Wie sehr die Republikaner (noch) hinter Donald Trump stehen

Ex-US-Präsident Donald Trump nutzt die Anklageerhebung gegen ihn für seine Selbstinszenierung, sagt Politikwissenschaftler Reinhard Heinisch. Noch stehe die republikanische Partei hinter ihm, dies könne sich aber auch ändern, meint Politologe Heinz Gärtner.

Ex-US-Präsident Donald Trump gewann bereits seine erste Wahl im Jahr 2016 dadurch, dass er sich als "besonderer Politiker" inszenierte, der "anders als alle anderen ist". "Die Anklage unterstreicht dies", meint Politikwissenschaftler Reinhard Heinisch, und Trump nutze dies auch für seine Selbstinszenierung. Er stelle sich als Opfer einer Verschwörung des vermeintlichen Establishments dar, um seine Anhänger zu mobilisieren.

Bisher gelinge ihm das, meint Heinisch. Gleichzeitig sei Trump auch in einer anderen Situation, denn erstmals seit langer Zeit hat er mit dem Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, einen Konkurrenten um die Kandidatur. Noch würden sich die Republikaner hinter Trump scharen, meint Politologe Heinz Gärtner. Das könne sich aber auch ändern.

Politologe Heinz Gärtner darüber, wie sehr die Republikaner noch hinter Trump stehen.

Die aktuelle Anklage wegen Schweigegeld-Zahlungen an Pornostar Stormy Daniels sei wohl etwas auf tönernen Füßen, da sich diese - laut aktuellem Wissensstand - vor allem auf die Aussage von Trumps Ex-Anwalt stütze. Bis es zum Prozess komme könnte noch einige Zeit vergehen, eine Verurteilung sei noch nicht absehbar. Ein Freispruch würde Trumps Selbstinszenierung bestätigen.

Gleichzeitig gebe es aber noch in mehreren anderen Causen Ermittlungen gegen Trump. Sollten diese zu weiteren Anklagen führen oder sich die Vorwürfe häufen, könnte die Unterstützung für Trump innerhalb der republikanischen Partei bröckeln - nicht zuletzt wegen DeSantis, meint Gärtner.

ribbon Zusammenfassung
  • Ex-US-Präsident Donald Trump nutzt die Anklageerhebung gegen ihn für seine Selbstinszenierung, sagt Politikwissenschaftler Reinhard Heinisch.
  • Noch stehe die republikanische Partei hinter ihm, dies könne sich aber auch ändern, meint Politologe Heinz Gärtner.