Ein Spiel Xiangqi, auch als chinesisches Schach bekannt.APA/AFP/PHILIPPE HUGUEN

Chinesisches Schach: Betrugsvorwürfe und Fäkalien in Badewanne

Dem Champion im chinesischen Schach Xiangqi, Yan Chenglong, wurde sein Titel aberkannt. Bei einer Siegesfeier hatte er seinen Stuhlgang in einer Hotel-Badewanne verrichtet. Auch Betrugsvorwürfe mit Analkugeln wurden laut.

Eine Serie an Skandalen hat die Schachwelt in jüngster Vergangenheit in Aufruhr versetzt. Betrugsvorwürfe mit vibrierenden Analkugeln, Weltmeister verklagt, der Star-Spieler Magnus Carlsen verzichtet auf die Titelverteidigung - die Liste an Schlagzeilen ist lang.

Nun ist die Skandalwelle auch in die Welt des Xiangqi übergeschwappt. Das Brettspiel ist mit dem in Europa populären Schach verwandt und wird auch als chinesisches Schach bezeichnet.

Auch hier geht es in aktuellen Vorwürfen unter anderem um mutmaßlichen Betrug mit Analkugeln und fragwürdiges Verhalten. Dem Xiangqi-Champion Yan Chenglong wurde sein Titel aberkannt.

Yan soll nach seiner Krönung zum "Xiangqi-König" überschwänglich gefeiert haben, berichtet der "Guardian". Der Siegestaumel endete demnach damit, dass der 48-Jährige sein Geschäft in der Badewanne eines Hotels verrichtete.

Preisgeld konfisziert

Die Chinese Xiangqi Association (CXA), Veranstalter des nationalen Turniers um den Titel des "Xiangqi-Königs", sprach von einer "Störung der öffentlichen Ordnung". Yan habe Hoteleigentum beschädigt.

Sein Titel war daraufhin weg, das Preisgeld wurde von der CXA konfisziert. Laut dem "Guardian" soll es dabei um mehrere Tausend Dollar gehen, die genaue Höhe sei jedoch nicht öffentlich.

Betrugsdebatte in China

Wie der "Spiegel" berichtete, sei nach dem Vorfall in den Sozialen Medien Chinas eine Diskussion darüber entbrannt, ob der Kurzzeit-König im Xiangqi mit vibrierenden Analkugeln betrogen haben könnte. Jene Möglichkeit wurde bereits rund um die Betrugsvorwürfe gegen den Schach-Spieler Hans Niemann geäußert, ihm konnte jedoch nichts nachgewiesen werde.

Auch im Fall Yan dürfte es keine Beweise geben: "Basierend auf unserem Verständnis der Situation ist es im Moment unmöglich nachzuweisen, dass Yan mit Analkugeln betrogen haben könnte, wie derzeit auf Social Media spekuliert wird." An der Aberkennung des Titels würde dies jedoch nichts ändern. Yan wurde zudem für den Zeitraum von einem Jahr von Spielen ausgeschlossen.

ribbon Zusammenfassung
  • Dem Champion im chinesischen Schach Xiangqi, Yan Chenglong, wurde sein Titel aberkannt.
  • Bei einer Siegesfeier hatte er seinen Stuhlgang in einer Hotelbadewanne verrichtet.
  • Auf Social Media wurden Betrugsvorwürfe mit Analkugeln laut.
  • Ähnliche Anschuldigungen gab es bereits rund um den Schach-Spieler Hans Niemann.
  • Ex-Schach-Weltmeister Magnus Carlsen hatte Niemann Betrug vorgeworfen.