Wagner-Kämpfer bilden Spezialeinheiten in Belarus aus
Das Verteidigungsministerium in Warschau erklärte am Donnerstag, die Situation genau zu beobachten. Man sei bereit für "unterschiedliche Szenarien". Derzeit laufe schon eine Übung zweier Brigaden, um Polens "uneingeschränkte Fähigkeit" zu demonstrieren, auf jeden Versuch einer Destabilisierung sofort antworten zu können.
Das belarussische Übungsgelände liegt nur wenige Kilometer von der Ostgrenze zu Polen entfernt. Polens Vize-Außenminister Pawel Jablonski sagte dazu: "Belarus hat bereits mit Hilfe von Gruppen illegaler Migranten Angriffe auf unsere Grenze verübt." Weitere Attacken seien denkbar, "möglicherweise auch unter Einsatz verschiedener militärischer oder paramilitärischer Formationen".
Der Kreml wiederum zeigte sich besorgt wegen der Übung polnischer Truppen. Das sei natürlich ein Anlass für erhöhte Aufmerksamkeit, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Das EU- und NATO-Mitglied Polen hat eine 418 Kilometer lange Grenze zu Belarus. Im Jahr 2021 war die Situation dort eskaliert: Tausende Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen. Die Europäische Union beschuldigte den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben.
Die private russische Söldnertruppe Wagner hatte bis Juni eine große Rolle für die russische Offensive in der Ukraine gespielt, dann aber mit einem Aufstand am 24. Juni versucht, die russische Militärführung mit einem Marsch auf Moskau zu stürzen. Dieser wurde nach russischen Angaben durch Vermittlung von Lukaschenko nach wenigen Stunden beendet.
Zusammenfassung
- Kämpfer der berüchtigten Söldnergruppe Wagner haben in Belarus laut dem Verteidigungsministerium mit der Ausbildung belarussischer Spezialeinheiten begonnen.
- Polens Vize-Außenminister Pawel Jablonski sagte dazu: "Belarus hat bereits mit Hilfe von Gruppen illegaler Migranten Angriffe auf unsere Grenze verübt."
- Das EU- und NATO-Mitglied Polen hat eine 418 Kilometer lange Grenze zu Belarus.