"Wissenschaftsfeindlichkeit": Kickl ist für Polaschek die "Grenze"

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) würde keine Koalition mit FPÖ-Chef Herbert Kickl eingehen, denn für ihn stehe die Wissenschaft im Vordergrund, sagt er im PULS 24 Interview. Gegen das EU-Renaturierungsgesetz sei Polaschek aber trotzdem - und erklärt, warum.

Im Herbst stehen Neuwahlen an, mit Herbert Kickl an der Spitze der Freiheitlichen wolle die ÖVP auf jeden Fall keine Koalition eingehen, erklärte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).

Auch Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) sehe das so, denn er "komme aus der Wissenschaft", sagte er im PULS 24 Interview. Für ihn sei "gerade die Wissenschaftsskepsis, wenn nicht sogar die Wissenschaftsfeindlichkeit und der Rechtsextremismus, den Herbert Kickl jeden Tag lebt" eine "absolute Grenze"

In seiner Forschungszeit habe Polaschek sich sehr viel mit der NS-Zeit und der österreichischen Geschichte befasst. Dementsprechend würden "die Verhaltensweise und die Aussagen, die Herbert Kickl an den Tag legt", es für Polaschek unmöglich machen, mit dem FPÖ-Chef "in einer Regierung zu sein".

Gegen EU-Renaturierungsgesetz

Trotz der Wichtigkeit der Wissenschaft sei aber auch Polaschek gegen das EU-Renaturierungsgesetz, für das Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) vergangene Woche im Alleingang gestimmt hatte. Ihre Aktion führte zu gewaltigem Krach in der Koalition, die ÖVP brachte Klage gegen die Ministerin ein.

"Ich steh' voll zur Regierungslinie, also zur ÖVP", bekräftigte Polaschek im Interview. Es gebe unterschiedliche Meinungen, was man gegen den Klimawandel tun könne. Ob die Renaturierungsverordnung wirklich ein "Gamechanger" sei, sei "umstritten", begründet Polaschek seine Haltung.

Laut dem Wissenschaftsminister enthält das Gesetz eher "wahnsinnig viele bürokratische Auflagen".

Zukunft nach der Wahl?

Thema ist beim Interview natürlich auch Polascheks Zukunft nach der Wahl. Konkret werden will er nicht, er habe verschiedene Optionen und sei auch bereit, wieder Minister zu werden - zumindest falls sich das ergeben sollte.

Eine Frage durfte am Ende des Interviews natürlich nicht fehlen: Wie steht es um die Frisur des Ministers? Bis 2022 waren Polascheks lange Haare sein Markenzeichen, dann kam die plötzliche Veränderung: Die Haare mussten ab. Grund sei damals der baldige Sommerbeginn gewesen, argumentierte der damals frisch Geschorene.

Kommt die Langhaarfrisur mit dem Herbst also wieder zurück? Das lässt Polaschek ebenso offen, wie seine politische Zukunft: "Alles ist möglich."

ribbon Zusammenfassung
  • Für Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) steht die Wissenschaft im Vordergrund, deswegen würde er auch keine Koalition mit FPÖ-Chef Herbert Kickl eingehen.
  • Gegen das EU-Renaturierungsgesetz sei Polaschek aber trotz Begeisterung für die Wissenschaft, erklärt er im PULS 24 Interview.
  • "Die Wissenschaftsfeindlichkeit und der Rechtsextremismus, den Herbert Kickl jeden Tag lebt", seien eine "absolute Grenze", so Polaschek.
  • Ob die Renaturierungsverordnung wirklich ein "Gamechanger" sei, sei "umstritten", betonte er aber.