Sieben Tote durch Beschuss im Ukraine-Krieg
Die zwei Toten durch russischen Beschuss in Siwersk gab der Gouverneur der Donezk-Region, Wadym Filaschkin, auf Telegram bekannt. In der von Russland besetzten Stadt Donezk kamen die zwei Menschen nach russischen Angaben bei einem ukrainischen Angriff auf "zivile Infrastruktur" um. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf die Ermittlungsbehörden. Laut der Agentur TASS wurde bei dem Angriff ein Supermarkt in der Stadt getroffen. Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor.
Nach Angaben des Chefs der pro-russischen Verwaltung des Donezker Gebiets, Denis Puschilin, auf Telegram wurde in Swetlodarsk ein Wohnhaus getroffen, wo eine Frau getötet worden sei und vier Bewohner verletzt. Bei dem Angriff auf den Supermarkt in der Stadt Donezk kam laut Puschilin ein von den USA hergestellter Raketenwerfer vom Typ Himars zum Einsatz. Hochhäuser und angrenzende Bürogebäude seien dort zudem beschädigt worden.
Die zwei weiteren Menschen wurden laut dem von Russland ernannten Gouverneur des russisch kontrollierten Gebiets der Region Saporischschja bei ukrainischem Beschuss der Stadt Kamjanka-Dniprowska getötet. Die Stadt liegt an einem großen Stausee entlang des Flusses Dnipro, der die Ukraine in zwei Hälften teilt, unweit des von Russland kontrollierten Atomkraftwerks Saporischschja. Reuters konnte die Angaben beider Seiten nicht unabhängig bestätigen.
Weite Teile von Donezk und der angrenzenden Region Luhansk werden von Russland kontrolliert. Russland, das im Februar 2022 eine Offensive gegen die Ukraine gestartet hat, sieht die beiden Regionen ebenso wie zwei ukrainische Regionen im Süden und die Halbinsel Krim als annektiert an.
Russland griff die Ukraine in der Nacht auf Freitag einmal mehr mit zahlreichen Kampfdrohnen an. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe attackierte Moskau sein Nachbarland mit 72 Drohnen. Fünf Drohnentreffer wurden demnach in der Region Tschernihiw registriert, ein Zivilist sei verletzt worden. In der Region Kiew sei eine beschädigte Drohne auf ein Hochhaus gefallen, dabei seien das Gebäude und Autos beschädigt worden. 33 Drohnen wurden demnach abgeschossen und von 34 sei die Ortung verloren gegangen. Das ist zumeist auf elektronische Abwehr zurückzuführen.
An allen Frontabschnitten im Ukraine-Krieg gingen die Kämpfe weiter. Der Generalstab in Kiew meldete in der Früh 161 Gefechte im Verlauf des vergangenen Tages. In den ukrainischen Regionen Pokrowsk und Kurachowe gab es demnach 71 Angriffe der russischen Armee. In der westrussischen Region Kursk - dort halten ukrainische Streitkräfte seit August 2024 einen Teil des russischen Grenzgebietes besetzt - wurden vom ukrainischen Generalstab 24 Angriffe der russischen Armee verzeichnet.
Diese Woche hatte der regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State die Einnahme der strategisch wichtigen ukrainischen Kleinstadt Kurachowe durch russische Truppen bestätigt. Die Kämpfe um Kurachowe dauerten rund zwei Monate. Die Kontrolle über die Kleinstadt verschaffe den Russen zahlreiche Vorteile, um nun ihre Offensivoperationen nach Westen zu verlagern, hieß es.
Die Ukraine verteidigt sich seit fast drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.
Zusammenfassung
- Im Ukraine-Krieg wurden seit Donnerstag sieben Menschen durch Beschuss getötet, darunter zwei in Siwersk und zwei in der Region Saporischschja. In Donezk traf ein Himars-Raketenwerfer einen Supermarkt.
- Russland griff die Ukraine mit 72 Kampfdrohnen an, wovon 33 abgeschossen wurden. In Tschernihiw wurden fünf Drohnentreffer registriert.
- Die strategisch wichtige Stadt Kurachowe wurde von russischen Truppen eingenommen, was Russland Vorteile für weitere Offensiven verschafft.