Wagner-Putsch: "Wenn, dann steht dahinter der FSB", so Fasslabend
Es habe sich abgezeichnet, dass "ein gewisses Streitpotenzial vorhanden ist". Das liege daran, weil Putin den Ukraine-Krieg zum ersten Mal "ohne den FSB, den Geheimdienst" geplant hätte, sagte der ehemalige ÖVP-Verteidigungsminister Werner Fasslabend im PULS 24 Interview.
Prigoschin sei zwar ein "sehr impulsiver Typ", Fasslabend vermutet aber noch andere Hintergründe hinter dem Putschversuch. So sei es denkbar, dass Putin die Unterstützung im Geheimdienst verloren habe.
"Wenn, dann steht dahinter der FSB"
Prigoschin habe laut Fasslabend aber "keine Chance, in den Kreml einzuziehen". Er sei vielmehr nur eine "Schachfigur". "Wenn, dann steht dahinter der FSB", glaubt der ehemalige österreichische Verteidigungsminister.
Interventionen von außen hält er unterdessen für ausgeschlossen: "Eingreifen kann in Wirklichkeit niemand".
Tschetschenen-Anführer Kadyrow betonte zuletzt, zu Putin zu halten. Aber neben ihm habe Putin sicherlich "etliche Verbündete", er war ja auch immer "der starke Mann". Die Frage sei nur, ob es jemanden gebe, der "noch stärker ist", fasst Fasslabend zusammen.
Ende von Putin nicht das Ende des Ukraine-Kriegs
Sollte Putin wirklich die Macht verlieren, heißt das noch nicht automatisch, dass der Krieg in der Ukraine endet, glaubt Fasslabend. Es sei durchaus möglich, dass jemand an die Spitze käme, "der vielleicht versucht, den Krieg fortzusetzen".
"Wenn es ein derartiges Tohuwabohu in Russland gibt, hat das nachhaltige Auswirkungen auf die Kriegsführung in der Ukraine". Es gehe nämlich nicht um den Tausch von Führungspersönlichkeiten, sondern die Motivation der russischen Armee würde darunter massiv leiden, so Fasslabend.
Zusammenfassung
- Der ehemalige Verteidigungsminister, Werner Fasslabend, vermutet hinter dem Wagner-Putsch auch den russischen Geheimdienst FSB. Prigoschin sei dabei eine "Schachfigur".
- Prigoschin habe laut Fasslabend aber "keine Chance, in den Kreml einzuziehen".
- Sollte Putin wirklich die Macht verlieren, heißt das noch nicht automatisch, dass der Krieg in der Ukraine endet, glaubt Fasslabend. Es sei durchaus möglich, dass jemand an die Spitze käme, "der vielleicht versucht, den Krieg fortzusetzen".