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Austria siegt in Hartberg, LASK erneut nur remis

11. Sept. 2022 · Lesedauer 5 min

Die Wiener Austria ist am Sonntag auf Platz sechs der Fußball-Bundesliga vorgestoßen. Die "Veilchen" feiern in der achten Runde gegen Hartberg nach Treffern von Andreas Gruber (24.) und Aleksandar Jukic (57.) sowie einem Eigentor von Thomas Kofler (67.) einen 3:0-Auswärtssieg. Der LASK kann hingegen zum zweiten Mal in Folge nicht gewinnen. Die Linzer müssen sich am Sonntag bei Aufsteiger Austria Lustenau mit einem 1:1 begnügen, ein Ergebnis, das sie zuletzt auch im Derby gegen Ried geholt hatten.

Austria-Trainer Manfred Schmid hatte im Vergleich zum Heim-0:0 am Donnerstag in der Conference League gegen Be'er Sheva nur eine Veränderung vorgenommen. Linksverteidiger Ziad El Sheiwi kam neu in die Startformation und spielte damit erstmals seit seinem vor rund zehn Monaten erlittenen Kreuzbandriss wieder für die Profis der Violetten. Der 18-Jährige soll sich allerdings in der Schlussphase neuerlich einen Kreuzbandriss zugezogen haben, berichtete "Sky".

Gruber-Traumtor ebnet Austria den Weg

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Unabhängig von El Sheiwis Verletzungspech sollte sich die Kontinuität bei der Personalauswahl für die Austria bezahlt machen. Die Gäste präsentierten sich von Beginn an als stärkeres Team, erste Abschlüsse waren ein Galvao-Schuss vom Fünfereck (5.) und ein Jukic-Kopfball (14.), die jeweils ihr Ziel verfehlten. Besser machte es Gruber in der 24. Minute - der Offensivmann wurde nicht richtig attackiert, nahm aus gut 25 Metern Maß und traf sehenswert via Latten-Unterkante.

Auch danach blieben die Austrianer am Drücker. Jukic prüfte Hartberg-Goalie Raphael Sallinger (27.), ein Weitschuss von Matthias Braunöder flog an der Stange vorbei (33.). TSV-Trainer Klaus Schmidt reagierte zur Pause und brachte mit Rene Kriwak und Dario Tadic zwei neue Offensivkräfte. Gefährlicher blieb aber die Austria, so etwa bei einem Kopfball von Lukas Mühl, den Sallinger an die Latte wehrte (53.). Vier Minuten später erhöhte Jukic nach Vorarbeit von Gruber aus wenigen Metern auf 2:0 für die Wiener.

Eigentor besiegelt Hartberg-Schicksal

Nur noch einmal schien Spannung aufzukommen, als Tadic aus kurzer Distanz und spitzem Winkel abzog, sein Schuss wurde aber von Galvao geklärt (61.). Beim darauffolgenden Konter setzte Jukic den Ball am kurzen Eck vorbei. Die endgültige Entscheidung resultierte aus einem Eigentor von Kofler. Der Verteidiger lenkte eine Hereingabe des eingewechselten Muharem Huskovic ins Hartberger Tor (67.).

Danach war es um die Gegenwehr der Steirer geschehen, die Austria spielte die drei Punkte locker nach Hause und tankte damit Selbstvertrauen für das Conference-League-Auswärtsmatch am Donnerstag gegen Lech Posen. Für die Hartberger Anhängerschaft ließ sich die Niederlage dank des von Annerl spendierten Gratis-Biers leichter verkraften. Gratulationen für die seit Sonntag 53-Jährige gab es im Stadion unter anderem von Martin Hinteregger und Toni Polster.

LASK gibt Sieg in der Schlussphase aus der Hand

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Die Linzer sahen nach einem Treffer von Keito Nakamura (23.) im Reichshofstadion vor 4.300 Zuschauern lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Lukas Fridrikas bescherte den Heimischen mit seinem Tor in der 82. Minute aber noch einen Punktgewinn. Unmittelbar danach sah LASK-Rechtsverteidiger Filip Stojkovic wegen Kritik noch die Ampelkarte (83.). Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr. Lustenau ist zwar vier Pflichtspiele sieglos, mit sechs Zählern weniger als die Linzer als Tabellenvierter aber mehr als im Plansoll.

Im ersten Duell der beiden Teams seit 8. April 2000 hätten die Gäste für einen Blitzstart sorgen können, ließen allerdings eine Doppelchance durch Efthymios Koulouris und Robert Zulj (6.) aus. Doch auch die Hausherren versteckten sich in einer flotten ersten Hälfte keinesfalls, Alexander Schlager machte bei einem Schuss von Yadaly Diaby gekonnt das kurze Eck zu (15.).

Nakamura erzielt fünftes Saisontor

Die Gästeführung fiel dann aus der schönsten Kombination im gesamten Spiel. Zulj schickte Thomas Goiginger, dessen Hereingabe Koulouris zwar nicht stoppen konnte, dafür schoss der frei stehende Nakamura ein. Der 22-jährige Japaner traf zum fünften Mal in dieser Saison und ist damit in der Liga-Schützenliste die Nummer zwei hinter seinem diesmal gesperrten Sturm-Kollegen Marin Ljubicic.

Die Führung blieb bestehen, da sich Schlager von einem Anderson-Kopfball nicht überraschen ließ (29.). Nach Wiederbeginn hätten die Linzer alles klarmachen müssen. Ein Kopfball von Philipp Ziereis ging drüber (48.), Goalie Domenik Schierl parierte einen Nakamura-Schuss (56.). Nichts deutete auf den Ausgleich hin, die vielen Wechselspieler im Lustenau-Dress sorgten aber für frischen Wind, was mit dem Ausgleich belohnt wurde.

Ausgleich und Stojkovic-Ausschluss

Anderson bediente Bryan Teixeira und dessen Hereingabe verwertete Fridrikas aus zwölf Metern via Innenstange. Stojkovic kritisierte kurz darauf nach einem Foul Schiedsrichter Andreas Heiß und wurde deshalb des Platzes verwiesen. Das hätte dem Ex-Rapidler schon vor der Pause passieren können, da hatte er Glück gehabt, bei einem Torraub-Foul an Teixeira nur Gelb kassiert zu haben.

Dadurch vergrößerte sich der Rückstand des ersten Verfolgers, der als einziges Ligateam unbesiegt ist, auf Tabellenführer Salzburg nach der achten Runde auf drei Punkte. Die "Bullen" hatten am Samstag in Ried 3:0 gewonnen.

Zusammenfassung
  • Die Wiener Austria ist am Sonntag auf Platz sechs der Fußball-Bundesliga vorgestoßen.
  • Die "Veilchen" feiern in der achten Runde gegen Hartberg nach Treffern von Andreas Gruber (24.) und Aleksandar Jukic (57.) sowie einem Eigentor von Thomas Kofler (67.) einen 3:0-Auswärtssieg.
  • Der LASK kann hingegen zum zweiten Mal in Folge nicht gewinnen.
  • Die Linzer müssen sich am Sonntag bei Aufsteiger Austria Lustenau mit einem 1:1 begnügen, ein Ergebnis, das sie zuletzt auch im Derby gegen Ried geholt hatten.