Vier italienische UNIFIL-Soldaten im Libanon leicht verletzt
Die Angriffe seien "inakzeptabel", betonte Meloni und forderte alle Seiten auf, "jederzeit die Sicherheit der UNIFIL-Soldaten zu gewährleisten und zusammenzuarbeiten, um die Verantwortlichen schnell zu ermitteln". Meloni nannte keine Verantwortlichen.
Italiens Außenminister Antonio Tajani erklärte vor Journalisten, dass vermutlich die pro-iranische Hisbollah-Miliz hinter den Raketenangriffen stehe. Es handle sich "um zwei Raketen, die allem Anschein nach von der Hisbollah abgeschossen wurden", erklärte Tajani. Ein Außenamtssprecher erklärte, Italien werde eine Untersuchung durch die UNIFIL abwarten.
Nach Angaben des italienischen Verteidigungsministers Guido Crosetto wurden die Soldaten auf dem Stützpunkt in Shamaa im Südlibanon von Glassplittern verletzt, als bei dem Beschuss Fensterscheiben zerbrachen. Crosetto sagte, er werde mit dem neuen israelischen Verteidigungsminister Israel Katz sprechen und ihn bitten, "die UNIFIL-Basen nicht als Schutzschild zu nutzen". Noch weniger tolerierbar sei allerdings "die Präsenz von Terroristen im Südlibanon, die die Sicherheit der Blauhelme und der Zivilbevölkerung gefährden", fügte er hinzu.
Nach UNIFIL-Angaben schlugen zwei Raketen im Hauptquartier des Sektors West in Shamaa ein, das etwa fünf Kilometer von der israelischen Grenze entfernt liegt. Das Dorf Shamaa ist seit rund einer Woche Schauplatz von Kämpfen zwischen israelischen Truppen und Hisbollah-Kämpfern.
Es handle sich bereits um den dritten Angriff auf diesen UNIFIL-Stützpunkt binnen einer Woche, hieß es. Die vier Blauhelme seien nicht in Lebensgefahr und würden im Krankenhaus des Stützpunktes behandelt. Die Hisbollah-Miliz erklärte ihrerseits, ihre Kämpfer hätten "eine Ansammlung feindlicher israelischer Truppen in Shamaa mit einer Raketensalve getroffen".
Die UNIFIL-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst mehr als 10.000 Soldaten und Zivilkräfte. Italien zählt mit rund 1000 Soldaten zu den am stärksten beteiligten europäischen Ländern. Die Bundeswehr ist an dem maritimen Einsatzverband der UNIFIL beteiligt, der Waffenschmuggel auf dem Seeweg unterbinden soll. Österreich beteiligt sich seit 2011 mit einem Logistikkontingent an den Blauhelmen im Libanon und ist mit 160 bis 170 Bundesheerangehörigen vor Ort.
Zusammenfassung
- Italiens Außenminister Antonio Tajani vermutet, dass die pro-iranische Hisbollah-Miliz hinter den Angriffen steht. Zwei Raketen schlugen im Hauptquartier des Sektors West ein, das sich etwa fünf Kilometer von der israelischen Grenze entfernt befindet.
- Der Angriff auf das UNIFIL-Hauptquartier in Shamaa war bereits der dritte innerhalb einer Woche. Italien ist mit rund 1000 Soldaten stark an der UNIFIL-Mission beteiligt, die seit 1978 im Libanon stationiert ist.