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Terror

Nach Anschlag: Villach beendet Trauerwoche

21. Feb. 2025 · Lesedauer 3 min

Am kommenden Sonntag wird die Stadt Villach einen formellen Schlusspunkt der offiziellen Trauerwoche setzen.

Bei der kurzen Zeremonie wird ein beleuchtetes Herz auf der Drau durch die Innenstadt schwimmen, teilte die Stadt am Freitag in einer Aussendung mit. Bei dem ersten islamistischen Terroranschlag in Kärnten hatte am vergangenen Samstag ein 23-jähriger Syrer einen 14-jährigen Jugendlichen mit einem Messer getötet und fünf weitere Personen teils schwer verletzt.

"Villach hält zusammen"

Das Leitmotiv, unter dem die Veranstaltung am Sonntag steht, lautet "Ein Herz, eine Stadt. Villach hält zusammen". Schwimmer von Feuerwehr und Wasserrettung werden um 18.00 Uhr ein beleuchtetes Herz mit einem Durchmesser von drei Metern in die Drau setzen. "Dieses Herz wird langsam zuerst unter der Draubrücke und dann unter dem Congress-Center-Steg durchschwimmen, ehe es - als Zeichen unvergänglicher Liebe - flussabwärts, ins Land hinaus treiben wird", so die Stadt.

Begleitet werden soll der gesamte Vorgang von Musik. Zusätzlich wird Schauspielerin und Poetry-Slammerin Estha Sackl einen eigenen kurzen Text sprechen. Darüber hinaus wird es keine Ansprachen geben, die Gesamtdauer der Zeremonie wird rund 15 Minuten betragen. Die Draubrücke wird am Sonntag ab 17.00 Uhr für den Verkehr gesperrt.

Villach nach dem Terror: Tränen, Trauerzüge und die Suche nach Hoffnung

IGGÖ distanziert sich von radikalen Tendenzen

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs (IGGÖ), Ümit Vural, hat am Freitag seinen bereits vor dem Anschlag fixierten Antrittsbesuch bei Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) absolviert. Dabei habe sich Vural "unmissverständlich von radikalislamischen Tendenzen distanziert" und den Anschlag scharf verurteilt.

Kaiser berichtete dabei über den Kärntner Integrationsvertrag, der erstellt werden soll. Darin sollen verpflichtende Deutschkurse, Wertevermittlungen und gemeinnützige Arbeit an Sozialleistungen gekoppelt werden. Bei Nichterfüllung soll es Konsequenzen bis zum Verlust des Aufenthaltsrechts geben.

Vural betonte, man müsse alle notwendigen Lehren ziehen, "um solche grausamen Attentate in Zukunft zu vermeiden". Die IGGÖ werde bei der Abwehr solcher Angriffe mit aller Macht mitarbeiten. Vural: "Wir brauchen Prävention über Bildung, denn Bildung ist das stärkste Schutzschild. Und wir müssen, über alle Religionen hinweg, Vorurteile aus dem Weg räumen. Wir verfolgen den Weg der Mitte und der Besonnenheit."

Villach zwischen Trauer und Angst

Bitte um Videos und Fotos

Das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung hat am Freitag noch einmal auf die eigene Upload-Plattform verwiesen, auf der Fotos und Videos vom Anschlag hochgeladen werden können. Gesucht werden Aufnahmen, die die unmittelbare Tat, "aber auch das Geschehen rund um die Tat insbesondere im Bereich der Bahnhofstraße und des unteren Hauptplatzes" zeigen.

In Frage kommen Fotos und Videos, die am Samstag in der Zeit von 15.00 bis 16.00 Uhr gemacht wurden. Ausdrücklich wurde darauf hingewiesen, dass die Daten auch anonym hochgeladen werden können.

Zusammenfassung
  • Am kommenden Sonntag wird die Stadt Villach einen formellen Schlusspunkt der offiziellen Trauerwoche setzen.
  • Bei der kurzen Zeremonie wird ein beleuchtetes Herz auf der Drau durch die Innenstadt schwimmen, teilte die Stadt am Freitag in einer Aussendung mit.
  • Bei dem ersten islamistischen Terroranschlag in Kärnten hatte am vergangenen Samstag ein 23-jähriger Syrer einen 14-jährigen Jugendlichen mit einem Messer getötet und fünf weitere Personen teils schwer verletzt.
  • Das Leitmotiv, unter dem die Veranstaltung am Sonntag steht, lautet "Ein Herz, eine Stadt. Villach hält zusammen".