 4 und PULS 24 und im Livestream in der ZAPPN App.

ribbon Zusammenfassung
  • 20 von 52 Runden des Grunddurchgangs in der bet-at-home ICE Hockey League sind gespielt. Nahezu alle Teams haben zudem noch ein oder mehrere Nachtragsspiele offen.
  • Während der HK Olimpija Ljubljana und Hydro Fehervar überraschend von der Spitze thronen, läuft es für die Black Wings, die am Tabellenende stehen, überhaupt nicht nach Wunsch.
  • PULS 24 analysiert die bisherigen Leistungen der 13 Vereine vom Tabellenersten bis hin zum Tabellenletzten. 
  • Das Spiel zwischen dem EC-VSV und den spusu Vienna Capitals heute live ab 19:15 Uhr auf PULS 24.