Zwei Tote bei Plünderung von Hilfsgütern im Gazastreifen
Die im Gazastreifen herrschende, radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas schrieb in einer Erklärung von einem "katastrophalen Fehler" des WFP, der den Tod zweier Menschen und "dutzende durch Schusswaffen Verletzte" verursacht habe. Das WFP werde für den Vorfall "vollständig verantwortlich" gemacht, die Organisation solle das Protokoll zur Koordination von Hilfslieferungen nicht mehr missachten.
Das WFP erklärte seinerseits, in den vergangenen zwei Wochen sei es bei "nahezu jeder Hilfslieferung", die über die Grenzübergänge im Süden und in der Mitte des Gazastreifens dort hineingefahren sei, zu "Gewalt, Plünderungen und tragischen Todesfällen" aufgrund von "Angriffen und dem Fehlen von Recht und Ordnung entlang der Konvoi-Routen" gekommen. Die UNO-Organisation rief alle Konfliktparteien auf, die Sicherheit von Hilfslieferungen zu gewährleisten. Vor allem aber sei eine Feuerpause im Gazastreifen nötig.
In den vergangenen Monaten hatten sowohl Israel als auch Hilfsorganisationen auf weitverbreitete Plünderungen durch bewaffnete Banden sowie die Verzweiflung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen angesichts des Fehlens von Hilfsgütern hingewiesen. Die Hilfsorganisationen hatten zudem beklagt, dass die Auslieferung von Hilfsgütern teils durch israelische Militäreinsätze behindert werde.
Zusammenfassung
- Im Gazastreifen wurden bei der Plünderung eines Hilfskonvois mit 40 Lastwagen zwei Menschen getötet, und fünf Lastwagen gingen verloren.
- Die Hamas machte das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen für den Vorfall verantwortlich und kritisierte die Missachtung des Koordinationsprotokolls.
- Das WFP berichtete von wiederholten Vorfällen von Gewalt und Plünderungen bei Hilfslieferungen und forderte eine Feuerpause im Gazastreifen.