puls24 Logo

Weiter Gefechte zwischen Israel und Hisbollah

Israel und die Hisbollah haben sich am Donnerstag im Libanon trotz Anzeichen für Fortschritte bei den von den USA vermittelten Waffenstillstandsbemühungen schwere Gefechte geliefert. Bei israelischen Angriffen sind nach Behördenangaben erneut Dutzende Menschen getötet worden. Das israelische Militär sprach von Angriffen auf "Terrorziele".

Luftangriffe erschütterten die südlichen Vororte Beiruts, Raketen flogen in den Norden Israels. Bei Angriffen auf verschiedene Orte im Osten des Landes wurden nach Angaben des zuständigen Gouverneurs mindestens 47 Menschen getötet. 22 weitere seien verletzt worden. Im Südlibanon tötete ein israelischer Luftangriff drei Menschen im Dorf Chaaitiyeh, etwa zehn Kilometer von der Grenze entfernt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte.

In Israel wurde ein 30-jähriger Mann getötet, als Raketenfragmente einen Spielplatz in der nördlichen Stadt Nahariya trafen, wie der israelische Rettungsdienst Magen David Adom auf X mitteilte. Sanitäter hätten nur noch seinen Tod feststellen können.

Die Armee betonte, von den etwa zehn auf die Stadt abgefeuerten Raketen seien die meisten abgefangen worden. Die proiranische Hisbollah-Miliz teilte mit, sie habe Raketen auf die Region abgeschossen. Nahariya liegt nur etwa zehn Kilometer südlich der faktischen Grenze zum Libanon. Bei Luftalarm haben die Menschen höchstens 20 Sekunden Zeit, um in einen Schutzraum zu gelangen, bevor es einen Einschlag gibt.

US-Vermittler Amos Hochstein hielt sich indes zu Gesprächen mit Regierungsvertretern in Israel auf, um einen Waffenstillstand zu erreichen. Eine Verständigung sei "in unserer Reichweite", sagte Hochstein, der zuvor auch Gespräche in Beirut geführt hatte. Ein hochrangiger libanesischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Regierung in Beirut Änderungen am US-Waffenstillstandsvorschlag gefordert habe, um einen schnelleren Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Südlibanon sicherzustellen.

Im Rahmen seines Aufenthalts in Israel soll Hochstein auch Premier Benjamin Netanyahu treffen, teilte Netanyahus Partei Likud mit. Zuvor hatten israelische Medien über Hochsteins Ankunft im Land und über Gespräche mit dem Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, berichtet.

Hochstein hatte am Mittwoch im Libanon den der Hisbollah-Miliz nahestehenden Parlamentspräsidenten Nabih Berri getroffen. Daraufhin hatte er von "weiteren Fortschritten" gesprochen und angekündigt, er werde in Israel versuchen, eine Abmachung zu einer Pause der Kämpfe "zum Abschluss" zu bringen.

ribbon Zusammenfassung
  • Israel und die Hisbollah lieferten sich am Donnerstag im Libanon schwere Gefechte, bei denen mindestens 47 Menschen im Osten des Landes getötet wurden. Zusätzlich starben drei Menschen im Dorf Chaaitiyeh durch israelische Luftangriffe.
  • In der nordisraelischen Stadt Nahariya wurde ein 30-jähriger Mann getötet, als Raketenfragmente einen Spielplatz trafen. Die Hisbollah bekannte sich zu den Raketenangriffen, von denen die meisten abgefangen wurden.
  • US-Vermittler Amos Hochstein führte Gespräche mit Regierungsvertretern in Israel und dem Libanon, um einen Waffenstillstand zu erreichen. Fortschritte seien erzielt worden, jedoch fordert der Libanon Änderungen am US-Vorschlag.