"Verein unabhängiger Tiroler Ärzte" gewinnt Ärztekammer-Wahl
Kastner zeigte sich in einer ersten Reaktion gegenüber der APA "sehr erfreut" und auch "in gewissem Maße erleichtert", da man mit einer "neuen Mannschaft in die Wahl gegangen" sei. Es sei bei der diesjährigen Wahl corona-bedingt "schwieriger als sonst" gewesen, die Kollegenschaft zu erreichen und zu mobilisieren. Im Umgang mit der Corona-Politik habe man "mit einem differenzierten Kurs Akzeptanz gefunden". "Wir Ärzte müssen aus meiner Sicht wissenschaftlichen Ergebnissen verpflichtet sein", betonte er.
Kastners Liste konnte in beiden Kurien (Niedergelassene und Spitalsärzte) die absolute Mehrheit auf sich vereinen. Auf dem zweiten Platz in puncto Mandaten landete die "SpitalsärztInnen Tirol IGK" mit acht Mandaten, gefolgt von der "Klinik- und Spitalsärzteliste" mit fünf Mandaten. Erstmals angetreten sind die "Freien Ärzte Tirols" (FÄT), die mit ihrem impfpflicht-kritischen Programm drei Mandate erreichten. Die "Aktionsgemeinschaft der Tiroler Ärzte" errang ein Mandat - 2017 waren es noch fünf.
Ein Termin für die konstituierende Vollversammlung, bei welcher der Landespräsident gewählt wird, stand noch nicht fest. Sie muss spätestens acht Wochen nach der Wahl stattfinden. Kastner ging davon aus, dass sie Anfang April stattfinden wird. Über den Ausgang der Bundesärztekammer-Wahl am 24. Juni wollte er noch nicht spekulieren. "Man muss erst schauen wie die Wahlen in Wien und in den anderen Bundesländern ausgehen. Dann wissen wir erst, wer Kandidat sein kann". Er selbst schloss jedenfalls eine Kandidatur aus.
Tirol eröffnete am Dienstag die Ärztekammer-Wahlen in Österreich. Die anderen Bundesländer folgen von Mitte März bis Anfang April, den Abschluss bildet am 8. April Salzburg. Aus dem Kreis der neun Landespräsidenten wird dann am im Juni der Präsident der Bundesärztekammer gewählt. Der derzeitige Präsident Thomas Szekeres strebt eine Wiederwahl an.
Zusammenfassung
- Die Tiroler Ärztekammer-Wahl ist geschlagen: Die Liste "Verein unabhängiger Tiroler Ärzte", die vom Allgemeinchirurg Stefan Kastner angeführt wird, kann ihre 32 Mandate verteidigen.
- "Wir Ärzte müssen aus meiner Sicht wissenschaftlichen Ergebnissen verpflichtet sein", betonte er.
- Auf dem zweiten Platz in puncto Mandaten landete die "SpitalsärztInnen Tirol IGK" mit acht Mandaten, gefolgt von der "Klinik- und Spitalsärzteliste" mit fünf Mandaten.